Keller Arthur

Artur Keller

*27.11.1921 in Gimbsheim, Worms; ✡ 1942 in Belzec

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Stellenanzeige des Vaters Albert

Vater Albert Keller *16.2.1873 in Gimbsheim; ✡ 8.3.1943 in Theresienstadt

Mutter Dina Kahn *31,5,1879 in Rieneck; ✡ 29.1.1943 in Theresienstadt

Geschwister

Kennkarten von Arthur und Eugen Keller

Eugen Keller *13.4.1911 in Gimbsheim; ✡ 1942 in Belzec

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Haus der Familie Keller , Judengasse 27, rechts mit Personen; Sammlung Scheller

Adressen Gimbsheim; Worms, Judengasse 27; Gut Skaby Friedersdorf;

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

9/10.11.1938 Novemberpogrom

17.5.1939 Arthur Keller mit den Eltern Albert und Dina und Bruder Eugen in Worms, Judengasse 27 bei Minderheiten-Volkszählung; dort wohnen auch Cousine Emmi Weis geb. Keller (*1905) und ihr Mann Martin Weis (*1906) und dessen Mutter Lina Weis geb. Strauss (*1873)

8. 8.1939 Bruder Eugen aus Worms kommend angemeldet im Umschulungslager Paderborn

6. 7.1940 Bruder Eugen abgemeldet aus Paderborn nach Worms, Judengasse 27

Das Hachschara-Gut Skaby in Friedersdorf

Das Hachschara- Lager auf Gut Skaby  in Friedersdorf, Kreis Beeskow bestand ab der Einrichtung im Mai 1939 für 40 Chawerim bis zur Auflösung am 27.2.1943 in der reichsweiten „Fabrikaktion“; alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert, so auch in den benachbarten Lagern Gut Winkel und Groß Breesen.

Sommer 1939 Arthur Keller zur Hachschara auf Gut Skaby

1.9.1940 Einmarsch der Wehrmacht in Polen

September 1939 Arthur Keller auf der Liste der im Kreis Beeskow erfassten Juden

Alija Beth – Sonderhachschara VII – der Paraguay-Transport

März 1940 die führenden jüdischen Funktionäre aus Berlin, Prag und Wien werden von SS-Sturmbannführer Adolf Eichmann ins Reichssicherheitshauptamt nach Berlin vorgeladen, um die illegalen „Sondertransporte“ nach Palästina zu forcieren; Ephraim Frank als Vertreter des erkrankten Lyon vom Palästinaamt und als designierter Transportführer dabei.

Nov 1939 -Juli 1940 in Vorbereitung auf die illegale Alija stellen etwa 31 Chaluzim aus Gut Skaby den behördlichen Antrag zur Emigration offiziell nach Paraguay.

3.6.1940 Arthur Keller stellt einen Ausreiseantrag nach Palästina

August 1940 10 Chaluzim aus Skaby zusammen mit Lagerleiter Haim Stern und dessen Frau Hedwig mit dem Sohn Peter offiziell abgemeldet nach „Paraguay“, zunächst Zugfahrt nach Berlin

August 1940 10 Chaluzim aus Skaby zusammen mit Lagerleiter Haim Stern und dessen Frau Hedwig mit dem Sohn Peter offiziell abgemeldet nach „Paraguay“, zunächst Zugfahrt nach Berlin und Wien, dann illegal auf alten Schiffen über die Donauroute.

Die Alija beth endete mit dem Untergang der SS PATRIA im Hafen von Haifa: 254 Chaluzim ertrinken.

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung der noch bestehenden in „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager“

7.3.42 eine Gruppe von acht Chaluzim verlässt Gut Skaby bei Friedersdorf zur Hachschara ins Landwerk Neuendorf im Sande,: Harry Knopf (Madrich?), Bernhard Rausnitz, Walter Salomon, Günter Steinweg, Ursula Kuttner, Hilde Levy, Cilli Scher, Hanna Stern

25.3.1942 Arthur mit Bruder Eugen von Mainz/Darmstadt ins Ghetto Piaski; ebenfalls auf dem Transport Cousine Emmi Weis geb. Keller (*1905) und ihr Mann Martin Weis (*1906)

Ermordung der Brüder Artur und Eugen Keller im Lager Belzec

Deportation der Eltern

27.9.1942 beide Eltern und Lina Weis auf dem Transport von Darmstadt nach Theresienstadt

29.1.1943 Tod der Mutter in Theresienstadt

8.3.1943 Tod des Vaters in Theresienstadt

11.11.1943 Tod der Lina Weis in Theresienstadt

Gedenken

Quellen

https://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=2183926

https://www.alemannia-judaica.de/gimbsheim_synagoge.htm

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung

Volks-, Berufs- und Betriebszählung am 17. Mai 1939. Formular der Ergänzungskarte für Angaben über Abstammung und Vorbildung, Erläuterungen zu umstehendem Fragebogen

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/71076344

https://www.myheritage.de/research

https://www.worms.de/neu-de-wAssets/docs/bildung-bieten/Stadtarchiv/Annelore-und-Karl-Schlosser-Keiner-blieb-verschont.pdf

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de897314

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de897283

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de897279

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de897293

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4995444

https://www.holocaust.cz/de/datenbank-der-digitalisierten-dokumenten/dokument/93493-keller-dina-todesfallanzeige-ghetto-theresienstadt/

Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7

https://www.statistik-des-holocaust.de/TT420927-24.jpg

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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