
Justin Joachim Hahn
*29.8.1921 in Kleinlangheim; ✡ 4.2.1945 in Bergen-Belsen
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Simon Hahn *30.5.1881 in Kissingen; ✡nach 6.8.1942 im Ghetto Izbica
Mutter Rosa Sondhelm *9.6.1891 in Kleinlangheim; ✡ nach 6.8.1942 im Ghetto Izbica
Großeltern Hermann Sondhelm und Getha Silbermann
Geschwister
Lothar Hahn *7.12.1914 in Kleinlangheim; ✡ 21.8.1999 in Jerusalem
Beruf Landwirtschaftlicher Arbeiter
Adressen Kleinlangheim; Kitzingen, Sulzfelder Straße 6a, Bismarckstraße 21
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
11.8.1934 Bar Mitzwa in Kissingen

13.2.1939 Flucht in die Niederlande
17.5.1939 Eltern und Onkel Jakob Hahn in Kitzingen, Bismarckstraße 21 bei Minderheiten-Volkszählung
15.6.1939 Emigration der Großeltern Sondhelm nach Amsterdam
Hachschara Kibbuz Haimer’s Esch in Twekkelo/Enschede
Justin Hahn schließt sich dem Kibbuz „Haimers Esch“ des orthodox-religiösen Agudas Jisroel an.
Februar 1938 Eröffnung der Hachschara in der großen, vom berühmten Architekten Beltmann entworfenen ländlichen Villa im Dorf Twekkelo bei Enschede, Strootsweg 460 (heute Haimersweg); die landwirtschaftliche Ausbildung erfolgte in dem großen Obst- und Gemüsegarten; Handwerker wie Möbeltischler, Elektriker, Schuhmacher, Schmiede wurden zumeist in lokalen Betrieben in Enschede, Hengelo, Lonneker und Boekelo ausgebildet.
10.5.1940 Einmarsch der Wehrmacht in die Niederlande
1940 lebten in Haimer’s Esch 55 Chaluzim, meist Männer im Alter um die 20 Jahre
1942 Pfarrer Leendert Overduin (1900–1976) von der „Gereformeerde gemeente“ half vielen unterzutauchen, oft gegen Bezahlung der Bauern.
22.3.1943 Überstellung der letzten Chaluzim in das KL Vught.

10.11.1943 Vier Lehrlinge aus Haimers Esch werden in der Holzschuhmacherwerkstatt von Carel Bel in Boekkelo bei Enschede verhaftet.
Der Kibbuz wurde 1943 aufgelöst.
Mehrere der Untergetauchten wurden aufgespürt oder verraten. Weniger als die Hälfte der Chaluzim von Twekkelo überlebten die Besatzung.
Justin Hahn bis Juli 1942 in Haimer’s Esch

22.2.1943 Justin Hahn zu dem Großeltern Sondhelm nach Amsterdam
27.3.1943 Großeltern Sondhelm von Amsterdam in das polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork

17.7.1943 Justin Hahn von Amsterdam nach Westerbork
31.8.1943 Tod des Großvaters in der Krankenbaracke Nr. 83 in Westerbork
19.11.1843 Tod der Großmutter nach Deportation in Auschwitz
1.2.1944 Justin Hahn als „Austauschjude“ deportiert in das „Sternlager“ von Bergen-Belsen
4.2.1945 Tod infolge Fleckfieber im Sternlager von Bergen-Belsen
Gedenken
1986 Pages of Testimony für Justin Hahn und die Eltern von Bruder Lothar
Dezember 2004 Stolpersteine in Kitzingen, Innere Sulzfelder Straße 6 für Justin Hahn und die Eltern
Quellen
https://www.joodsmonument.nl/nl/page/226658/justin-joachim-hahn
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11195083
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130300691
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de831822
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Justin%20Hahn%22%7D
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.mappingthelives.org
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://www.joodsmonument.nl/en/page/137623/haimer-s-esch