Erreich Max

Max Leopold Erreich

*24.11.1920 in Lörrach; ✡ 10.7.1948 in Montevideo

Staatsangehörigkeit staatenlos

Religion jüdisch

Vater Abraham Erreich *10.10.1891 Nowi Zmigrod, Jaslo, Galizien ; ✡?

Mutter Rosalie Jakobowicz *15.3.1890 in Neustadt/Baden; ✡1

Onkel/Tanten

Moshe Erreich *18.1.1872 in Nowi Zmigrod; ✡ 22.12.1941 in Buchenwald; oo Esther Krill (1873-1943)

Elja Erreich *1888 Nowi Zmigrod, Jaslo; ✡Auschwitz

Blima Erreich *1890; Lörrach; ✡Auschwitz

Herschel Erreich *26.10.1895 Nowi Zmigrod, Jaslo; ✡27.6.1940 in Grafeneck

Geschwister oder Cousin/en

Hilda Erreich *2.4.1901 Nowi Zmigrod, Jaslo;

Miriam Erreich *24.12.1903 in Lörrach; ✡5.4.1998 in Tel Aviv; oo Friedmann

Rosalie Erreich *23.2.1912 in Lörrach; ✡1943 in Auschwitz

Cele Cilli Erreich *19.9.1913 in Lörrach; ✡6.8.1997 in Brooklyn; oo 1948 Rocco J Lisanti

Elisabeth Ernestine Erreich *25.1.1919 in Lörrach;

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Lörrach, Turmstraße; Havelberg; Sønder Bjert, Nørre-Tyrstrup; Montevideo

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

Volksschule und Gymnasium

Waldgehöft Havelberg

20.11.1936 Max Erreich zur landwirtschaftlichen Hachschara ins Waldgehöft, auch Jagdgehöft Barella, Damlacker Weg, nördlich von Havelberg (1934-1941), Träger bis zum Pogrom November 1938 war der Hechaluz, dann die RVJD. Die frühere Jagdpacht gehörte dem jüdischen Rechtsanwalt Siegfried Freund, er war zunächst auch der Leiter. Es umfasste acht Hektar Land, eine kleine Villa, zwei Wohnhäuser, eine Werkstatt, einen Stall, Gewächshäuser und Schuppen. Bis zu 50 Chaluzim waren hier untergebracht.

16.11.1936 Richard Horn eingestellt als Betriebsleiter in Havelberg; in dieser Funktion bleibt er bis September 1939.

30.6.1937

Max Erreich auf der Belegschaftsliste von Havelberg; es finden sich neben den angestellten Leitern Horn und Hans Cohn 13 Chaluzim und sieben Chaluzoth.

30.12.1937 Max Erreich weiterhin auf der Belegschaftsliste von Havelberg, aber nicht mehr am 30.6.1938

Im Novemberpogrom 1938 wird das Gehöft verwüstet. Die jungen Männer über 17 Jahre ins örtliche Polizeigefängnis gebracht.

Polenaktion

28.10.1938 erste Polenaktion; keine Abschiebung nach Zbaszyn, da die Familie staatenlos ist

1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen;

9.9.1939 zweite Polenaktion, Verhaftung der noch verbliebenen jüdischen Männer mit polnischen Wurzeln als feindliche Ausländer

15.9.1939 Erfassung der zurückgebliebenen Frauen in Karlsruhe

6.11.1939 Verhaftung von Onkel Moses Erreich in Leipzig, Anordnung der „Schutzhaft“

6.1.1940 Einweisung in das KL Sachsenhausen

3.9.1940 Verlegung von Sachsenhausen in das KL Dachau

12.7.1941 Moses Erreich verlegt von Dachau nach Buchenwald

22.12.1941 Tod von Moses Erreich in Buchenwald

T4-Euthanasie

Onkel Herschel Erreich in stationärer Behandlung in der Kreispflegeanstalt in Hub bei Bühl

1940 wurden 526 Bewohner mit den grauen Bussen von der Hub abgeholt und deportiert. 404 von ihnen wurden in Grafeneck grausam ermordet.

Onkel Herschel Erreich ermordet in der Tötungsanstalt Grafeneck mit CO-Gas; offizielles Todesdatum 27.6.1940

Ausnahmezustand in Dänemark 1943

1939 Emigration nach Dänemark zur Hachschara auf einzelnen Bauernhöfen

9.4.1940 Einmarsch der Deutschen in Dänemark; Dänemark bleibt in Teilen autonom bis zum Oktober 1943

5.11.1940 Max Erreich in Sønder Bjert, Nørre-Tyrstrup, Vejle bei dänischen Zensus, Untermieter in der Familie von Emil und Louise Mortensen

29.8.1943 Die deutschen Besatzer verkünden den „Ausnahmezustand“ wegen zunehmender Widerstandaktionen

17.9.1943 Adolf Hitler befiehlt die Endlösung für die Juden in Dänemark

September 1943 Anordnung von Werner Best, SS-Obergruppenführer und Generalbevollmächtigter für Dänemark

„Die Festnahme der zu evakuierenden Juden erfolgt in der Nacht vom 1. zum 2.10.43. Der Abtransport wird von Seeland zu Schiff (ab Kopenhagen), von Fünen und Jütland mit der Bahn Sonderzug durchgeführt“.

28.9.1943 der deutsche Diplomat Georg Ferdinand Duckwitz verrät die geplante Deportation bei einem Treffen mit dänischen Sozialdemokraten.

Oktober 1943 7700 Juden können sich mit Hilfe der dänischen Bevölkerung in einer Massenflucht über den Øresund (Ostsee) nach Schweden retten.

18.10.1943 Max Erreich auf einem dänischen Fischerboot von Kopenhagen nach Malmö

30.Osttransport

26.2.1943 Cousine Rosalie Erreich aus Leipzig auf dem 30. Osttransport nach Auschwitz

Emigration der Mutter nach Montevideo, Uruguay

Nach Kriegsende Maxx Erreich von Schweden nach Montevideo

1948 Tod in Montevideo

Gedenken

12.5.2004 Page of Testimony für Rosalie Erreich (*1912) von ihrer Nichte Beate Chesler- Erreich

Grabstein für Max Erreich auf dem Cementerio Israelita De La Paz, Montevideo, Uruguay

1990 Gedenkstein für die Euthanasieopfer auf dem Friedhof der Hub

1999 Gudrun Schreiners Statue der Maria Assunta

2019 Mahnmal des Künstlers Manfred Emmenegger-Kanzler im Park der Klinik

Quellen

https://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767

https://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/12652719

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11200877

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de639389

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de8204

Volkszählung in Dänemark von 1940

https://safe-haven.dk/fileadmin/user_upload/Uppgift_Ereich__Max_Leopold.pdf

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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