Drucker Martin

Martin Mordechai Drucker

*26.10.1919 in Bengel; ✡ 1.5.1943

Bengel zwischen Zell und Ürzig

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Abraham Drucker *22.4.1878 in Bengel; ✡18.2.1944 in Theresienstadt

Mutter Bertha Bermann *23.8.1887 in Bingen(?); ✡1944 Auschwitz

Großeltern Michael Drucker und KlaraFaber

Geschwister

Ruth Drucker *4.3.1913 in Bengel; ✡20.3.1943 in Sobibor

Karl Jechiel Drucker *2.6.1917 in Bengel; ✡17.11.1985 in Florida; oo Julia

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Bengel; Havelberg;

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

Dezember 1933 Flucht von Schwester Ruth nach Denekamp, Niederlande; dann Enschede und Amsterdam

Waldgehöft Havelberg

4.1.1937 Martin Drucker zur landwirtschaftlichen Hachschara ins Waldgehöft, auch Jagdgehöft Barella, Damlacker Weg, nördlich von Havelberg (1934-1941), Träger bis zum Pogrom November 1938 war der Hechaluz, dann die RVJD. Die frühere Jagdpacht gehörte dem jüdischen Rechtsanwalt Siegfried Freund, er war zunächst auch der Leiter. Es umfasste acht Hektar Land, eine kleine Villa, zwei Wohnhäuser, eine Werkstatt, einen Stall, Gewächshäuser und Schuppen. Bis zu 50 Chaluzim waren hier untergebracht.

16.11.1936 Richard Horn eingestellt als Betriebsleiter in Havelberg; in dieser Funktion bleibt er bis September 1939.

30.6.1937 Martin Drucker auf der Belegschaftsliste von Havelberg, neben den angestellten Leitern Horn und Hans Cohn 13 Chaluzim und sieben Chaluzoth.

Im Novemberpogrom 1938 wird das Gehöft verwüstet. Die jungen Männer über 17 Jahre ins örtliche Polizeigefängnis gebracht.

31.12.1937 Martin Drucker noch auf der Belegschaftsliste von Havelberg, aber nicht mehr am 30.6.1938

Alija Palästina

Unbekanntes Datum

Der Untergang der SS ERINPURA

Freiwillige Einschreibung als Fahrer des Royal Army Service Corps; 462. Gen. Transport Coy; die Einheit war 1941 an der Besatzung der libyschen Stadt Tobruks beteiligt und kämpfte in der Schlacht von El Alamein, bei der die britischen Streitkräfte zusammen mit ihren Verbündeten die deutschen und italienischen Truppen schlugen. Nach Aufenthalten in verschiedenen nordafrikanischen Städten sollten die Soldaten nach Malta verslegt werden

Die SS ERINPURA als Kommandoschiff eines Geleitzuges mit 11 Kriegs- und 23 weiteren Schiffen.

1.5.1943 19.50 Uhr Angriff durch ein Geschwader von 18 deutschen Jagdbombern vor Bengasi/Libyen: Der britische Tanker SS BRITISH TRUST explodiert durch eine Luftmine. Die SS ERINPURA kentert fünf Minuten nach einem Bombentreffer.

Von den insgesamt 1.215 Männern an Bord der SS ERINPURA (334 jüdische Soldaten und 881 Basotho wurden nur 273 gerettet; 138 jüdische Soldaten ertrinken, zwei versterben später an ihren Wunden

1.5.1943 Martin Drucker ertrunken im Mittelmeer auf der SS ERINPURA, einem britischem Marine-Transporter zusammen mit den Chaluzim Heinz Altgenug und Michael Schlesinger

Amsterdam Westerbork Sobibor

9.3.1943 Schwester Ruth ins Polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork; Strafbaracke 64

Vermutlich gefasst beim Versuch unterzutauchen

17.3.1943 auf den nächsten abgehenden Transport nach Sobibor

Theresienstadt

15.6.1942 Eltern auf dem Transport III/1 von Köln nach Theresienstadt

18.2.1944 Tod des Vaters in Theresienstadt

15.5.1944 Mutter Bertha auf dem Transport D z von Theresienstadt nach Auschwitz

Gedenken

25.3.1985 Pages of Testimony für die Eltern und Schwester Ruth von Bruder Karl Drucker

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de853266

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de853270

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de853317

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130280850

https://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767

https://www.statistik-des-holocaust.de/III1-37.jpg

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Drucker%20Ruth%22%7D

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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