Fränkel Karl-Heinz

Karl Heinz Fränkel

*1.1.1922 in Rüstringen/Wilhelmshaven; ✡ 16.9.1941 in Mauthausen

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Ignaz Fränkel *15.12.1878 in Drohbycz, Galizien; ✡22.5.1937 in Hamburg

Mutter Mathilde Wesermann *29.7.1896 in Barnstorf ; ✡ nach Mai 1943 in der Region Lublin

2. Ehe der Mutter mit Siegmund Eichenbronner *4.5.1872; ✡13.8.1941 Ilmenau

Onkel

Jonas Fränkel *12.10.1874 in Drohbycz, Galizien; ✡16.7.1942 in Lodz

Kurt Wesermann *23.9.1900 in Barnstorf; ✡4.11.1944 in Auschwitz-Monowitz; oo Frieda Oppenheimer (*8.2.1906)

Adolf Wesermann *15.8.1894 Barnstorf; ✡21.7.1960 in Laren, NL; oo Alma Mendel

Geschwister –

Cousinen

Ruth Irene Fränkel *8.11.1906 in Rüstringen; ✡25.12.2000 Longmeadow USA; oo James Amson

Ruth Lotte Wesermann *14.5.1929 in Barnstorf; ✡21.5.1943 in Sobibor

Beruf Lehrling; Kaufmann in Stoffen

Adressen Wilhelmshaven; Hamburg; Amsterdam

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

1931 Onkel Jonas Fränkel 1. Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Wilhelmshaven

6.3.1936 Emigration nach Amsterdam zu den Onkel Kurt und Adolf Wesermann

21.4.1937 bei Onkel Kurt Wesermann, Amsterdam, Scheldestraat 37 I

14.9.1939 2. Ehe der Mutter in Ilmenau mit Siegmund Eichenbronner

Zweite große Razzia in Amsterdam

14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam auf der Bernard Zweerskade ist Anlass für Verhaftungswelle

Juni 1941 Zweite große Razzia in Amsterdam; der SD geht bei dieser Razzia anders vor als bei der ersten Razzia im Februar 1941, bei der  Juden wahllos auf der Straße aufgegriffen und festgenommen wurden; bei der zweiten Razzia nutzen die Deutschen Adresslisten und gehen gezielt zu den Häusern von dem sie wissen, dass dort Juden leben.

11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht sich durch Täuschung die Adresslisten der „Werkdorper“

Durchgangslager Schoorl

11.6.1941 „Vergeltungsmaßnahme“ 300 vorwiegend Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ im Durchgangslager Schoorl inhaftiert; von ihnen werden vier, die keine vier jüdischen Großeltern haben, freigelassen.

Von Dezember 1940 bis August 1941 war SS-Untersturmführer Hans Stöver Kommandant des Camp Schoorl

22.6.1941 Deportation der 296 in Schoorl Inhaftierten in das KL Mauthausen; dort werden sie durch extrem harte Arbeit im Steinbruch und oftmals tödliche medizinische Experimente ermordet;

Keiner aus der Juni-Groep überlebt das Jahr 1941

16.9.1941 Tod von Karl-Heinz Fränkel in Mauthausen

Judenvertreibung aus Ostfriesland/Oldenburg

Januar 1940 Anordnung der Gestapo-Leitstelle Wilhelmshaven: Ausweisung der in Ostfriesland lebenden Juden „aus militärischen Gründen“ bis zum 1. April 1940.

Die Deportation nach Belzec

14. 9.1939 in Ilmenau 2. Ehe der Mutter mit Siegmund Eichenbronner

13.8.1941 Tod von Siegmund Eichenbronner in Ilmenau

8.5.1942 Verbringung der Juden aus dem Landkreis Arnstadt nach Erfurt;

aus Ilmenau sind dies neben Mathilde Eichenbronner noch die Familie des Schwagers Walter Eichenbronner und 10 weitere Juden

9.5.1942 um 6 Uhr mussten sie am Erfurter Hauptbahnhof zum Bahntransport nach Weimar „Aufstellung genommen haben“; Bahntransport nach Weimar

Die Nacht verbringen 516 Juden im Sammellager Viehauktionshalle am Güterbahnhof Ettersburger Straße in Weimar.

10.5.42 morgens Bahnfahrt von Weimar nach Leipzig, Waggons mit 287 Juden angekoppelt

10.5.1942 Ankunft in Chemnitz, weitere Wagen mit 199 Juden aus Chemnitz werden angehängt

10.5.1942 20.45 Uhr Abfahrt aus Chemnitz mit 1002 Juden aus Thüringen und Sachsen

12.5.1942 Ankunft im Ghetto von Bełżec im Distrikt Lublin

Tod des Onkel Kurt im KL Monowitz

8.2.1942 Onkel Kurt Wesermann inhaftiert im polizeilichen Judendurchgangslager Westerbork in der Baracke 56

14.9.1943 Deportiert nach Auschwitz

30.1.1944 Tod von Kurt Wesermann im Auschwitz Nebenlager Buna-Monowitz

Gedenken

Foto Günther Lübbers

6.2.2025 Zwanzig Stolpersteine für Karl-Heinz und seine Eltern Ignatz und Mathilde Fränkel sowie für die Familien Hartog, Magnus, Schiff und ter Berg in Wilhelmshaven

8.2.2025 Gedenkveranstaltung

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420510-Weimar30.jpg

https://yvng.yadvashem.org/ad

Niederlande, Bevölkerungsregister, 1810-1936; Bron: boek, Deel: 146, Periode: 1912-1938

www.werkdorpwieringermeer.nl/

https://www.oorlogsbronnen.nl/mensen?personterm=Ontruiming%20Joods%20Werkdorp%20Wieringermeer

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Fr%C3%A4nkel%201922%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Wesermann%22%7D

https://www.mappingthelives.org

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/130287615

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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