Gerhard Herzog
*10.5.1916 in Nikolaiken, Kreis Stuhm, Westpreußen; ✡ 2.11.2012 in Holte Dänemark
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Religion jüdisch

Vater Robert Herzog *20.1.1882 in Neuteich, Marienburg; ✡ 4.1.1940 in Berlin
Mutter Johanna Seeliger *1.1.1887 in Vorschloss Stuhm; ✡ nach 25.1.1942 in Riga
Onkel Hermann Seeliger (1882 – 1964) in Frankreich
Geschwister
Siegfried Herzog *8.8.1908 in Nikolaiken; ✡3.12.1991 in Glennside, Pennsylvania
Beruf Schuhmacher
Adressen Nikolaiken; Berlin, Dragoner Straße 29 (Max-Beer-Straße)
Heirat 1951 Inga Sloth *27.2.1921 Dänemark; ✡ 13.9.2009 in Kopenhagen
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Vater Robert als Kriegsteilnehmer im 1. WK ausgezeichnet mit dem EK
17.5.1939 beide Eltern in Berlin, Dragoner Straße 29 bei Minderheitenzählung
Hachschara-Kibbuz in Freienstein Post Pampow

Georg Herzog auf Hachschara in Freienstein, Stettin, Pommern, Träger Makkabi Hazair

hinten Franz Meininger 3. von links; Foto Fred Zimmak
10.11.1938 das Lager wird im Novemberpogrom überfallen und verwüstet, alle Männer über 18 verhaftet und in das KL Sachsenhausen verbracht. Gerhardt bekommt die Häftlingsnummer 11346
Zu den überfallenen Hachscharalagern zählten Ellguth/Schlesien, Freienstein/Pommern, der Gehringshof bei Fulda, Groß-Breesen/Schlesien, Grüsen bei Frankenberg, Neuendorf bei Fürstenwalde, das Landwerk Halbe/ Brandenburg, Silingthal/Schlesien, Halberstadt, Jägerslust bei Flensburg, Bomsdorf/Krs.Bitterfeld und Sennfeld/Baden, Hachschara-Stätten wie Urfeld bei Köln, Polenzwerder, der Brüderhof bei Hamburg, der Kibbuz Westerbeck in Westfalen.
12.12.1938 Entlassung von Gerhard Herzog aus dem KL Sachsenhausen
1939 Emigration nach Dänemark zur Hachschara auf einzelnen Bauernhöfen

Herzog in Glamsbjerg auf Fünen mit Inga (Sloth) und Lothar Glogauer

5.11.1940 bei der dänischen Volkszählung als Landarbeiter bei Familie Rasmussen in der Gemeinde Søby, Båg, Odense
Flucht des Bruders nach Frankreich
Siegfried Herzog über Orléans-Cerdon nach Bordeaux
24.8.1942 Ankunft von Siegfried Herzog in der Schweiz, er überlebt in Zürich
Ausnahmezustand in Dänemark 1943
9.4.1940 Einmarsch der Deutschen in Dänemark; Dänemark bleibt in Teilen autonom bis zum Oktober 1943
29.8.1943 Die deutschen Besatzer verkünden den „Ausnahmezustand“ wegen zunehmender Widerstandaktionen
17.9.1943 Adolf Hitler befiehlt die Endlösung in Dänemark
September 1943 Anordnung von Werner Best, SS-Obergruppenführer und Generalbevollmächtigter für Dänemark
„Die Festnahme der zu evakuierenden Juden erfolgt in der Nacht vom 1. zum 2.10.43. Der Abtransport wird von Seeland zu Schiff (ab Kopenhagen), von Fünen und Jütland mit der Bahn Sonderzug durchgeführt“.
28.9.1943 der deutsche Diplomat Georg Ferdinand Duckwitz verrät die geplante Deportation bei einem Treffen mit dänischen Sozialdemokraten.
Oktober 1943 7700 Juden können sich mit Hilfe der dänischen Bevölkerung in einer Massenflucht über den Øresund(Ostsee) nach Schweden retten.
Bei der Ausstellung des Fremdenpasses macht er die Angaben:
- bisheriger Wohnsitz Dalmose in Dänemark
- jetziger Aufenthaltsort Sanatorium Ahlefors in Alingsås
- Einreise am 6.10.1943 in Trelleborg

Deportation der Mutter nach Riga

25.-30.1.1942 Mutter Johanna mit 1000 Juden auf dem X. Osttransport aus Berlin nach Riga
Nach der Befreiung
Nach Kriegsende geht Gerhard Herzog für 2-3 Jahre nach Colmar im Elsass, Frankreich zu seinem Onkel Hermann Seeliger und erlernt dort den Beruf des Schuhmachers
Rückkehr nach Dänemark, Eröffnung eines Schuhgeschäfts
1951 Heirat in Dänemark mit Inga Sloth
5.7.2008 eingeladen in zu einer Gedenkfeier in Sachsenhausen mit Frau Inga
Quellen
Volkszählung in Dänemark von 1940
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.mappingthelives.org
https://www.myheritage.de/research
Peter Lande , Jewish „Training“ Centers in Germany
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot10.html
https://safe-haven.dk/fileadmin/user_upload/Fraemlingspass_Herzog__Gerhard_Heinse.pdf
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127187489
Persönliche Mitteilungen von Fred Zimmak , Verwandter