Rosemarie Blumenthal
*16.12.1919 in Magdeburg; ✡ 28.2.1998 in London
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Georg Blumenthal *2.11.1874 in Dessau; ✡8.9.1942 in Mauthausen
Heirat der Eltern „Mischehe“
Mutter Marie Kitzel *30.1.1890 in Groß Körbelitz, Jerichow; ✡1956 in London
Tante Frieda Blumenthal *4.3.1885 in Dessau; Essen; 9.4.1943 in Sobibor; oo Max Katzenstein
Geschwister
Theo Blumenthal *31.12.1921 in Magdeburg; ✡1.4.1991 in Heidelberg

Ernst Blumenthal * 26.1.1923 in Dessau; ✡8.1.2008 in New York
Beruf Landwirtschaftliche Praktikantin
Adressen Magdeburg; Dessau, Steinstraße 56; Havelberg; Spreenhagen
Heirat Herbst 1940 in Hemel Hempstead, Hertfordshire mit Bukim Nandi
Kinder
Nandi; oo Boltho von Hohenbach
Weiterer Lebensweg
Waldgehöft Havelberg
2.2.1937 Rosemarie Blumenthal zur landwirtschaftlichen Hachschara ins Waldgehöft, auch Jagdgehöft Barella, Damlacker Weg, nördlich von Havelberg (1934-1941), Träger bis zum Pogrom November 1938 war der Hechaluz, dann die RVJD. Die frühere Jagdpacht gehörte dem jüdischen Rechtsanwalt Siegfried Freund, er war zunächst auch der Leiter. Es umfasste acht Hektar Land, eine kleine Villa, zwei Wohnhäuser, eine Werkstatt, einen Stall, Gewächshäuser und Schuppen. Bis zu 50 Chaluzim waren hier untergebracht.
16.11.1936 Richard Horn eingestellt als Betriebsleiter in Havelberg; in dieser Funktion bleibt er bis September 1939.
30.6.1937 Rosemarie Blumenthal auf der Belegschaftsliste von Havelberg,es finden sich neben den angestellten Leitern Horn und Hans Cohn 13 Chaluzim und sieben Chaluzoth.
Im Novemberpogrom 1938 wird das Gehöft verwüstet. Die jungen Männer über 17 Jahre ins örtliche Polizeigefängnis gebracht.
31. 12.1937 Rosemarie Blumenthal noch auf der Belegschaftsliste von Havelberg, aber nicht mehr am 30.6.1938
Rosemarie Blumenthal auch in Gut Winkel zur Hachschara registriert
Flucht nach England
1938/39 Rosemarie Blumenthal vermutlich mit „domestic permit“ nach England
29.9.1939 in Paddington, London bei britischem Census
17.5.1939 Eltern und Bruder Ernst in Dessau, Steinstraße 56 bei Minderheitenvolkszählung
31.7.1939 Alija von Bruder Ernst nach Palästina; Ankunft in Tel Aviv mit Studentenzertifikat der Jugendalija der Kategorie B(III)
Suizid des Vaters im KL Mauthausen
5.9.1942 nach Ende der Haft in Leipzig Einweisung des Vaters in das KL Mauthausen

8.9.1942 Vater Georg geht in den elektrischen Zaun
Gedenken –
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de844892
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1653993
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/1364127
https://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767
Gefangenenbücher des Polizeigefängnisses Leipzig
1939 Register von England und Wales
England & Wales, Heiratsverzeichnis, 1837-2005
https://www.mappingthelives.org
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316