Gurau Bruno

Bruno Gurau

*10.7.1897 in Letschin, Lebus; ✡ vor 1945

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Selig Sally Gurau *1.2.1869 in Reitwein, Lebus; ✡29.10.1942 i Theresienstadt

Mutter Hedwig Chaim; ✡ i

Geschwister

Bernhard Gurau *19.5.1905 in Letschin; oo Ingeborg Neumann

Beruf

Adressen Letschin, Bahnhofstraße 966

Kinder –

Weiterer Lebensweg

Novemberpogrom in der Region Frankfurt Oder

9./10.11.1938 Lehrgut Neuendorf im von den Nazis inszenierten Novemberpogrom  von SA-Trupp überfallen; Mitarbeiter wie der Madrich Max Joseph und alle Chaluzim über 20 Jahre verhaftet und in das KL Sachsenhausen in Oranienburg verschleppt; die jüngeren wie  Günter Riese, Kurt Gumpel sowie die Frauen und Mädchen (u.a. Eva Oppenheim) bleiben verängstigt zurück; das Lager wird fünf Tage lang von Wachen abgeriegelt.

In Neuendorf werden etwa 40 Bewohnern verhaftet und zusammen mit den Verhafteten aus der Region auf den Rathausplatz in Frankfurt gebracht;

Gerhard Nassau berichtet:

 „Der erste Teil unserer Fahrt war nicht sehr lang. Wir hielten am Rathaus der nächsten Stadt (Frankfurt/Oder), um weitere Gefangene aufzunehmen. Wir standen fast eine Stunde vor dem Rathaus. Die Leute versammelten sich um uns, beschimpften uns, lachten und starrten diese seltsamen Ausgestoßenen der deutschen Gesellschaft an.“

Im Bus geht es für die Verhafteten aus Frankfurt/Oder in das KL Sachsenhausen;

Bruno Gurau bekommt bei der Registrierung die Häftlingsnummer 12284; es folgen Kleiderwechsel im Block B und Rasur. Nach einem langem Appell kommt er mit weiteren aus dem Frankfurt-Transport in Block 40 im „Kleinen Lager“ für die jüdischen „Aktionshäftlinge“.

13..12.1938 Entlassung von Bruno Gurau aus dem KL Sachsenhausen

17.5.1939 Bruno Gurau  mit Vater Sally in Letschin, Bahnhofstraße 966 bei der Minderheitenzählung

17.5.1939 Bernhard Gurau mit Ehefrau Ingeborg in Berlin, Agricolastraße 12 bei der Minderheitenzählung

Mai 1942 Deportation von Frankfurt/Oder ins Ghetto Warschau

Keine weiteren Daten zu Bruno Gurau

1942 Vater Sally Gurau auf dem Transport 28, XIV/1 von Frankfurt/Oder nach Theresienstadt;

27.8.1942 Ankunft mit insgesamt 763 Deportierten am Bahnhof Bohusovice (Bauschowitz) nördlich von Prag, wo tschechische Gendarmerie und SS-Offiziere die Betroffenen zwangen, die restlichen drei Kilometer nach Theresienstadt zu marschieren.

20.10.1942 Tod des Vaters in Theresienstadt

Bruder Bernhard wird nach Auschwitz deportiert und überlebt Auschwitz

1947 Emigration von Bruder Bernhard in die USA

Gedenken

Quellen

Veränderungsmeldungen des KL Sachsenhausen 1.7-31.12.1938; Arolsen Archives

Inhaftierungsdokumente des KL Sachsenhausen 30.11.1938 -18.1.1939; Arolsen Archives

Gerardo Nassau, An Excursion into the Country of Numbers, 14.11.1938 – 13.12.1938; Córdoba, Argentina, September 1941

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de881985

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127205045

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5037631

Harald Lordick, Das Landwerk Neuendorf: Berufsumschichtung – Hachschara – Zwangsarbeit; in Pilarczyk, Ulrike (Hrsg) Hachschara und Jugendalija, Schulmuseum Steinhorst, 2019

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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