Margarete Aschenbrenner
*24.11.1915 in Kaunowa; Okt 1941 in Sabac/ Sajmiste
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Ernst Aschenbrenner *25.3.1878 in Necemice; ✡ 1941 in Auschwitz
Heirat der Eltern 25.12.1911 in Prag
Mutter Stefanie Taussig *1881 in Terezin; ✡ 1941 in Auschwitz
Geschwister
Walter Aschenbrenner *20.3.1913 in Kaunowa, Sudetenland, Tschechien; ✡ nach März 1943 in Auschwitz
Alfred Aschenbrenner/Ash *9.5.1914; ✡ 2000 in Bentleigh Australien
Beruf landwirtschaftliche Arbeiterin
Adressen No. 30, Kounov u Rakovníka, Rakovník, Středočeský kraj,; Gut Skaby Friedersdorf;
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Es ist unklar in welchen Hachscharalager Margarete Aschenbrenner vor ihrer Alija Beth über die Schwarzmeerroute war
Margarete Aschenbrenner auf dem Kladovo-Transport
Vom Hechaluz Österreich organisierte Alija beth, Sonderhachschara SH-5 mit dem Plan über die Donauroute, Schwarzes Meer, Mittelmeer letztlich Palästina illegal zu erreichen.
19.11.1939 mit etwa 15 Chaluzim aus Ahrendorf zunächst von Trebbin mit der Bahn nach Berlin: Martin Hirsch, Madrich in Ahrensdorf, begleitet die Chaluzim und war einer der Leiter der Sonderhachschara 5.
21.11.1939 von Berlin Bahnfahrt nach Wien.
24./25.11.1939 mit 822 von Wien nach Bratislava; dort kamen weitere 130 aus Berlin, 50 aus Danzig, 100 aus Prag
Anfang Dezember auf die SS URANUS zunächst nach Gyor; dann wieder zurück nach Bratislava
12.12. 1939 weiter nach Bezdan
14./15.12.1939 in Budapest auf drei jugoslawischen Schiffen SS Kraljica Marija, Car Dusan and Car Nikola zur jugoslawisch-rumänischen Grenze. Die Rumänen verweigern die Einreise
18.12.-30. 12.1939 in Prahovo
31.12.1939 die Schiffe liegen im Winterliegeplatz in Kladovo, die Flüchtlinge bleiben an Bord
Januar 1940 ein umgebauter Schleppkahn wird angehängt, um mehr Platz zu haben
Mai 1940 die Schiffe fahren ab, die Flüchtlinge suchen bei Bauern Unterkunft
19. 9.1940 die Flüchtlinge werden auf dem Kahn nach Sabac geschleppt
Unterbringung in Sabac in einer alten Mühle und einem Getreidespeicher
März 1941 in Kladovo treffen 140 Studentenzertifikate von der WIZO für weibliche Jugendliche unter 18 Jahren ein (BIII Studentenzertifikate mit der Verpflichtung die Ausbildung fortzusetzen)
März 1941 verlassen einzelne Familien, 200 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren Sabac mit legalen Visa, so auch Ursel Marcuse, Netty Lychenheim und Irmgard Höchster -letztere kurz vor ihrem 18. Geburtstag; über Griechenland, Istanbul, das syrische Aleppo und Beirut
30.3.1941 Ankunft in Haifa; 4 Wochen in Atlit interniert
6.4.1941 Einmarsch der Wehrmacht in Serbien

August 1941 Juden von Sabac und die Flüchtlinge in einer alten Festung Camp Sabac interniert
11.10.1941 Jüdische Männer, Zigeuner und manche Serben verlegt in das Seniak Camp

12./13. Oktober 1941 Massenerschießung in Zasavica von 2100 Geiseln als Racheaktion für 21 tote deutsche Soldaten
Januar 1942 die Frauen und Kinder werden ins KL Sajmiste deportiert
19.3. -10.5.1942 jede Woche werden Frauen unter Herbert Andorfer während eines vorgeblichen Transportes auf der Fahrt in einem Gaswagen ermordet.
Bruder Walter zur Hachschara im Gut Skaby in Friedersdorf
Das Hachschara- Lager auf Gut Skaby in Friedersdorf, Kreis Beeskow bestand ab der Einrichtung im Mai 1939 für 40 Chawerim bis zur Auflösung am 27.2.1943 in der reichsweiten „Fabrikaktion“; alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert, so auch in den benachbarten Lagern Gut Winkel und Groß Breesen.

Nach September 1939 zur Hachschara auf Gut Skaby
September 1939 Walter Aschenbrenner noch nicht auf der Liste der jüdischen Bewohner des Landkreises Beeskow-Storkow
Alija Beth – Sonderhachschara VII – der Paraguay-Transport
März 1940 die führenden jüdischen Funktionäre aus Berlin, Prag und Wien werden von SS-Sturmbannführer Adolf Eichmann ins Reichssicherheitshauptamt nach Berlin vorgeladen, um die illegalen „Sondertransporte“ nach Palästina zu forcieren; Ephraim Frank als Vertreter des erkrankten Lyon vom Palästinaamt und als designierter Transportführer dabei.
November 1939 -Juli 1940 in Vorbereitung auf die illegale Alija stellen etwa 31 Chaluzim aus Gut Skaby den behördlichen Antrag zur Emigration offiziell nach Paraguay
August 1940 10 Chaluzim aus Skaby zusammen mit Lagerleiter Haim Stern und dessen Frau Hedwig mit dem Sohn Peter offiziell abgemeldet nach „Paraguay“, zunächst Zugfahrt nach Berlin und Wien, dann illegal auf alten Schiffen über die Donauroute.
Die Alija beth endete mit dem Untergang der SS PATRIA im Hafen von Haifa: 254 Chaluzim ertrinken.
Die Auflösung der Hachscharalager
5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Umbenennung der noch bestehenden in „Jüdisches Arbeitseinsatzlager“
7.3.42 eine Gruppe von acht Chaluzim verlässt Gut Skaby bei Friedersdorf zur Hachschara ins Landwerk Neuendorf im Sande,: Harry Knopf (Madrich?), Bernhard Rausnitz, Walter Salomon, Günter Steinweg, Ursula Kuttner, Hilde Levy, Cilli Scher, Hanna Stern
Fabrikaktion
20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“ als Vorbereitung auf die „Fabrikaktion“
Febr./ März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert
26.2.1943 Deportation der Skaby-Chaluzim Herbert Liebmann und Helga Meier mit ihrer dreimonatigen Tochter Judis und 10 weiteren Patienten des Jüdischen Krankenhauses Iranische Straße 2 auf dem 30. Osttransport von Berlin nach Auschwitz

27.2.1943 Fabrikaktion im Gut Skaby, Verhaftung von Bruder Walter mit 12 weiteren Chaluzim und Verbringung ins Sammellager nach Berlin
1.-2.3.1943 Walter Aschenbrenner mit dem 31. Osttransport deportiert von Berlin nach Auschwitz
Auf der Website „Statistik des Holocaust“ heißt es
„Der erste im Rahmen der „Fabrikaktion“ aus Berlin abgehende Transport vom 1.3.43 war zugleich der 31. Osttransport. Die zugehörige Transportliste enthält 1838 Namen, von denen allerdings 102 wieder gestrichen wurden, womit die Gesamtzahl Deportierter 1736 beträgt. Von ihnen kamen 1647 aus Berlin und weitere 89 aus verschiedenen Orten und jüdischen Arbeitslagern im Brandenburger Umland von Berlin. Am 2.3. wurden im Konzentrationslager Auschwitz lediglich 677 jüdische Häftlinge als arbeitsfähig neu registriert, davon 292 Männer und 385 Frauen. Die übrigen 1059 Männer, Frauen und Kinder des 31. Osttransports wurden demnach sofort ermordet.“
2.3.1943 Bruder Walter in Auschwitz als „arbeitsfähig“ selektioniert; Häftlingsnummer unbekannt
Nach Registrierung in Auschwitz Verlegung der Männer der Skaby-Gruppe ins Außenlager Jawischowitz des KL Auschwitz, ehemals Bergwerk Andreasschächte (bestand vom 15.8.1942 bis 19.1.1945.
Keine weiteren Daten
Tod von Walter Aschenbrenner nach März 1943 in Auschwitz
Gedenken
12.6 1945 Exhumierung und Beisetzung der Juden auf dem jüdischen Friedhof von Sabac
30.5.1975 Page of Testimony Margarete Aschenbrenner von Cousine Nadia Taussig
24.12.1998 Pages of Testimony für die Mutter Stefanie und für Margarete Aschenbrenner von ihrem Verlobten Dr. P. Kogan
Quellen
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot31.html
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1048547
https://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=2183926
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/82492311
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212441
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/129110868
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/129110894