Weiss Ludwig

Ludwig Fritz Weiss

*5.1.1918 in Breslau; 2.6.2000 West Palm Beach

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Franz Weiss *16.5.1881 in Breslau; ✡ ? in Shanghai?

Mutter Ella Rahel Jakobi *22.1.1889 in Landsberg; ✡?

Großvater Max Weiss *24.11.1843 Oranienburg; ✡7.4.1926

Großmutter Emma Strelitz *20.9.1856 in Breslau; ✡27.3.1892 in Berlin

Geschwister

Hanna Weiss *15.4.1913 in Breslau; 1999 in Haifa; oo 1948 Gerhard Lewin (1906-1994)

Ernst Weiss *18.3.1921 Breslau; ✡ ?

Beruf Schreiner,Tischler, Landarbeiter

Adressen Breslau, Franz-Seldte-Platz 6;

Heirat

12.9.1994 in Palm Beach Liliana Jolanta Kozera/Glowacka

Kinder

Liliana Weiss *29.1.1946

Meir Weiss *14.7.1953

Weiterer Lebensweg

17.5.1939 Bruder Ernst im Landwerk Ahrensdorf bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Ludwig mit den Eltern in Breslau, Franz-Seldte-Platz 6 bei Minderheiten-Volkszählung

Hachschara auf Gut/Kibbuz Freienstein

Besitzer des Gutes war der Berliner Bankier Dr. Günther Jaffe, der nach dem Konkurs der Privatbank Jaffe mit seiner Familie von Berlin nach Freienstein zog.

10.7.1937 Eröffnung des Hachscharabetriebs in Freienstein in Trägerschaft des zionistischen Pfadfinderbundes Makkabi Hazair

Fotoalbum Günter Timendorfer, Yad Vashem

Juni 1938 Schreiner Ludwig Weiss im Team mit Norbert Klein, Leo Lippmann und Günter Timendorfer beim Bau eines Gewächshauses in Freienstein

10.7.1938 Feier des einjährigen Bestehens

Chaluzim in Freienstein 1938 vorn v.l Lothar Glogau, Gerhard Herzog, Günter Timendorfer; hinten Franz Meininger 3. von links; Foto Fred Zimmak

10.11.1938 der Hof wir im Novemberpogrom überfallen, ein kleinerer Brand kann rasch gelöscht werden; Jaffe als Lagerleiter und 20 Männer über 17 Jahren werden verhaftet und in das KL Sachsenhausen verbracht. Jaffe wird am 12.12.1938 entlassen, der Hof wird arisiert. Jaffe flieht am 15.3.1939 mit seiner Familie nach Caracas, Venezuela, zu seinem Bruder dem renommierten Pathologen Prof. Rudolph Jaffe.

10.11.1938 Verhaftet im Novemberpogrom, „Schutzhaft“ in Sachsenhausen;

Einzelhachschara in Dänemark

1939 Emigration nach Dänemark zur Hachschara auf einzelnen Bauernhöfen

5.11.1940 bei der Dänischen Volkszählung als Eleve bei Bauer Valdemar Lorensen in Agerup, Merlose, Holbaek

Ausnahmezustand in Dänemark

9.4.1940 Einmarsch der Deutschen in Dänemark; Dänemark bleibt in Teilen autonom bis zum Oktober 1943

29.8.1943 Die deutschen Besatzer verkünden den „Ausnahmezustand“ wegen zunehmender Widerstandaktionen

17.9.1943 Adolf Hitler befiehlt die Endlösung in Dänemark

September 1943 Anordnung von Werner Best, SS-Obergruppenführer und Generalbevollmächtigter für Dänemark

„Die Festnahme der zu evakuierenden Juden erfolgt in der Nacht vom 1. zum 2.10.43. Der Abtransport wird von Seeland zu Schiff (ab Kopenhagen), von Fünen und Jütland mit der Bahn Sonderzug durchgeführt“.

28.9.1943 der deutsche Diplomat Georg Ferdinand Duckwitz verrät die geplante Deportation bei einem Treffen mit dänischen Sozialdemokraten.

Oktober 1943 7700 Juden können sich mit Hilfe der dänischen Bevölkerung in einer Massenflucht über den Øresund (Ostsee) nach Schweden retten.

12.10.1943 Ludwig Weiss mit einem Fischerboot von Stubbekøbing in Dänemark nach Trelleborg in Schweden

Die Sonderhachschara SH 2 auf der SS HILDA

Bruder Ernst zur Hachschara im Landwerk Ahrensdorf, Pfadfinderbund Makkabi HaZair

12.10.1939 Bahnfahrt von Berlin über Frankfurt und Passau nach Wien; die zweite Hälfte des Transportes kam von Breslau nach Wien

14.10. 1939 Ankunft in Wien, über die Schwarzmeerroute Bratislava, Budapest, Belgrad, Bukarest

6.11.1939 Ankunft in Sulina, Schwarzmeer-Hafen

26.11.1939 Abfahrt mit 729 Passagieren auf der SS HILDA

15.1.1940 hinter den Dardanellen von britischer Marine gestoppt und geentert

22.1.1940 Ankunft vor der Dreimeilen-Zone vor Haifa

24.1.1940 Britische Mandatsbehörden verweigern die Landung

29.1.1940 Ankunft Haifa nach Abschluß von Verhandlungen zwischen Sochnut (Jewish Agency) und britischer Mandatsregierung

29.1.1940 mit Bussen in das Internierungslager nach Athlith verbracht

18.2.1940 Entlassung der Frauen aus dem Lager

20.2.1940 Registrierung von Bruder Ernst Weiss in Atlith; er gibt Alfred Selbiger, Berlin als Referenz an, als Gemeindeältesten Dr. Hofmann in Breslau (Dokument D/1247/40/CHU);

29.7.1940 Entlassung der Männer aus dem Lager Athlith

Gedenken

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.mappingthelives.org

https://www.myheritage.de/research

https://collections.yadvashem.org/en/photos/collection/13069463

https://safe-haven.dk/fileadmin/user_upload/Uppgift_Weiss__Ludvig_Fritz.pdf

Volkszählung in Dänemark von 1940

https://www.ushmm.org/online

Peter Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert