Edith Etelka Chaja Junger
*5.10.1927/1928 in Miskolc; ✡ 6.7.1994 in Haifa
Staatsangehörigkeit Ungarin
Vater Hermann Haim Junger *3.9.1893; ✡ 1944 beim Transport nach Auschwitz im Zug
Heirat der Eltern 1920 in Miskolc
Mutter Roza Sosana Roth *25.7.1899 in Miskolc; ✡ 1944 in Auschwitz
Geschwister
Gizella Junger*3.10.1922 in Miskolc;✡ 29.11.2014; Mose Perl *18.1.1925
Zoltan Junger *4.1.1924 in Miskolc; ✡ 1944
Erzebet Junger *11.9.1925 in Miskolc;✡ Überlebende
Gyorgy Junger 4.8.1925 in Miskolc; ✡ 23.10.2012 in Kiryat Motzkin; oo Magda Solya
Ilona Junger *13.3.1931 in Miskolc; ✡ 1944 in Auschwitz
Laszlo Junger *29.7.1934 in Miskolc; ✡ 1944 in Auschwitz
Adel Junger *28.3.1937 in Miskolc;✡ 1944 in Auschwitz
Beruf landwirtschaftliche Arbeiterin
Adressen Miskolc, Szondi György G. 16 ; Gersfeld;
Heirat Mose Bernath *15.4.1924; ✡ 9.2.2013
Kinder eins
Weiterer Lebensweg
Deportation von 437.000 ungarischen Juden
19.3.1944 Besetzung von Ungarn durch die deutsche Wehrmacht „Unternehmen Margarete“
Otto Winkelmann, General der Waffen-SS und SS-Obergruppenführer, wird Höherer SS-und Polizeiführer für Ungarn.
Einsetzung einer Besatzungsregierung unter dem faschistischen Pfeilkreuzler Ferenc Szálasi
Aufstellung des Sondereinsatzkommandos unter Leitung von Adolf Eichmann für die geplanten Juden-Deportationen
27.4. bis 11.7.1944 Deportation 437.000 ungarischen Juden zumeist nach Auschwitz
12.6.1944 zwei Deportationszüge von Diosgyör mit 2675/ 2941 Juden nach Auschwitz; deportiert wird die gesamte Familie bis auf die Brüder Zoltan und Györgi (Arbeitsbataillon der ungar. Armee); der Vater Haim stirbt auf dem Transport.
13.6.1944 Ankunft im KL Auschwitz; die Schwester Gizella, Erzebet und Edith werden zur Zwangsarbeit selektiert; die Mutter wird mit den jüngeren Geschwistern in die Gaskammer geführt.
Buchenwald Frauen-Außenlager Allendorf, Münchmühle
Das Lager Allendorf-Münchmühle bestand vom 16.8.1944 bis zum 27.3.1945. 1000 in Auschwitz durch Selektion ausgewählte ungarische Jüdinnen wurden nach Allendorf deportiert. Unterbringung in vorhandenen 26 Baracken im Lager Münchmühle. Einsatz in der Produktion von Granaten für die „Gesellschaft zur Verwertung chemischer Erzeugnisse“, kurz „Verwertchemie“, Dynamit-Nobel AG.
17.8.1944 beide Schwestern „überstellt“ ins Lager Allendorf bei Marburg,
die drei Schwestern bekommen die Häftlingsnummern 23414, 23415 und 23416; als Kontakt gibt sie Bruder György im Arbeitsbataillon an
20.10.1944 offizielle Übernahme in die Lagerstärke des KL Buchenwald
27.3.1945 Auflösung des Lagers, Fußmarsch Richtung Kassel; nach dem Verschwinden der Wachmannschaft löst sich der Zug von 988 Frauen auf. Befreiung in Homberg (Efze)
Zeitweilig in Riebelsdorf zwischen Allendorf und Homberg in Hessen
Kibbuz Buchenwald I auf Hof Egendorf
3.6.1945 eine erste Gruppe von 16 Chaluzim zieht auf den Hof Egendorf bei Blankenhaim, den sie „Kibbuz“ Buchenwald nannten
Kibbuz Buchenwald II auf dem Gehringshof
24.6.1945 Wechsel von 53 Chawerim aus Egendorf auf den Gehringshof in Hattenhof bei Fulda
Kibbuz Buchenwald II in Gersfeld
25.8.1945 Ankunft der Beth-Jakov Gruppe aus Bergen Belsen auf dem Gehringshof mit 12 Frauen und zwei MAPAI-Jungen um
Rita Rivka Englard, Rachel Schnitzer , zuvor Lehrerinnen in der Mädchenschulorganisation „Beth Jakov“
August/Anfang September 1945 Errichtung des Nebenlagers in Gersfeld nach Beschlagnahme des Hofes durch Leutnant Finkelstein von der US-Militärverwaltung in Fulda; Rita Rivka Englard bleibt mit acht Mädchen auf dem Gehringshof, Rachel Schnitzer geht mit den übrigen in das Nebenlager Gersfeld, wo für sie die Fürsorge für die Überlebenden und weniger der zionistischen Pioniergeist im Vordergrund stand.
Die Jugendlichen werden in Gersfeld nicht als Chaluzim (Pioniere) oder Chawerim (Gefährten) sondern als Bachurim (Jugendliche) bezeichnet.
2.6.1946 gelistet im Kibbuz Buchenwald, Schwesterhof in Gersfeld
Bergen Belsen Block 30
24.4.1947 im Assembly Center Hersfeld Team 1023
4.8.1947 Abgemeldet aus dem DP Camp Bergen-Hohne zur Alija beth nach Palästina
14.8.1948 Ben Gurion ruft die Gründung des Staates Israel aus
Gedenken
Beisetzung vom Mose und Edit Bernath auf dem Haifa Sde Yehoshua Cemetery
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/7603668
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/67522368
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/129637182
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5401978
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/7603698
Liste betr. Juden die in Kaunitz oder Verl lebten; Arolsen Archives, Signatur 8802520
https://www.aussenlager-buchenwald.de/details.html?camp=51
Nurit Cohen Bacia, Die Geschichte eines Ortes, 1948-2009; O-Sonic-Press, 2009
Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994
Abraham Ahuvia (Hrsg), Zeugnisse aus dem Tal der Todesfinsternis, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998
http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf
http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374
Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM