Moses Karl Heinz

Karl Heinz Moses

*31.12.1909 in Wollin; ✡ 1943 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Adolf Moses *12.11.1876 in Rehden, Graudenz; ✡ 1943 in Auschwitz

Heirat der Eltern 1907 in Körlin

Mutter Else Jacoby *22.5.1882 in Körlin; ✡ 1943 in Auschwitz

Geschwister

Käthe Moses *22.10.1904 in Belgard; ✡ 2003 Erdmannsheim; oo Herbert Morche

Ellen Moses *8.2.1916 in Belgard; ✡ 2010 in London; oo Harry Needham

Rudy Moses/Morley *23.12.1917 in Belgard; ✡ 6.2.2011; Lieselotte Müller

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Belgard; Berlin, Wallnertheaterstr. 36; Gut Skaby Friedersdorf;

Heirat Lieselotte Marta Henriette Gerson *16.6.1914 in Nakel; ✡ 1943 in Auschwitz

Kinder

Weiterer Lebensweg

9/10.11.1938 Novemberpogrom

17.5.1939 Schwester Käthe bei den Eltern in Berlin, Wallnertheaterstr. 36 bei Minderheiten-Volkszählung

Sommer 1939 Emigration der Schwester Käthe nach England

Das Hachschara-Gut Skaby in Friedersdorf

Das Hachschara- Lager auf Gut Skaby  in Friedersdorf, Kreis Beeskow bestand ab der Einrichtung im Mai 1939 für 40 Chawerim bis zur Auflösung am 27.2.1943 in der reichsweiten „Fabrikaktion“; alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert, so auch in den benachbarten Lagern Gut Winkel und Groß Breesen.

September 1939 Karl Heinz Mosesnoch nicht auf der Liste der jüdischen Bewohner des Landkreises Beeskow-Storkow

Nach September 1939 Karl Heinz Moses zur Hachschara auf Gut Skaby

Alija Beth – Sonderhachschara VII – der Paraguay-Transport

März 1940 die führenden jüdischen Funktionäre aus Berlin, Prag und Wien werden von SS-Sturmbannführer Adolf Eichmann ins Reichssicherheitshauptamt nach Berlin vorgeladen, um die illegalen „Sondertransporte“ nach Palästina zu forcieren; Ephraim Frank als Vertreter des erkrankten Lyon vom Palästinaamt und als designierter Transportführer dabei.

November 1939 -Juli 1940 in Vorbereitung auf die illegale Alija stellen etwa 31 Chaluzim aus Gut Skaby den behördlichen Antrag zur Emigration offiziell nach Paraguay

August 1940 10 Chaluzim aus Skaby zusammen mit Lagerleiter Haim Stern und dessen Frau Hedwig mit dem Sohn Peter offiziell abgemeldet nach „Paraguay“, zunächst Zugfahrt nach Berlin und Wien, dann illegal auf alten Schiffen über die Donauroute.

Die Alija beth endete mit dem Untergang der SS PATRIA im Hafen von Haifa: 254 Chaluzim ertrinken.

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung der noch bestehenden in „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager“

7.3.42 eine Gruppe von acht Chaluzim verlässt Gut Skaby bei Friedersdorf zur Hachschara ins Landwerk Neuendorf im Sande,: Harry Knopf (Madrich?), Bernhard Rausnitz, Walter Salomon, Günter Steinweg, Ursula Kuttner, Hilde Levy, Cilli Scher, Hanna Stern

14.4.1942 XIII. Osttransport Magdeburg-Potsdam- Berlin nach Warschau mit zwei Bewohnern aus Friedersdorf Josef Igre, Mitbewohnerin Berta Meyer und drei Chaluzim aus Gut Skaby: Arnold Metzger, Manfred Schnapp, David Zimche

Fabrikaktion

20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“ als Vorbereitung auf die „Fabrikaktion“

Febr./ März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert

26.2.1943 Deportation der Skaby-Chaluzim Herbert Liebmann und Helga Meier mit ihrer dreimonatigen Tochter Judis und 10 weiteren Patienten des Jüdischen Krankenhauses Iranische Straße 2 auf dem 30. Osttransport von Berlin nach Auschwitz

27.2.1943 Fabrikaktion im Gut Skaby, Verhaftung von Karl Heinz Moses und Frau Lieselotte mit 11 weiteren Chaluzim und Verbringung ins Sammellager nach Berlin

1.-2.3.1943 Karl Heinz Moses und Frau Lieselotte mit dem 31. Osttransport deportiert von Berlin nach Auschwitz;

die Eltern Adolf und Else Moses-Jacoby sind auch auf diesem Transport

Auf der Website „Statistik des Holocaust“ heißt es:

„Der erste im Rahmen der „Fabrikaktion“ aus Berlin abgehende Transport vom 1.3.43 war zugleich der 31. Osttransport. Die zugehörige Transportliste enthält 1838 Namen, von denen allerdings 102 wieder gestrichen wurden, womit die Gesamtzahl Deportierter 1736 beträgt. Von ihnen kamen 1647 aus Berlin und weitere 89 aus verschiedenen Orten und jüdischen Arbeitslagern im Brandenburger Umland von Berlin. Am 2.3. wurden im Konzentrationslager Auschwitz lediglich 677 jüdische Häftlinge als arbeitsfähig neu registriert, davon 292 Männer und 385 Frauen. Die übrigen 1059 Männer, Frauen und Kinder des 31. Osttransports wurden demnach sofort ermordet.“

2.3.1943 in Auschwitz fraglich als „arbeitsfähig“ selektioniert; Häftlingsnummer unbekannt

Nach Registrierung in Auschwitz Verlegung der Männer der Skaby-Gruppe ins Außenlager Jawischowitz des KL Auschwitz, ehemals Bergwerk Andreasschächte (bestand vom 15.8.1942 bis 19.1.1945.

Keine weiteren Daten

Tod in Auschwitz

Gedenken

22.9.1978 Pages of Testimony für Karl Heinz und Lieselotte Moses von Schwester Ellen Needham

Quellen

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot31.html

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11249455

https://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=2183926

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212441

https://www.mappingthelives.org

https://www.myheritage.de/research

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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