Josek Ganari (geboren als Kanarek)
*24.11.1925, (im Pass aber 1924); ✡ 22.11.1996
Staatsangehörigkeit –
Religion jüdisch
Vater Josua Kanarek; ✡ Mai 1946 in
Mutter Ester Erna Hochhauser *1894 in Tarnow; ✡ 1943 in Auschwitz
Großeltern Arie und Erna Kanarek
Großeltern Leizer und Tzlova Hochhauser
Geschwister
Dolik Benjamin Kanarek *1917; Überlebender
Rene Regina Rebecca Kanarek
Roman Emanuel Kanarek
Beruf landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Tarnow; Archangelsk; Gori; Sosnowiec; Netzer Sereni
Heirat März 1946 in Föhrenwald Genia Immerglück *26.4.1926 in Krakau
Kinder drei
Esti Ganari *24.1.1947
Ilana Ganari
Weiterer Lebensweg
Besuch der Volksschule, dann jüdisches Gymnasium
Zunächst Mitglied im Hashomer Hatzair, auf Druck des Vaters dann Zionistische Jugend
1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen
3.9.1939 die Familie beschließt nach Lemberg zu fliehen, die Mutter bleibt in Tarnow bei den Großeltern
Dezember 1939 Zwei Versuche der drei Brüder über die Grenze nach Tarnow zu kommen, scheitern
Juni 1940 Die Familie wird aus Lemberg ausgewiesen, da sie sich weigert, die sowjetische Staatsbürgerschaft anzunehmen.
Sie werden in den GULAG Archangelsk deportiert; Zwangsarbeit bei Rodungen
Josek K. lernt schnell russisch und wird als Postbote und Dolmetscher eingesetzt.
22.6.1941 Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion
30. 7.1941 Übereinkunft der USSR mit der polnischen Sikorski-Exilregierung in London zur Amnestie aller polnischen Staatsbürger in der Sowjetunion; sie dürfen Archangelsk verlassen und fahren nach Gori, Tiflis im Kaukasus
In Tiflis steht er unter verschärfter Beobachtung des NKWD.
8.5.1945 Kapitulation der Wehrmacht
Mit gefälschten Papieren kann er illegal in Polen einreisen nach Tarnow; dann Krakau; dort sammelt er eine Gruppe zionistischer Jugendlicher um sich; wird Mitglied in der Organisation Letekuma-Revival; er bekommt den Auftrag, in Sosnowiec eine Gruppe aufzubauen, die auf 70 Mitglieder anwächst; zu dieser Gruppe gehören auch Isaac Bacon und Rebecca Landau sowie Zeev Klein und Hanna Rosenfeld
Wegen seines „polnischen“ Aussehens soll er seine Gruppe getarnt mit griechischen Ausweisen – über Prag nach Deutschland bringen
Bricha über Tschechien nach München
Die Gruppe reist mit dem Zug über die tschechische Grenze unter der Vorspiegelung sie wären griechische Heimkehrer und mit falschen Papieren; BRICHA nach Prag, dann nach Deutschland;
Auf diesem Transport waren auch Josek Kanarek, Elijahu Szaniecki, Isaac Bacon und Rebecca Landau sowie Zeev Klein und Hanna Rosenfeld. Nach sechs Wochen in Prag kommen sie nach München ins DP Camp Zeilsheim.
Als erstes geht er in das jüdische DP-Camp Föhrenwald
März 1946 Heirat mit Genia Immerglick
26.3.1946 Umzug in das Jüdische DP Lager Hochland, ein Nebenlager von Föhrenwald bei Königsdorf, Bad Tölz, Oberbayern
Von dort werden sie von Soldaten der Jewish Brigade in einer Bricha-Aktion nach Frankreich geschleust und dann mit der Bahn nach Marseille.
Alija Beth auf der SS LATRUN
1.11.1946 Ankunft des Ehepaar Kanarek zusammen mit der „Revival“-Gruppe in Haifa auf der SS LATRUN von Marseille mit 1275 Ma’apilim; alle werden in ein britisches Detentionlager auf Zypern verbracht.
2.11.1946 -Mitte Mai 1946 sieben Monate im britischen Internierungslager auf Zypern
*24.1.1947 Geburt der Tochter Esti Ganari auf Zypern
15.4.1947 Ankunft in Haifa mit Ehefrau Genia und der „Revival“-Gruppe von etwa 35 Chaluzim auf der SS CYPRUS
Für einen Monat in das Britische Aufnahmelager Atlit bei Haifa
Juni-Juli im Auffanglager der Jewish Agency in Kiryat Shmuel
Mitte Juli 1947 mit der „Revival“-Gruppe von 35 in den Kibbuz Ein Gev; Arbeit als Landwirt und Wachmann
14.5.1948 Unabhängigkeits-Proklamation durch David Ben Gurion, Staatsgründung Israel und Beginn des Unabhängigkeitskriegs; der Kibbuz Ein Gev wird von der syrischen Armee mit Panzern belagert. Ein Mitglied der Revival-Gruppe kommt ums Leben.
Kibbuz Buchenwald III in Palästina – Netzer Sereni
2.5.1949 Wechsel von Genia und Josek Ganari aus Ein Gev mit 23 Leuten aus der „Revival“-Gruppe in den Kibbuz Buchenwald
Gedenken
19.4.1955 Page of Testimony für seine Mutter Ester von Josef Kanari
Quellen
Hochland – Jüdisches DP-Lager (Hachschara) | Jewish DP Camp (Hachsharah) – Jüdische DP Lager und Gemeinden in Westdeutschland (after-the-shoah.org)
Nurit Cohen Bacia, Die Geschichte eines Ortes, 1948-2009; O-Sonic-Press, 2009
Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994
Zeugnisse aus dem Tal des Todes, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998
https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald
https://www.jewiki.net/wiki/Netzer_Sereni
https://de.wikipedia.org/wiki/Netzer_Sereni
Home – Deutsch
BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)
https://www.mappingthelives.org
http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf
http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374
Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947