Joachim Badrian
*28.12.1911 in Sohrau, Rybnik; ✡ ?
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Georg Badrian *6.11.1881 in Sohrau; ✡ in Minsk vor 1944
Mutter Wally; ✡ vermutlich vor 1939 verstorben
Onkel Hartwig Badrian *3.3.1878 in Sohrau; ✡ nach Febr. 1943
Tante Lucie Badrian *16.12.1880 in Sohrau; ✡ in Minsk vor 1944
Geschwister ?
Cousins
Gerhard Badrian *8.2.1912 in Gleiwitz; ✡?
Heinz Badrian *5.4.1915 in Gleiwitz; ✡ 9.3.1995 in Buenos Aires
Beruf Dekorateur
Adressen Liegnitz, Victoriastraße 11
Heirat Ruth Bornstein *28.4.1921 in Liegnitz; Eltern Albert Bornstein, Rosa Schwarz
Kinder
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 Vater Georg und Tante Lucie in Berlin, Düsseldorfer Str. 44/45 bei der Minderheitenzählung
Die Eröffnung des Lehrgutes Ellguth in Steinau bei Falkenberg/Klein-Schnellendorf erfolgte in Trägerschaft des Hechaluz am 19.12.1937. Die Leitung wurde Edgar und Elly Freund von der „Jüdischen Jugendhilfe Berlin“ übertragen. Zur Eröffnung kam als Madrich für die Landwirtschaft Georg Josephsthal, zuvor Generalsekretär des Hechaluz und im Merkas des Habonim. Seine Frau Senta übernahm die Milchwirtschaft des Gutes. Als landwirtschaftlicher Inspektor wurde der Nichtjude Bless eingestellt.
Im August 1938 mussten Georg und Senta Josephthal, im September das Ehepaar Freund nach Warnungen vor der Gestapo das Gut verlassen. Nachfolger wird Fritz Wolff.
Polenaktion
28.10.1938 Bei der „Polenaktion“ wurden auch aus Ellguth wie in anderen Hachscharalagern polnischstämmige Chaluzim abgeschoben. Diese konnten aber oftmals illegal wieder zurückkehren.
Novemberpogrom
10. 11.1938 zwei Jugendliche aus Breslau mit Motorrad berichten über die Pogromexzesse. 10.11.1938 nachmittags erscheint ein örtlicher Polizist, um Waffen zu suchen
10.11.1938 Mob aus Bauern und SA überfällt das Gut, alle Bewohner werden auf LKW in das Polizeigefängnis Oppeln gebracht; Frauen und Jungen werden wieder entlassen.
Die erwachsenen Männer werden nach Buchenwald transportiert, so auch Joachim Badrian und Hans Baum aus Herne; Häftlingsnummer 27304
28.11.1938 Marie Ebstein aus Breslau weist 30 RM als Reisegeld an
13.1.1939 Entlassung von Joachim Badrian aus dem KL Buchenwald
Nach der Entlassung flüchten einige wie Erich Heumann in die Niederlande ins Werkdorp
Januar 1939 Wiedereröffnung des Lagers Ellguth durch den BACHAD mit 40 Chaluzim; Die Leitung übernahm Armin Duschinski aus Wien.
17.5.1939 Joachim Badrian und Ruth Bornstein bei Minderheiten-Volkszählung mit 84 Juden in Falkenberg, Klein Schnellendorf
Alija beth auf der SS HILDA – Sonderhachschara 2
12.10.1939 Bahnfahrt von Breslau nach Wien; die zweite Hälfte des Transportes kam von Berlin über Frankfurt und Passau nach Wien
14.10. 1939 Ankunft in Wien, über die Schwarzmeerroute Bratislava, Budapest, Belgrad, Bukarest
6.11.1939 Ankunft in Sulina, Schwarzmeer-Hafen
26.11.1939 Abfahrt mit 729 Passagieren auf der SS HILDA
15.1.1940 hinter den Dardanellen von britischer Marine gestoppt und geentert
22.1.1940 Ankunft vor der Dreimeilen-Zone vor Haifa
24.1.1940 Britische Mandatsbehörden verweigern die Landung
29.1.1940 Ankunft Haifa nach Abschluß von Verhandlungen zwischen Sochnut (Jewish Agency) und britischer Mandatsregierung

29.1.1940 mit Bussen in das Internierungslager nach Athlit verbracht

20.2.1940 Registrierung von Joachim Badrian in Athlit; gibt den Lagerleiter Armin Duschinski als Referenz an, als Gemeindeältesten Dr. Ochsof, Rabbiner in Gleiwitz (Dokument D/680/40/CHU);
14.2.1940 Registrierung von Ruth Badrian in Athlit; gibt Martin Friedmann in Liegnitz als Referenz an, (Dokument D/848/40/CHU);
18.2.1940 Entlassung der Frauen aus dem Lager
18.2.1940 Registrierung von Joachim Badrian in Athlit; er gibt den Lagerleiter Armin Duschinski als Referenz an, als Gemeindeältesten Dr. Ochsof, Rabbiner in Gleiwitz (Dokument D/848/40/CHU);
29.7.1940 Entlassung der Männer aus dem Lager Athlit
Berlin Minsk
14.11.1941 Deportation des Vaters Georg und der Tante Lucie Badrian von Berlin nach Minsk
Nachkriegszeit
12.6.1949 Ruth Badrian heiratet in Los Angeles Hans Adler *1924
Gedenken
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Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de835454
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1047078
https://www.mappingthelives.org
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten