Julius Hammerschlag
* 20.3.1908 in Rehburg; ✡ 6.4.1995 in Moises Ville, Argentinien
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Salomon Hammerschlag *21.10.1868 in Stadtrehburg; ✡4.6.1943 in Moises Ville
Heirat der Eltern 1.10.1899 in Raboldshausen
Mutter Bertha Grünbaum *9.9.1872 in Raboldshausen; ✡ 4.2.1924 in Rehburg
Onkel David Grünbaum *23.11.1876 in Witzenhausen, Theresienstadt; 6.5.1945 St. Gallen
Tante Malchen Grünbaum/Wallach *14.1.1879; ✡20.5.1960 New York
Cousine Dora Grünbaum *31.12.1905 in Witzenhausen; ✡18.9. 1989 USA; oo Paul Katz
Geschwister
Frieda Hammerschlag *13.8.1900 in Rehburg; ✡ 1989 in Moises Ville, Argentinien; oo Max Simon
Paula Hammerschlag *27.3.1902 in Rehburg; ✡16.11.1991 in Buenos Aires; oo Paul Philippsohn
Selma Hammerschlag *5.3.1903 in Rehburg; ✡1993; oo Alfredo Grünwald
Beruf Metzgermeister, Landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Rehburg, Mühlentorstraße 25; Moises Ville, Argentinien
Heirat 17.11.1937 Betty Wertheim *1.12.1912 in Werther; 19.5.1994 in Moises Ville, Argentinien
Schwägerin Lily Wertheim *9.11.1903; oo Josef Strauss; bd. im AEL Nordmark gerettet
Kinder
Jose Hammerschlag *1.7.1939 in Santa Fe
Arnoldo Hammerschlag *2.8.1941 in Moises Ville
Belkis Hammerschlag *31.7.1949 in Moises Ville; oo Ballhorn
Weiterer Lebensweg
Ostern 1914 bis Ostern 1922 Besuch der Volksschule in Rehburg
1922-1925 Lehre zum Fleischergesellen
1932 Meisterprüfung an der Handwerkskammer in Hannover
1936/37 kündigt das Kloster Loccum die Jahrhunderte alte Geschäftsbeziehung mit der Metzgerei Hammerschlag
1937 soll seine „Verlobte“ Flia Ballhorn, Rehburg gewesen sein
1.6.-30.7.1937 Julius Hammerschlag zur Hachschara ins Landwerk Neuendorf im Sande
Ausbildungszertifikat, Gutshof-Leiter Alexander Moch und Bürgermeister Hoffmann
Alex Moch war 1932 Gründer und bis 1939 Leiter des Landwerks Neuendorf
Nach der Heirat wohnt er mit seiner Ehefrau Betty und seiner Schwester Selma im Haus der Eltern auf der Mühlentorstraße 25
Die ‚Jewish Colonization Association’ (JCA) des Baron von Hirsch
März 1938 flieht die Familie in eine der 21 Kolonien der JCA in Argentinien.
22.3.1938 Ankunft in Buenos Aires von Hamburg auf der SS MONTE OLIVIA .
dann weiter in die Jüdische Siedlerkolonie Moises Ville, 650 km von Buenos Aires in der argentinischen Pampa.
1973 zu Besuch in Rehburg mit Ehefrau Betty
Der Freiheitstransport Theresienstadt – St.Gallen
Onkel David und Malchen Grünbaum am 5.2.1945 mit Transport EW aus Theresienstadt nach St. Gallen, der einzige Freiheitstransport aus Theresienstadt („1 Million Dollar für 1000 Juden“)
Die Weißen Busse – Rettungsaktion des Grafen Bernadotte
Schwägerin Lily Wertheim und Ehemann Josef Strauss aus dem AEL Nordmark mit den Weißen Bussen gerettet
1.5.1945 153 Juden mit weißen Bussen des Roten Kreuz aus dem AEL Nordmark nach Pattburg, Dänemark
Gedenken
Stolpersteine für die Familie Hammerschlag in der Mühlentorstraße 25, Rehburg
Quellen
https://www.stolpersteine-rehburgloccum.de/die-opfer/fam-hammerschlag/julius-hammerschlag
BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)
Harald Lordick, Das Landwerk Neuendorf: Berufsumschichtung – Hachschara – Zwangsarbeit; in Pilarczyk, Ulrike (Hrsg) Hachschara und Jugendalija, Schulmuseum Steinhorst, 2019
Lore Shelley (Editor), The Union Kommando in Auschwitz, Lanham, New York, London, 1996
Wiehn Erhard (Hrsg) Wer hätte das geglaubt, 2010, Hartung Gorre Verlag
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Harald Lordick, Landwerk Neuendorf in Brandenburg, in: Kalonymos, 2017, Heft 2
Esther Bejarano, Man nannte mich Krümel, Curio Verlag 1989
Esther Bejarano, Erinnerungen, Laika Verlag, 2013
Anneliese Ora-Borinski, Erinnerungen 1940 – 1943, Kwuzat Maayan-Zwi, Israel 1970
Diethard Aschoff, „Jeden Tag sahen wir den Tod vor Augen“. Der Auschwitzbericht der Recklinghäuserin Mine Winter, in: VZ 94 – 96, 1995 – 97, Hrsg. W. Burghardt, S. 321 – 386