Lothar Lerje Werner Glogauer
*30.7.1919 in Breslau; ✡ 7.3.1974 in Glostrup, Krankenhaus
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Otto Max Glogauer *17.6.1886 in Falkenberg ; ✡29.11.1941 Fort IX in Kauen
Mutter Wally Harry *26.1.1891 in Breslau; ✡29.11.1941 Fort IX in Kauen
Großmutter Marie Glogauer *3.1.1856 in Zulz ✡ ?
Onkel Simon Harry *3.1.1883
Tante Käthe Harry *30.9.1893
Geschwister
Max Glogauer *2.4.1914 in Breslau; ✡12.11.1977 in Johannesburg; oo Ruth Nebel
Heinz Chaim Glogauer *26.3.1917 in Breslau; ✡5.4.1996 in Bern; oo Ruth Ruschin; oo Herta Neumann
Harry Glogauer ?
Beruf –
Adressen Breslau, Sonnenstraße 10; Glamsberg; Tommerup, Dänemark
Heirat 19.2.1942 standesamtlich in Odense mit der Christin Ellen Helene Margarete Larsen *26.7.1918
Kinder drei
Margot Ellen Glogauer *31.8.1942 in Skoogyden
Weiterer Lebensweg
1936/1937 zur Hachschara ins Landwerk Ahrensdorf, Pfadfinderbund Makkabi HaZair
31.3.1937 steht er auf der Ahrensdorf Praktikanten-Liste, Stand 31. März 1937, 41 männliche, 14 weibliche Chaluzim; Betriebsleiter Hans Winter; landwirtschaftlicher Inspektor Paul Semler; Küchenleitung Ruth Seemann
1939 zur Landarbeitsausbildung nach Glamsberg auf Fünen; Dänemark akzeptierte bis zu 200 Jugendliche pro Jahr
25.11.1941 Eltern deportiert von Breslau nach Kauen
29.11.1941 Eltern ermordet bei Massenerschießung in Fort IX in Kauen
21.2.1942 Heirat in Tommerup
9.4.1940 Einmarsch der Deutschen in Dänemark; Dänemark bleibt in Teilen autonom bis zum Oktober 1943
Ausnahmezustand in Dänemark 1943
29.8.1943 Die deutschen Besatzer verkünden den „Ausnahmezustand“ wegen zunehmender Widerstandaktionen
17.9.1943 Adolf Hitler befiehlt die Endlösung in Dänemark
September 1943 Anordnung von Werner Best, SS-Obergruppenführer und Generalbevollmächtigter für Dänemark:
„Die Festnahme der zu evakuierenden Juden erfolgt in der Nacht vom 1. zum 2.10.43. Der Abtransport wird von Seeland zu Schiff (ab Kopenhagen), von Fünen und Jütland mit der Bahn Sonderzug durchgeführt“.
28.9.1943 der deutsche Diplomat Georg Ferdinand Duckwitz verrät die geplante Deportation bei einem treffenden mit dänischen Sozialdemokraten.
7700 Juden können sich mit Hilfe der dänischen Bevölkerung in einer Massenflucht über die Ostsee nach Schweden retten, davon 30 Chaluzim der Jugendalija
2.-5.10.1943 Transport XXV/1 von 21 Chaluzim der Jugendalija in Dänemark, insgesamt 83 in Dänemark Inhaftierten nach Theresienstadt
13.10.1943 18-22 Uhr Flucht auf einem dänischen Fischerboot von Kopenhagen nach Malmö, Schweden
30.10.1943 Ankunft von Ehefrau Ellen in Helsingborg (ohne die Tochter)
1.11.1943 Ehefrau Ellen ins VASA-Krankenhaus in Göteborg
Gedenken
1971 Georg F. Duckwitz von Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ ausgezeichnet
26.2.2021 von Pages of Testimony für beide Elten von Neffen Amnon Golan
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://safe-haven.dk/fileadmin/user_upload/Uppgift_Glogauer__Lothar_Werner.pdf
https://safe-haven.dk/fileadmin/user_upload/P.M._Glogauer__Ellen_Helene_Margrethe.pdf
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de874573
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de874574
https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=2003224&ind=3
My Heritage; Genealogie- Website
Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen
Herbert Fiedler, Eine Geschichte der Hachschara; Verein Internationale Begegnungsstätte Hachschara-Landwerk Ahrensdorf e.V
Herbert und Ruth Fiedler, Hachschara, Hentrich & Hentrich 2004
http://www.hachschara-ahrensdorf.de/html/body_anfang.html
Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015
Urs Faes, Ein Sommer in Brandenburg, Suhrkamp 2015