Fritz Friedrich Löwenthal
*28.12.1889 in Ronsdorf Krs.Lennep; ✡ 18.1.1971 in Berlin (Ost)
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater unbekannt
Mutter unbekannt
Geschwister unbekannt
Beruf Agronom
Adressen Ronsdorf; Steckelsdorf; letzte Anschrift: Ost-Berlin, Marchlewskistr. 50
Heirat Luise Wilhelmine Wieser *3.4.1896 in Weißenburg, Bayern
Kinder –
Weiterer Lebensweg
1909 Friedrich Löwenthal als Gärtnerlehrling bei seiner Musterung in Bremen Kirchhuchting für den Militärdienst als „d.u.“ (dienstuntauglich) eingestuft
26. April 1937 Agronom Friedrich Löwenthal als angestellter Obergärtner in das jüdische Umschulungslager Landwerk Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow II; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD
Einige der Jugendlichen erinnerten sich später daran, dass sie gerne bei ihm arbeiteten und lernten. Seine Frau Luise war als Gärtnerin angestellt.
Lagerleiter/Madrichim waren Sigmar Bromberger, Manfred und Schoschana Litten, Dr. Benjamin Abrahamson, Herbert Schönewald, Friedrich Löwenthal, ab 1941 Kurt Silberpfennig
28.10.1938 4 Chaluzim mit polnischem Pass verhaftet in Steckelsdorf, ausgewiesen in der ersten Polenaktion und nach Zbaszyn deportiert
10.11.1938 Novemberpogrom in Steckelsdorf, am Abend wurde das Landwerk gestürmt und verwüstet. Alle männlichen Funktionsträger wie Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal, Betriebsleiter Hofbauer und Herbert Schönewald verhaftet ins Polizeigefängnis Magdeburg und später als „Schutzhäftlinge“ nach Buchenwald gebracht.
Löwenthal bekommt die Buchenwald Häftlingsnummer 23492
21.11.1938 Entlassung der Steckelsdorf Madrichim Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald aus dem KL Buchenwald
1939 Instandsetzung und Übernahme von Steckelsdorf durch die RVJD
17.5.1939 mit Ehefrau Luise in Steckelsdorf erfasst bei Minderheiten-Volkszählung
1.9.1939 Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen
Keine weiteren Daten bekannt; vermutlich ist dem Ehepaar Löwenthal noch die Emigration gelungen
18.1.1971 Tod in Berlin (Ost)
Gedenken
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5278134
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf
Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.
<https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13> [24.03.2024]
Ezra BenGershôm David. Aufzeichnungen eines Überlebenden, Evangelische Verlagsanstalt 1989
Bettina Götze, Rathenow, in: Irene Annemarie Diekmann (Hrsg.), Jüdisches Brandenburg. Verlag für Berlin-Brandenburg 2008. S. 304–328
Jizchak Schwersenz: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland. Berlin: Wichern Verlag 1988