Schönewald Herbert

Herbert Jehuda Schönewald

*13.4.1915 in Kassel; ✡ 30.4.1998 in Haifa

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Hermann Hirsch Zwi Schönewald *25.2.1878 in Madfeld; ✡17.10.1950

Mutter Rita Jacobson *22.1.1889 in Weikersheim; ✡21.4.1974 in Israel

Geschwister

Ruth Schönewald *24.1.1925 in Kassel; ✡28.2.1981 in Tel Aviv; oo Otto Rosen

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant; Madrich; Leiter

Adressen Kassel, Hohenzollernstraße 122; Steckelsdorf

Heirat Paula Schipper *13.4.1915 in Kassel; 30.4.1998 in Haifa

Kinder Eitan Schönewald *11.9.1946 in Petah Tikwa; 15.4.1948 in Palästina

Weiterer Lebensweg

17.5.1939 in Kassel Hohenzollernstraße 122 bei  Minderheiten-Volkszählung

Herbert Schöenwald als Madrich in das jüdische Umschulungslager Landwerk Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow II; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD

Lagerleiter/Madrichim waren u.a. Sigmar Bromberger, Manfred und Schoschana Litten, Dr. Benjamin Abrahamson, Herbert Schönewald, Friedrich Löwenthal, ab 1941 Kurt Silberpfennig

Ab dem 26. 4.1937 war der Agronom Friedrich Löwenthal als Obergärtner in Steckelsdorf tätig

28.10.1938 4 Chaluzim mit polnischem Pass verhaftet in Steckelsdorf, ausgewiesen in der ersten Polenaktion und nach Zbaszyn deportiert

10.11.1938 Novemberpogrom in Steckelsdorf, am Abend wurde das Landwerk gestürmt und verwüstet. Alle männlichen Funktionsträger wie Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal, Betriebsleiter Hofbauer (?) und Herbert Schönewald verhaftet ins Polizeigefängnis Magdeburg und später als „Schutzhäftlinge“ nach Buchenwald gebracht.

„Schutzhaft der Funktionsträger“ in Buchenwald, Häftlingsnummer 23589

21.11.1938 Entlassung von Simon Berlinger, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald aus dem KL Buchenwald

1939 Instandsetzung und Wiederaufnahme des Betriebes durch die RVJD

Vermutlich Rückkehr nach Kassel

27.10.1939 Registrierung von Herbert Schönewald im Landesleihhaus Kassel, Abgabe von Wertgegenständen

21.5.1941 Schließung der Büros des Hechaluz, Palästinaamt und Bachad von der Meinekestraße 10 in die Kantstraße 158;

7.1.1946 Ankunft von Herbert und Paula Schönewald auf der SS FLORIDA in Palästina

Gedenken

Beisetzung auf dem Yehoshua Military Cemetery, Haifa

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5278134

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.

<https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13> [24.03.2024] Ezra BenGershôm David. Aufzeichnungen eines Überlebenden, Evangelische Verlagsanstalt 1989

Bettina Götze, Rathenow, in: Irene Annemarie Diekmann (Hrsg.), Jüdisches Brandenburg. Verlag für Berlin-Brandenburg 2008. S. 304–328

Jizchak Schwersenz: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland. Berlin: Wichern Verlag 1988

Michael Wermke: Ein letztes Treffen im August 1941. Kurt Silberpfennig und die Praxis religiös-zionistischer Pädagogik, Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland. Münster: Waxmann 2020

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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