Herrmann Klaus

Klaus später Kenneth Herrmann

*7.1.1921 in Leipzig; ✡?

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Paul Hermann *16.4.1884 in Leipzig; ✡ ?

Mutter Gertrud Lilly Eisenberg *18.4.1886 in Leipzig; ✡ ?

Geschwister

Anschel Anselm Herrmann *24.5.1920 in Leipzig; ✡?

Renate Herrmann *21.6.1921 (?) in Leipzig; ✡?

Cousin ?

Kurt Hermann *25.1.1914 in Frankfurt; ✡?

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Würzburg; Leipzig, Funkenburgstraße 15; Groß Breesen; Hyde Farmlands

Heirat Hilda von der Decken *1926

Kinder  Paul Herman *1949

Weiterer Lebensweg

17.5.1939 Familie Hermann in Leipzig, Funkenburgstraße bei Minderheitenzählung

Übersee-

Gruppenwanderer Lehrgut Groß Breesen

Mai 1936 Eröffnung des nichtzionistischen Übersee-Gruppenwanderer Lehrgutes Groß Breesen; im Gegensatz zu anderen Lagern ist Groß Breesen nicht an jüdische Organisationen gebunden, war jedoch stark geprägt vom Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens (C.V., assimiliert, liberal, national)

1936-1939 Curt „Bo“ Bondy Lagerleiter und pädagogischer Leiter, auf Bitten von Leo Baeck; von vielen ‚Groß-Breesenern‘ wurde er als charismatische Persönlichkeit, der sie viel zu verdanken haben, verehrt. Unterstützt wurde er von Ernst Cramer, einem älteren Praktikanten.

10.11.1938 Überfall der SA auf den Hof in Groß Breesen, alle über 18-Jährigen Männer werden mit einem Bus abgeführt und ins KL Buchenwald gebracht, auch Curt Bondy, der als Homosexueller besonders gefährdet war

1939 Klaus Herrmann zur Hachschara ins Überseeauswanderer Lager Groß Breesen

17.5.1939 Klaus Herrmann in Groß Breesen bei Minderheitenzählung

10.8.-18.8.1939 Klaus Herrmann auf der SS HAMBURG von Hamburg nach New York, zusammen mit Manfred Gottschalk und Rudolf Caplan

Ziel M. Franken Manager der Hyde Farmlands

Heimatadressen Vater Paul Hermann in Leipzig

Die Thalhimer-Farm „Hyde Farmlands“

William B. Thalhimer, Warenhausbesitzer in Richmond, kaufte die Farm „Hyde Farmlands“ in Nottoway County, Virginia zur landwirtschaftlichen Ausbildung jüdischer Jugendlicher für die „Virginiagruppe“ der Breesener (Chawerim aus dem Hachscharalager Groß-Breesen)

1940 Vierundzwanzig Groß-Breesener können mit einer Sonderquote für Landwirte nur für die Hyde Farmlands einreisen.

30.4.1940 Klaus Herrmann bei US Census erfasst in Haytakol, Nottoway auf  Hyde Farmlands als „farmhand“ mit den zwei Werkdorpern Gerd Tworoger und Hermann Kiwi, 24 jüdischen Flüchtlingen aus Groß-Breesen, so auch Rolf Falkenstein aus Recklinghausen

Als „Head“ wird Henry Cornes Heinz Kahn (HaKa) aus Eschwege geführt

Ende 1941 nach Erkrankung von Thalhimer wird die Farm geschlossen; bei Kriegseintritt der USA gehen viele Chawerim in die US Army;

1.4.1950 Kenneth Herman als Farmhand mit Frau Hilda und Sohn Paul erfasst in New London, CT,USA auf der Farm von David Frankel

Jan.1954 Curt Bondy schreibt im Groß Breesener Rundbrief:

HERMANN, Kenneth (Klaus), RFD 2, South New Berlin, N.Y., USA. Keine Nachrichten.

Mischehentransporte 1945 nach Theresienstadt

Februar/ März 1945 Deportationen der jüdischen Mischehepartner nach Theresienstadt, darunter zahlreiche jüdische Zwangsarbeiter, die in der Mischehenaktion Herbst 1944 aus dem westlichen Deutschland in Lager der OT überführt worden waren. 5 Transporte sind in Theresienstadt registriert worden, einschließlich des am 18.2.45 angekommenen Sammeltransports aus Frankfurt/Main, dem Teiltransporte aus Halle und Leipzig angeschlossen wurden.

18.2.1945 Mutter Lilly auf dem Transport XII/10 von Leipzig nach Theresiestadt

5.5.1945 die SS übergibt Theresienstadt an das IRK

8.5.1945 Eintreffen der Roten Armee, Befreiung

Beide Eltern in Nachkriegsregistern in Leipzig erfasst

Gedenken

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.statistik-des-holocaust.de/XII10-20.jpg

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5044594

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/129817458

Volkszählung 1940 der Vereinigten Staaten

Volkszählung 1950 der Vereinigten Staaten

Werner Angress, Generation zwischen Furcht und Hoffnung, 1985

https://archive.org/details/jdischesausb001f022/page/n2/mode/1up?view=theater

https://zeitgeschichte-hamburg.de/files/public/FZH/Publikationen_digital/Werner%20T%20Angress%20Generation%20zwischen%20Furcht%20und%20Hoffnung.pdf

https://www.yumpu.com/de/document/read/3840614/21-brief-19-p745-54-gross-breesen-silesia

https://yvng.yadvashem.org/ad

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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