Hahn Justin

 Justin Joachim Hahn

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Simon Hahn *30.5.1881 in Kissingen; ✡nach 6.8.1942 im Ghetto Izbica

Mutter Rosa Sondhelm *9.6.1891 in Kleinlangheim; ✡ nach 6.8.1942 im Ghetto Izbica

Großeltern Hermann Sondhelm und Getha Silbermann

Geschwister

Lothar Hahn *7.12.1914 in Kleinlangheim; ✡ 21.8.1999 in Jerusalem

Beruf Landwirtschaftlicher Arbeiter

Adressen Kleinlangheim; Kitzingen, Sulzfelder Straße 6a, Bismarckstraße 21

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

11.8.1934 Bar Mitzwa in Kissingen

Emigrationsliste der Gestapo Würzburg

13.2.1939 Flucht in die Niederlande

17.5.1939 Eltern und Onkel Jakob Hahn in Kitzingen, Bismarckstraße 21 bei Minderheiten-Volkszählung

15.6.1939 Emigration der Großeltern Sondhelm nach Amsterdam

Hachschara Kibbuz Haimer’s Esch in Twekkelo/Enschede

Justin Hahn schließt sich dem Kibbuz „Haimers Esch“ des orthodox-religiösen Agudas Jisroel an.

Februar 1938 Eröffnung der Hachschara in der großen, vom berühmten Architekten Beltmann entworfenen ländlichen Villa im Dorf Twekkelo bei Enschede,  Strootsweg 460 (heute Haimersweg); die landwirtschaftliche Ausbildung erfolgte in dem großen Obst- und Gemüsegarten; Handwerker wie Möbeltischler, Elektriker, Schuhmacher, Schmiede wurden zumeist in lokalen Betrieben in Enschede, Hengelo, Lonneker und Boekelo ausgebildet.

10.5.1940 Einmarsch der Wehrmacht in die Niederlande

1940 lebten in Haimer’s Esch 55 Chaluzim, meist Männer im Alter um die 20 Jahre

1942 Pfarrer Leendert Overduin (1900–1976) von der „Gereformeerde gemeente“ half vielen unterzutauchen, oft gegen Bezahlung der Bauern.

22.3.1943 Überstellung der letzten Chaluzim in das KL Vught.

10.11.1943 Vier Lehrlinge aus Haimers Esch werden in der Holzschuhmacherwerkstatt von Carel Bel in Boekkelo bei Enschede verhaftet.

Der Kibbuz wurde 1943 aufgelöst.

Mehrere der Untergetauchten wurden aufgespürt oder verraten. Weniger als die Hälfte der Chaluzim von Twekkelo überlebten die Besatzung.

Justin Hahn bis Juli 1942 in Haimer’s Esch

22.2.1943 Justin Hahn zu dem Großeltern Sondhelm nach Amsterdam

27.3.1943 Großeltern Sondhelm von Amsterdam in das polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork

17.7.1943 Justin Hahn von Amsterdam nach Westerbork

31.8.1943 Tod des Großvaters in der Krankenbaracke Nr. 83 in Westerbork

19.11.1843 Tod der Großmutter nach Deportation in Auschwitz

1.2.1944 Justin Hahn als „Austauschjude“ deportiert in das „Sternlager“ von Bergen-Belsen

4.2.1945 Tod infolge Fleckfieber im Sternlager von Bergen-Belsen

Gedenken

1986 Pages of Testimony für Justin Hahn und die Eltern von Bruder Lothar

Dezember 2004 Stolpersteine in Kitzingen, Innere Sulzfelder Straße 6 für Justin Hahn und die Eltern

Quellen

https://www.joodsmonument.nl/nl/page/226658/justin-joachim-hahn

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11195083

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130300691

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de831822

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Justin%20Hahn%22%7D

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.mappingthelives.org

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://www.joodsmonument.nl/en/page/137623/haimer-s-esch

https://infocenters.co.il/gfh/list.asp

http://sjoel-enschede.nl/s/b/hachsjara.asp

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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