Junger Gizella

Gizella Junger

*3.10.1922 in Miskolc;✡ 29.11.2014

Staatsangehörigkeit Ungarin

Vater Hermann Haim Junger *3.9.1893; ✡ 1944 beim Transport nach Auschwitz im Zug

Heirat der Eltern 1920 in Miskolc

Mutter Roza Sosana Roth *25.7.1899 in Miskolc; ✡ 1944 in Auschwitz

Geschwister

Zoltan Junger *4.1.1924 in Miskolc; ✡ 1944

Erzebet Junger *11.9.1925 in Miskolc;✡ Überlebende

Gyorgy Junger 4.8.1925 in Miskolc; ✡ 23.10.2012 in Kiryat Motzkin; oo Magda Solya

Edith Etelka Junger *5.10.1927 in Miskolc; ✡ 1994; oo Mose Bernat (1924-2013)

Ilona Junger *13.3.1931 in Miskolc; ✡ 1944 in Auschwitz

Laszlo Junger *29.7.1934 in Miskolc; ✡ 1944 in Auschwitz

Adel Junger *28.3.1937 in Miskolc;✡ 1944 in Auschwitz

Beruf landwirtschaftliche Arbeiterin

Adressen Miskolc, Szondi György G. 16 ; Gersfeld;

Heirat  Mose Perl *18.1.1925 in Szaplonka, Rumänien; ✡ ?

Kinder Amos, Haim und zwei weitere

Weiterer Lebensweg

Deportation von 437.000 ungarischen Juden

19.3.1944 Besetzung von Ungarn durch die deutsche Wehrmacht „Unternehmen Margarete“

Otto Winkelmann, General der Waffen-SS und SS-Obergruppenführer, wird Höherer SS-und Polizeiführer für Ungarn.

Einsetzung einer Besatzungsregierung unter dem faschistischen Pfeilkreuzler Ferenc Szálasi

Aufstellung des Sondereinsatzkommandos unter Leitung von Adolf Eichmann für die geplanten Juden-Deportationen

27.4. bis 11.7.1944 Deportation 437.000 ungarischen Juden zumeist nach Auschwitz

12.6.1944 zwei Deportationszüge von Diosgyör mit 2675/ 2941 Juden nach Auschwitz; deportiert wird die gesamte Familie bis auf die Brüder Zoltan und Györgi (Arbeitsbataillon der ungarischen Armee); der Vater Haim stirbt auf dem Transport.

13.6.1944 Ankunft im KL Auschwitz; die Schwester Gizella, Erzebet und Edith werden zur Zwangsarbeit selektiert; die Mutter wird mit den jüngeren Geschwistern in die Gaskammer geführt.

Buchenwald Frauen-Außenlager Allendorf, Münchmühle

Transportliste Auschwitz nach Allendorf

Das Lager Allendorf-Münchmühle bestand vom 16.8.1944 bis zum 27.3.1945. 1000 in Auschwitz durch Selektion ausgewählte ungarische Jüdinnen wurden nach Allendorf deportiert. Unterbringung in vorhandenen 26 Baracken im Lager Münchmühle. Einsatz in der Produktion von Granaten für die „Gesellschaft zur Verwertung chemischer Erzeugnisse“, kurz „Verwertchemie“, Dynamit-Nobel AG.

17.8.1944 drei Schwestern „überstellt“ ins Lager Allendorf bei Marburg, sie bekommen die Häftlingsnummern 23414, 23415 und 23416;

als Kontakt geben sie Bruder Zoltan im ungarischen Arbeitsbataillon an

20.10.1944 offizielle Übernahme in die Lagerstärke des KL Buchenwald

27.3.1945 Auflösung des Lagers, Fußmarsch Richtung Kassel; nach dem Verschwinden der Wachmannschaft löst sich der Zug von 988 Frauen auf. Befreiung in Homberg (Efze)

 Zeitweilig alle drei Schwestern in Riebelsdorf zwischen Allendorf und Homberg in Hessen

Kibbuz Buchenwald I auf Hof Egendorf

3.6.1945 eine erste Gruppe von 16 Chaluzim zieht auf den Hof Egendorf bei Blankenhaim, den sie „Kibbuz“ Buchenwald nannten

Kibbuz Buchenwald II auf dem Gehringshof

24.6.1945 Wechsel von 53 Chawerim aus Egendorf auf den Gehringshof in Hattenhof bei Fulda

Kibbuz Buchenwald II in Gersfeld

25.8.1945 Ankunft der Beth-Jakov Gruppe aus Bergen Belsen auf dem Gehringshof mit 12 Frauen und zwei MAPAI-Jungen um

Rita Rivka Englard, Rachel Schnitzer , zuvor Lehrerinnen in der Mädchenschulorganisation „Beth Jakov“

August/Anfang September 1945 Errichtung des Nebenlagers in Gersfeld nach Beschlagnahme des Hofes durch Leutnant Finkelstein von der US-Militärverwaltung in Fulda; Rita Rivka Englard bleibt mit acht Mädchen auf dem Gehringshof, Rachel Schnitzer geht mit den übrigen in das Nebenlager Gersfeld, wo für sie die Fürsorge für die Überlebenden und weniger der zionistischen Pioniergeist im Vordergrund stand.

Die Jugendlichen werden in Gersfeld nicht als Chaluzim (Pioniere) oder Chawerim (Gefährten) sondern als Bachurim (Jugendliche) bezeichnet.

2.6.1946 Gizella und Edit gelistet im Kibbuz Buchenwald, Schwesterhof in Gersfeld

Dort lernt sie Mose Perl kennen

Registrierung in Bergen Belsen Block 30

2.6.1947 abgemeldet aus Bergen zur Alija nach Palästina

Alija beth von Marseille auf der SS PETRIC (פטריס?)

2.7.1947 Entlassung aus Athlit nach Kav Nir Haim

Gedenken

Beisetzung auf dem Tirat Carmel Cemetery

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/129637182

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5401978

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/7603698

http://www.tenhumbergreinhard.de/transportliste-der-deportierten/transportliste-der-deportierten-1944/index.html

Liste betr. Juden die in Kaunitz oder Verl lebten; Arolsen Archives, Signatur 8802520

https://www.aussenlager-buchenwald.de/details.html?camp=51

Nurit Cohen Bacia, Die Geschichte eines Ortes, 1948-2009; O-Sonic-Press, 2009

Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994

Abraham Ahuvia (Hrsg), Zeugnisse aus dem Tal der Todesfinsternis, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998

http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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