Nussbaum Benno

Benno Nussbaum

*13.6.1923 in Wattenscheid; ✡ 13.7.1998 in Israel

Staatsangehörigkeit polnisch; staatenlos

Religion jüdisch

Copyright: National Archives of Belgium (Brussels)/Generalstaatsarchiv (Brüssel)

Vater Samuel Nussbaum *24.2.1896 in Rozniatow; ✡ 1942 in Auschwitz

Mutter Eva Chaja Finger *16.10.1896 in Duba; ✡ 1944 in Stutthof

Onkel

Josef Nussbaum *10.6.1888 in Rozniatow

David Nussbaum *25.5.1901 in Rozniatow

Geschwister

Norbert Nussbaum/David Niven *16.7.1925 in Wattenscheid; ✡ nach 1945

Beruf

Adressen Wattenscheid; Gelsenkirchen, Karl-Laforce-Straße 12; Israel

Heirat 1946 in Surrey South Eastern mit Gerda Bomstein

Kinder zwei Töchter einen Sohn

Rina Nussbaum *1948 in Israel; oo Farago

Enkel Geffen Tabachnik

Weiterer Lebensweg

Erste Polenaktion

28.10.1938 Ausweisung der Familie Nussbaum in der Polenaktion nach Zbaszyn

Ab Januar 1939 erhielt ein Teil der Abgeschobenen eine zeitlich begrenzte Rückkehrerlaubnis nach Deutschland zur Auflösung des Besitzes.

17.5.1939 Benno mit den Eltern und Bruder Norbert in Gelsenkirchen, Karl-Laforce-Straße 12 bei Minderheiten-Volkszählung

Kindertransport nach England

Whittingehame Farm School

21.5.1939 13. Kindertransport nach England aus Berlin mit Benno Nussbaum und 127 weiteren Kindern über Bentheim, Hoek van Holland nach Harwich; 29 Kinder auf dieser Transportliste sollen zur Whittingehame Farm School nahe der Ortschaft Stenton, East Lothian.

20.7.1939 Bruder Norbert über die „Rheinschiene“, Emmerich, Hoek van Holland nach Harwich

Sie gehen beide in die Whittingehame Farm-School

Flucht nach Belgien

Vater Samuel flieht 1939 nach Belgien

10.5.1940 Überfall der Wehrmacht auf Belgien

10.-15.Mai 1940 Verhaftung vieler Emigranten als feindliche Ausländer

Copyright: National Archives of Belgium (Brussels)/Generalstaatsarchiv (Brüssel)

15.8.1942 Vater Samuel auf dem dritten Transport ab dem Sammellager Mechelen nach Auschwitz

Zweite Polenaktion

1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen

9.9.1939 Onkel David gemäß Erlass vom 9.9. verhaftet als „feindlicher Ausländer“

22.11.1939 Inhaftierung von Onkel David im KL Sachsenhausen;

9.6.1940 Tod von Onkel David im KL Sachsenhausen

Ghetto Riga

Mitte Jan. 1942 Deportationsbefehl der Gestapo, sich am 23.1.1942 am HBF Bochum einzufinden

23.1.1942 Verbringung der Gelsenkirchener Juden in die Ausstellungshalle am Wildenbruchplatz

Die Chronik der Stadt Gelsenkirchen verzeichnet für den 27. Januar 1942:

„In den städtischen Ausstellungshallen ist ein Judensammeltransport zusammengestellt worden. Es handelt sich um 506 Juden aus dem Präsidialbezirk Recklinghausen, die heute nach den Ostgebieten evakuiert werden. Unter ihnen befinden sich 350 Personen aus Gelsenkirchen. Vorerst verbleiben in unserer Stadt noch 132 meist alte und kränkliche Juden“.

27.1.1942 Transport der Mutter Chava und Onkel Chaim und 9 weiteren Mitgliedern der Familie Nussbaum ab Gelsenkirchen über Dortmund nach Riga-Skirotawa

1.2.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga

Februar März 1942 „Dünamünde Aktionen“, Tod von Onkel Chaim und Gittel Nussbaum

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer

3. November 1943 Auflösung des Ghetto Riga; Tod von Tod von Malka, Siegfried, Ruth und Mirjam Nussbaum

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga; Tod von Rebekka, Norbert, Hanna, Adele Nussbaum in der Krebsbach-Aktion

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6.8.-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig

28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig

1.10.1944 Ankunft der Mutter in Stutthof; sie gibt bei der Registrierung ein um sechs Jahre angehobenes Geburtsjahr (Jg. 1902) an.

Tod auf dem Todesmarsch

Einreise nach Israel

Die Einreise nach Israel muss nach der Heirat 1946 und der Geburt der Tochter 1948 erfolgt sein.

Gedenken

Beisetzung auf dem Zichron Yaacov Cemetery

2017 Stolpersteine für David, Malka, Ruth, Siegfried, Mirjam Nussbaum in Gelsenkirchen Hildegardstraße 21

Quellen

https://en.wikipedia.org/wiki/Whittingehame_Farm_School

https://eastlothianatwar.co.uk/Whittingehame%20Farm%20School.html

http://www.gelsenzentrum.de/abschiebung_juden_1938_polenaktion.pdf

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de937835

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de937781

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de937932

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de938024

https://beeldbank.kazernedossin.eu/portal/media/search/5cd1c823a7ee4d199d9d3b199696fc505e1d27c3b353402fb5a187e0233e2c310afa099d34fa404c9b77d907a46a5a50/details

http://www.stolpersteine-gelsenkirchen.de/stolpersteine_familie_david_nussbaum.htm

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127-Gelsenkirchen11.jpg

Stadtarchiv Bochum (Hrsg.) Vom Boykott zur Vernichtung, Klartext, 2002

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010

Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben; LIT-Verlag 2014

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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