Jucha Wulf

Wulf Zeev Wolf Jucha

*2.3.1919 in Balvi, Lettland an der Ostgrenze zu Russland; ✡ ?

Staatsangehörigkeit Lette, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Josef Jucha *24.6.1888 in Varaklani; ✡ 1941 in Kuldigas

Mutter Jochewed Frank *24.4.1888 in Ludzas; ✡ 9.8.1941 in Balvi

Geschwister

Chaim Jucha *1914 in Balvi; ✡9.8.1941 in Balvi

Shimon Jucha *1916 in Balvi; ✡1944 in Jelgavas

Israel Jucha *1917 in Balvi; 30.11.1941 im Ghetto Riga/ Rumbula

Cousine Rachel Jucha *4.9.1926 in Balvi

Beruf Weber; landwirtschaftlicher Arbeiter

Adressen Balvi, Partizanu Iela 2a-1; Riga; Hattenhof Nr. 36;

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

Vermutlich 1941 in das lettische Ghetto Riga

30.11.1941 „Rigaer Blutsonntag“: Ca. 17000 der lettischen Juden aus dem Ghetto und am 8.12.1941 noch 9000 werden durch 12 ausgewählte SS-Männer unter SS-General Friedrich Jeckeln und von lettischen Hilfspolizisten (Kommando Viktor Arajs) im Wald von Rumbula (8 km östlich von Riga) erschossen; Ermordung von Bruder Israel

28.9.-1.10.1944 Wulf Jucha mit 3155 Häftlingen aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig; auf Kohleschiffen weiter nach Stutthof

1.10.1944 Ankunft im KL Stutthof (Nr. 95920)

November 1940 deportiert von Stutthof in das KL Natzweiler, Außenlager Hailfingen-Tailfingen

Mitte Februar 1945 Verlegung von Hailfingen nach Dautmergen

Todesmarsch ab Dautmergen Richtung der fiktiven „Alpenfestung“ im Ötztal

Erste Befreiung in Scharnitz (zwischen Mittenwald und Seefeld/Tirol), dann erneut zurückgetrieben nach Mittenwald; Befreiung bei Garmisch-Partenkirchen durch die US Army

Kibbuz Buchenwald II auf Hof Egendorf

3.6.1945 eine erste Gruppe von 16 Chaluzim zieht auf den Hof Egendorf bei Blankenhaim, den sie „Kibbuz“ Buchenwald nannten

Kibbuz Buchenwald II auf dem Gehringshof

24.6.1945 Wechsel von 53 Chawerim aus Egendorf auf den Gehringshof in Hattenhof bei Fulda

22.11.1945 Beratung auf dem Gehringshof mit Aharon Bacia von der NOHAM-Zentrale in Bergen Belsen und vier Soldaten der Jewish Brigade (u. a. Naftali Unger, Chaim Ben Asher) mit dem Ergebnis: die illegale Ausschleusung von 60 Ma’apilim über Bergen-Belsen , Eindhoven nach Antwerpen; in Absprache mit NOHAM-Zentrum in Bergen Belsen wird beschlossen, Delegationen in eine Reihe von DP-Camps zu entsenden, um weitere NOHAM-Mitglieder in den Kibbuz Buchenwald zu holen.

Dezember 1945 Nach Abreise der Alija-Gruppen  (SS MATAROA und der TEL HAI) kommt die dritte NOHAM-Gruppe aus dem DP-Lager Landsberg auf den Gehringshof

Aus dem Tagebuch der dritten NOHAM-Gruppe:

„Landsberg/Inn: Dezember1945. Abgesandte kommen aus dem Kibbuz Buchenwald, Gehringshof, Hilde Grynbaum, Rivka Kuperberg und anderen, mit der frohen Nachricht: Sie wandern in den kommenden Tagen nach Israel aus (Alija Bet) aus und müssen sofort eine große Gruppe von Leuten aus den Reihen von NOHAM schicken, um sie zu ersetzen. Mehrere Tage lang bereiten wir uns auf die Abreise vor. Wir fahren mit vielen Gegenständen, die wir vom Komitee in Landsberg erhalten haben, zum Gehringshof.“

15.12.1945 Registrierung UNRRA Team Assembly Center Fulda Nr. 138

6.7.1945 auf der Belegungsliste des Gehringshofes mit seiner Cousine Rachel Jucha

1947 in die USA ausgewandert.

Der Kibbuz Buchenwald auf dem Gehringshof bestand von Juni 1945 bis Oktober 1948

Gedenken

1957 neun Pages of Testimony für die Eltern, Brüder und weitere Angehörige von Zeev Jucha

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/81989946

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/77557896

Volker Mall, Harald Roth, Die Häftlinge des KZ-Außenlagers Hailfingen-Tailfingen 2014

https://www.kz-gedenkstaette-hailfingen-tailfingen.de/php/kzht.ar.ju.alle.php

Volker Mall, Harald Roth, Reichsdeutsche Juden im KZ-Außenlager Hailfingen-Tailfingen

https://www.gegen-vergessen.de/themen/detailseite/article/rag-baden-wuerttemberg-reichsdeutsche-juden-im-kz-aussenlager-hailfingentailfingen

Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994

https://www.mappingthelives.org

http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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