Lippmann Leo

Leo Lippmann

*1.3.1921 in Schneidemühl;   ?

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Erich Lippmann *13.10.1889 in Schneidemühl; ✡4.3.1943 Auschwitz

Mutter Käte Baumann *21.1.1893 in Schneidemühl; ✡4.3.1943 Auschwitz

Geschwister

Lilli Lippmann *24.6.1922 in Schneidemühl; ✡4.3.1943 Auschwitz

Verwandte aus Schneidemühl

Onkel/Tanten

Leo Lippmann *5.12.1887 Schneidemühl; ✡1.9.1918 kriegsgefallen

Willy Lippmann *22.11.1891 Schneidemühl; ✡28.12.1914 kriegsgefallen

Leopold Lippmann *5.7.1896; Berlin; 2.7.1938 Belgien; St. Cyprien; ✡5.9.1942 Auschwitz

Minna Lippmann geb. Haase *4.11.1889 in Witkowo; ✡31.7.1943 in Theresienstadt

Beruf Landarbeiter

Adressen Schneidemühl; Berlin; Rüdnitz, Bernau; Freienstein;

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

1.9.1918 Onkel Leo Lippmann kriegsgefallen

1.3.1921 Leo Lippmann benannt zur Erinnerung an den kriegsgefallenen Onkel Leo

Das jüdische Umschulungslager Hof Wecker in Rüdnitz

Leo Lippmann zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Hof Wecker beim Bahnhof in der Bahnhofstraße in Rüdnitz bei Bernau. Leiter Erich Marx.

Der Hof Wecker in Rüdnitz, gelegen an der Bahnlinie Berlin Eberswalde in Rüdnitz war im Besitz der Familie Schocken. Das Lager bestand von 1933 bis 1941 und war somit eines der ersten zionistischen Hachscharalager der Jüdischen Jugendhilfe in Brandenburg.

Hachschara-Landwerk Halbe

Leo Lippmann zur Hachschara ins Landwerk Halbe: Leiter war von 1935-38 Friedrich Perlstein

Hachschara auf Gut/Kibbuz Freienstein

Besitzer des Gutes war der Berliner Bankier Dr. Günther Jaffe, der nach dem Konkurs der Privatbank Jaffe mit seiner Familie von Berlin nach Freienstein zog.

10.7.1937 Eröffnung des Hachscharabetriebs in Freienstein in Trägerschaft des zionistischen Pfadfinderbundes Makkabi Hazair

10.7.1938 Feier des einjährigen Bestehens

10.11.1938 der Hof wir im Novemberpogrom überfallen, ein kleinerer Brand kann rasch gelöscht werden; Jaffe als Lagerleiter und 20 Männer über 17 Jahren werden verhaftet und in das KL Sachsenhausen verbracht. Jaffe wird am 12.12.1938 entlassen, der Hof wird arisiert. Jaffe flieht am 15.3.1939 mit seiner Familie nach Caracas, Venezuela, zu seinem Bruder dem renommierten Pathologen Prof. Rudolph Jaffe.

Chaluzim in Freienstein 1938 vorn v.l Lothar Glogau, Gerhard Herzog, Günter Timendorfer; hinten Franz Meininger 3. von links; Foto Fred Zimmak

1937/38 Leo Lippmann wechselt aus Halbe zur Hachschara in den Kibbuz Freienstein

Bau eines Gewächshauses in Freienstein; Foto Yad Vashem

Juni 1938 Leo Lippmann im Team mit Norbert Klein, Günter Timendorfer und Schreiner Ludwig Weiß beim Bau eines Gewächshauses in Freienstein

10.11.1938 Verhaftet im Novemberpogrom,

„Schutzhaft“ in Sachsenhausen; Häftlingsnummer

Landwirtschaftliche Hachschara in Schweden

Leo Lippmann in Schweden auf landwirtschaftliche Hachschara, organisiert von der Jugendalija und Hechaluz; verantwortlich für die Jugend-Alija in Schweden war Eva Warburg (Bankhaus Warburg!). Für die insgesamt bis zu 100 Chaluzim betreute sie ein Kinderheim in Tjörnarp, den Jugendalija-Hof in Hälsinggården in der Nähe der Stadt Falun – dort arbeiteten die meisten bei den Bauern der Umgebung – und das jüdische Landschulheim mit Internat in Kristinehov in Skane.

Das Internat Kristinehov war ein 1934 gegründetes Landschulheim im südschwedischen Västraby

1941 Leo Lippmann auf Einzelhachschara in Kristianstads als Landarbeiter bei Bauer Hans Berglund

Die Deportation der Juden aus Stettin am 13.2.1940 und Schneidemühl am 21.2.1940

17.5.1939 Tante Minna als Kriegerwitwe in Schneidemühl bei Minderheiten-Volkszählung

21.1.1940 544 Juden aus Schönlanke in das provisorische Gefängnis in Schneidemühl im Gemeindehaus sowie in der jüdischen Leichenhalle

21.2.1940 Tante Minna in das provisorische Gefängnis in Schneidemühl

27.2.1940 17 Juden mit einem Krankentransport aus Schneidemühl in das Jüdische Siechenheim am Jungfernstieg überführt

Dezember 1941 Räumung des Siechenheim Jungfernstieg auf Anweisung des RSHA; Verbringung von 80 Insassen ins Altenheim in der Elsässer Straße 85

28.7.1942 Tante Minna aus dem Altenheim Elsässer Straße 54 mit 25 Alten und Kranken von Berlin nach Theresienstadt

31.7.1943 Tod von Minna Lippmann in Theresienstadt; Blutung bei Gebärmutterkrebs

Fabrikaktion 1943

November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“

20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“ als Vorbereitung auf die „Fabrikaktion“

März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert

1.3.1943 beide Eltern und Schwester Lilli auf dem 31. Osttransport von Berlin nach Auschwitz

1943 Tod von Eltern und Schwester Lilli in Auschwitz

Gedenken

Quellen

Preußische Verlustlisten vom 20.1.1915 Seite 4388

Die jüdischen Gefallenen des deutschen Heeres, der deutschen Marine und der deutschen Schutztruppen, 1914-1918: ein Gedenkbuch, Reichsbund jüdischer Frontsoldaten, Verlag Der Schild, 1932

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.mappingthelives.org

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1108872

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1108947

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1108788

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de11742319

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11245662

Schweden, Haushalte-Untersuchungsbücher, 1840-1947 – Leo Lippmann

https://www.myheritage.de/research

https://www.ushmm.org/online

https://collections.yadvashem.org/en/photos/collection/13069463

Peter Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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