Strauss Werner

Werner Strauss

*29.11.1919 in Selters; ✡ ?

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater David Strauss *6.7.1882 in Selters; ✡?

Mutter Bertha Müller *25.3.1885 in Windesheim; ✡?

Geschwister drei

Gertrud Strauss *4.2.1911 in Selters; oo R.Major

Marianne Strauss *26.10.1925 in Selters; 12.11.1941 von Frankfurt nach Minsk

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Selters; Euskirchen

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

Waldgehöft Havelberg

4.1.1937 Werner Strauss zur landwirtschaftlichen Hachschara ins Waldgehöft, auch Jagdgehöft Barella, Damlacker Weg, nördlich von Havelberg (1934-1941), Träger bis zum Pogrom November 1938 war der Hechaluz, dann die RVJD. Die frühere Jagdpacht gehörte dem jüdischen Rechtsanwalt Siegfried Freund, er war zunächst auch der Leiter. Es umfasste acht Hektar Land, eine kleine Villa, zwei Wohnhäuser, eine Werkstatt, einen Stall, Gewächshäuser und Schuppen. Bis zu 50 Chaluzim waren hier untergebracht.

16.11.1936 Richard Horn eingestellt als Betriebsleiter in Havelberg; in dieser Funktion bleibt er bis September 1939.

30.6.1937 Auf der Belegschaftsliste von Havelberg findet sich neben den angestellten Leitern Horn und Hans Cohn 13 Chaluzim und sieben Chaluzoth.

31.12.1937 Werner Strauss noch auf der Belegschaftsliste von Havelberg, aber nicht mehr am 30.6.1938

Im Novemberpogrom 1938 wird das Gehöft verwüstet. Die jungen Männer über 17 Jahre ins örtliche Polizeigefängnis gebracht. Die Chaluza Annette Eick berichtet:

»Die Frau unseres Leiters (Johanna Horn) war auf der Farm geblieben und stand vor der Entbindung. Das Kind blieb im Bauch, sie hat furchtbar gelitten und ist daran gestorben.«

Johanna Horn ist auf dem jüdischen Friedhof unweit vom Waldgehöft begraben.

12.11.1938 Entlassung der älteren Chaluzim aus dem Polizeigefängnis

1939 eine Gruppe der Havelberger geht nach Holland ins Werkdorp Wieringen.

Nach dem September 1939 waren Nachfolger von Richard Horn als Betriebsleiter in Havelberg Siegfried Freund, Artur Posnanski, Alfred Selbiger, Heinz Berg und Hilde Nathan.

Sommer 1941 Bei Auflösung von Havelberg gehen der Leiter Heinz Berg nach Paderborn, die Chawerim Willy Ansbacher und Erich Wallach sowie die Chaweroth Johanna David, Suse Fliess, Ingeborg Frank, Susanne Rosenthal und Carla Wagenberg in das Arbeitslager Neuendorf, die Zwillingsbrüder Manfred und Artur Tannenbaum in die „Domäne Altlandberg“.

8.-15.12.1938 Schwester Gertrud auf der SS NIEUW Amsterdam von Rotterdam nach New York zu ihrem zukünftigen Ehemann R. Major

Novemberpogrom

10.11.1938 Vater als „Aktionsjude“ verhaftet

12.11.1938 eingewiesen in das KL Buchenwald, Häftlingsnummer 26523

19.1.1939 Entlassung des Vaters aus dem KL Buchenwald

17.5.1939 David, Bertha und Marianne Strauß in Frankfurt, Pfingstweidstraße 14  bei Minderheitenvolkszählung

Deportation nach Minsk

11.11.1941 zweiter Frankfurter Transport, 1045 Juden ab Frankfurt ins Ghetto Minsk; Vater David aus der Hans-Handwerk-Straße dort befand sich das Jüdische Altersheim ab 1941 Sammellager; Schwester Marianne aus der Niedenau 25

10.8.1944 Vater David im KL Plaszow

2.10.1944 Tod des Vaters David im Außenkommando Quarz des KL Mauthausen

Massenerschießung im Fort IX in Kauen

22.11.1941 Tante Jenny Salomon auf Transport mit991 Juden aus Frankfurt nach Kauen;

25.11.1941 Ankunft in Kauen, Einsperrung im Fort IX

25.11.1941 nach Ankunft der Juden aus Frankfurt/Main Massenerschießung zusammen mit den zuvor Eingetroffenen aus Berlin und München, insgesamt 2934 Menschen, vom Einsatzkommando 3 der Einsatzgruppe A des Befehlshabers der Sicherheitspolizei und des SD im Fort IX außerhalb der Stadt erschossen.

25.11.1941 Tod von Tante Jenny Salomon bei Massenerschießung in Fort IX in Kauen

1945 Suchanfragen nach Werner Strauss von seinen Schwestern

Gedenken

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de979474

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de978636

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1008365

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/1786446

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411111-43.jpg

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_hhn_411122.html

https://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/7205315

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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