Hans Werner Rabinowitz
*10.3.1922 in Berlin; ✡ 1943 in Auschwitz
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Feodor Rabinowitz *11.1.1885 in Berlin; ✡ März 1943 in Auschwitz
Mutter Herta Lichtenstein *1.3.1897 in Berlin; ✡ März 1943 in Auschwitz
Geschwister –
Beruf –
Adressen Berlin Charlottenburg, Witzlebenstraße 18; Hamburg; Urfeld, Bonn;
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 in Hamburg Blankenese zur Hachschara bei Minderheiten-Volkszählung
17.5.1939 ebenfalls bei den Eltern in Berlin erfasst bei Minderheiten-Volkszählung
Sommer 1939 zur Hachschara
ins Umschulungslager Urfeld auf dem Dietkirchener Hof zwischen Bonn und Köln-Wesseling, Besitzer war der mit Arthur Stern befreundete nichtjüdische Architekt Albrecht Doering aus Urfeld.
Von 1933 bis 1938/39 war der Dietkirchener Hof als Kibbuz/Beth Chaluz ein Zentrum der Vorbereitung auf die Alija nach Palästina für ca 60 Jugendliche über 18 Jahren. Das Zentrum des Hechaluz hieß auch Kibbuz Bamaaleh („Bamaaleh“=im Aufstieg), finanziert von dem jüdischen Textilfabrikanten und Architekten Arthur Stern – zu Beginn noch gemeinsam mit der Reichsregierung! Die landwirtschaftliche Ausbildung erfolgte auf Urfelder Bauernhöfen.
Anfang 1938 auch mittlere Hachschara für 15–17-Jährige Chaluzim.
23.6.1939 Vertrag zwischen der RVJD und der Stadt Paderborn zur Errichtung des Umschulungs- und Einsatzlagers Paderborn, Grüner Weg 86;
Auflösung in Urfeld
15.10. 1939 nach Auflösung des Lagers Urfeld wechseln 5 Chawerim direkt nach Paderborn: Heinz Becker, Karl-Heinz Goldstein, Emil Heilbronn, Hans Peter Scheier, Hans Werner Rabinowitz. Bis zum Schluss war Benny Paul Stein Madrich in Urfeld. Manfred Wolf folgt Benny Stein nach Schniebinchen, der dort bis Juli 1940 Leiter ist.
22.11.1939 abgemeldet aus Paderborn nach Berlin Charlottenburg Witzlebenstraße 18
5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Umbenennung „Jüdisches Arbeitseinsatzlager Paderborn“
November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“
20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“
März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert
1.3.1943 Hans Werner auf dem 31. Osttransport ab Berlin nach Auschwitz
2.3.1943 Vater Feodor auf dem 32. Osttransport ab Berlin nach Auschwitz
3.3.1943 Mutter Hertha auf dem 33. Osttransport ab Berlin nach Auschwitz
Tod in Auschwitz
Gedenken
30.1.1957 Page of Testimony von Onkel Davidson Rabinowitz
16.5.1999 Pages of Testimony für Hans und seine Eltern von seiner Cousine Lisa Kirschner
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1136832
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1136739
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1136769
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7
Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013
Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998