Herzberg Kurt

Kurt Herzberg/Jehuda Barlev

*4.4.1917 in Gütersloh; ✡ 13.12.1996 in Köln

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Salomon Herzberg *29.10.1870; ✡13.2.1931 in Gütersloh

Mutter Klara Levy *20.6.1886 in Lünen; ✡nach 1941 in Riga

Geschwister

Werner Herzberg *4.12.1914 in Gütersloh; ✡29.6.1974 New York

Annelore Herzberg *4.8.1921 in Gütersloh; ✡4.4.1935 in Gütersloh

Cousin (?) Kurt Herzberg *7.4.1911 in Gütersloh; oo Julie Hermann *21.11.1911 in Fürth

Beruf Landwirtschaftlicher Arbeiter; Funktionär

Adressen Gütersloh, Brüderhof, Berlin, Köln

Heirat 16.11.1941 in Palästina mit Ruth Sybill Rothschild *24.3.1922 Stadtkyll, Daun, Eifel; ✡ 31.7.2001 in Köln

Kinder

Tochter Barlev; oo Carmeli

Tochter Barlev; oo Zell/Zellnovizki

Weiterer Lebensweg

1935-1936 Kurt Herzberg zur Hachschara auf den Brüderhof bei Hamburg

Der Brüderhof in Harksheide

Der Brüderhof in Harksheide beherbergte von 1934 bis 1939 einen Hachschara Kibbuz in Trägerschaft des Hechaluz. Die evangelische Stiftung „Rauhes Haus“ hatte sie an den Bauern Leuschner verpachtet. Der große Hof bot Unterkunft für 35 bis 40 Chaluzim.

Ab 1935 gab es hier auch eine „Mittlere Hachschara“ für 15-17-jährige Schulentlassene.

Vor der „Polenaktion“ am 28.10.1938  flüchteten einzelne Chaluzim mit polnischem Pass über die Grenze nach Dänemark, einzelne mussten mit 700 anderen ab Hamburg Altona nach Zbaszyn fahren; der Hamburger Transport kam aber erst um Mitternacht an die bereits von Polen abgeschlossene Grenze und durften nach drei Tagen des Abwartens wieder nach Hamburg zurückkehren.

Im Novemberpogrom bleibt der Brüderhof von Verwüstungen verschont, vermutlich weil Pächter Leuschner NSDAP-Mitglied war. Es sollen aber vier ältere Chaluzim verhaftet worden sein.

März 1939 Auflösung des Kibbuz nach Kündigung des Pachtvertrages. Die Jugendlichen der mittleren Hachschara können nach Palästina emigrieren. Die über 17-jährigen gehen zum Teil nach Dänemark.

Hechaluz Berlin

1936 Kurt Herzberg geht nach Berlin,

1936-1938 Kurt Herzberg zwei Jahre im geschäftsführenden Vorstand des Hechaluz

Juni 1938 Große Jubiläumsveranstaltung zur Erinnerung an die Gründung des Hechaluz 1918 in Russland; Jehuda Barlev dazu 1979:

„Diese an die jüdische Jugend gerichtete Gedächtniskundgebung behandelte ihre Lebensfragen und forderte sie auf, sich nicht entmutigen zu lassen, so lange sie noch durch eine persönliche Entscheidung ihr Schicksal selbst bestimmen könne. Diese Entscheidung müsse eine freiwillige sein; denn dem Weg und dem Ziel des Hechaluz liege keineswegs die Mentalität des ‚kein anderer Ausweg‘ zugrunde.“

Alija nach Palästina

16.11.1941 Heirat in Palästina mit Ruth Sybill Rothschild

1956 Rückkehr von Jehuda Barlev und Familie nach Deutschland, nach Köln

13.12.1996 Tod von Jehuda Barlev in Köln

Cousin Kurt Herzberg aus Gütersloh

23.9.1938 Einreise von Cousin Kurt Herzberg und Frau Julie geb. Hermann in Haifa mit Kapitalistenzertifikat A/one

Einbürgerungsakte 1941

Gedenken

5.9.1977 Pages of Testimony für die Mutter Klara von Jehuda Barlev

Pages of Testimony für die Mutter Klara von ihrem Bruder Emil Levy/Lind

Grabstein für

Quellen

Jehuda Barlev: Hechaluz – Deutscher Landesverband, Ein Bericht über seine Arbeit in den Jahren 1933 bis 1938, vervielfältigtes Typoskript, Köln 1979, S. 11. Kopie im Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg

https://safe-haven.dk

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Sieghard Bußenius, Die Ausbildungsstätte des Hechaluz auf dem Brüderhof bei Harksheide, HaGalil 2007

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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