Schipper Paula

Paula Pnina Schipper

*20.1.1921 in Braunschweig; ✡21.11.2006 in Haifa

Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos

Religion jüdisch

Copyright State Archives, Brussels

Vater Abraham Schipper *3.1.1893 in Landshut; ✡ August 1942

Mutter Rosa Münz *11.1.1895 in Rozniatow; ✡ 1942

Tante Adele Schipper *12.10.1886 in Lancut; ✡ 1942; oo Simon Rechtschaffen

Weitere Geschwister des Vaters: Markus, Mendel, Ida Udel Torker, Rachel Schipper

Geschwister

Bernard Schipper *21.9.1919; ✡ 19.6.2008 Florida; oo 1945 Carla Andriesse geb. Nathans (*13.8.1917 in Groningen)

Heinz Henry Schipper *20.1.1921; ✡7.1.1992 San Diego Kalifornien

Beruf

Adressen Braunschweig; Kopenhagen

Heirat 8.10.1942 in Kopenhagen Herbert Jehuda Schönewald *13.4.1915 in Kassel; ✡ 30.4.1998 in Haifa

Kinder

Eitan Schönewald *11.9.1946 in Petah Tikwa; ✡15.4.1948 in Palästina

Ron Schönewald

Weiterer Lebensweg

1934 Bruder Heinz muss das städtische Realgymnasium verlassen

1934-1938 Bruder Heinz auf der Talmud Thora Schule in Frankfurt „Breuersche Jeschiwa“

1938 Bruder Bernard zur Hachschara in eine jüdische Lehrwerkstatt in München

20.3.1939 Paula Schipper mit dem Hechaluz zur Hachschara nach Dänemark

April 1939 Bruder Heinz zur Hachschara in den zionistisch -orthodoxen Kibbuz Haimer’s Esch in Enschede, Strootsweg 460;

1.5.1939 Bruder Bernard kommt auch in den Kibbuz Haimer’s Esch

17.5.1939 Beide Eltern in Braunschweig, Neuer Weg 9 bei der Minderheitenzählung

4.7.1939 Flucht der Eltern Abraham und Rosa Schipper nach Brüssel in Belgien

Copyright State Archives, Brussels

4.8.1942 Beide Eltern deportiert auf dem ersten Transport I ab Mechelen nach Auschwitz

Dezember 1942 die Brüder können untertauchen und bis zur Befreiung im Versteck in Marle überleben

Bruder Bernard 1945 mit beiden Stieftöchtern Andriesse vor seinem Versteck in Marle

Herbert Schönewald Leiter in Steckelsdorf

Herbert Schönewald als Madrich in das jüdische Umschulungslager Landwerk Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow II; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD

Lagerleiter/Madrichim waren u.a. Sigmar Bromberger, Manfred und Schoschana Litten, Dr. Benjamin Abrahamson, Herbert Schönewald, Friedrich Löwenthal, ab 1941 Kurt Silberpfennig

28.10.1938 4 Chaluzim mit polnischem Pass verhaftet in Steckelsdorf, ausgewiesen in der ersten Polenaktion und nach Zbaszyn deportiert

10.11.1938 Novemberpogrom in Steckelsdorf, am Abend wurde das Landwerk gestürmt und verwüstet. Alle männlichen Funktionsträger wie Friedrich Löwenthal, Betriebsleiter Hofbauer, Herbert Schönewald und Simon Berlinger verhaftet, ins Polizeigefängnis Magdeburg und später nach Buchenwald gebracht.

„Schutzhaft der Funktionsträger“ in Buchenwald, Häftlingsnummer 23589

21.11.1938 Entlassung von Simon Berlinger, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald aus dem KL Buchenwald

1939 Instandsetzung von Steckelsdorf und Wiederaufnahme des Betriebes durch die RVJD

27.10.1939 Registrierung von Herbert Schönewald im Landesleihhaus Kassel, Abgabe von Wertgegenständen

Ende 1939 zur Auslandshachschara nach Dänemark.

Ausnahmezustand in Dänemark 1943

20.3.1939 Paula Schipper mit dem Hechaluz zur Hachschara nach Dänemark

9.4.1940 Einmarsch der Deutschen in Dänemark; Dänemark bleibt in Teilen autonom bis zum Oktober 1943

5.11.1940 Paula Schipper mit einer Gruppe des Bachad erfasst beim dänischen Zensus in Blistrup, Holbo, Frederiksborg; Mitbewohner sind die Chaluzim:

Moses Samuel Ingber, Ella Aaltje Knorringa, Edith Kuntzsch, Viktor Mann, Paula Schipper, Herbert Schönewald (Leiter der Hachschara in Steckelsdorf), Hans Schulzer

29.8.1943 Die deutschen Besatzer verkünden den „Ausnahmezustand“ wegen zunehmender Widerstandaktionen

17.9.1943 Adolf Hitler befiehlt die Endlösung in Dänemark

September 1943 Anordnung von Werner Best, SS-Obergruppenführer und Generalbevollmächtigter für Dänemark

„Die Festnahme der zu evakuierenden Juden erfolgt in der Nacht vom 1. zum 2.10.43. Der Abtransport wird von Seeland zu Schiff (ab Kopenhagen), von Fünen und Jütland mit der Bahn Sonderzug durchgeführt“.

28.9.1943 der deutsche Diplomat Georg Ferdinand Duckwitz verrät die geplante Deportation bei einem Treffen mit dänischen Sozialdemokraten.

Oktober 1943 7700 Juden können sich mit Hilfe der dänischen Bevölkerung in einer Massenflucht über den  Øresund (Ostsee) nach Schweden retten.

Bis zum Kriegsende bleiben Herbert und Paula Schönewald in Schweden.

7.1.1946 legale Alija von Herbert und Paula Schönewald auf der SS FLORIDA nach Palästina

Gedenken

25.6.1956 Pages of Testimony für die Eltern von Tante Rachel Rosiner

Quellen

https://yvng.yadvashem.org/ad

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.mappingthelives.org

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7390); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://www.joodsmonument.nl/en/page/137623/haimer-s-esch

https://infocenters.co.il/gfh/list.asp

http://sjoel-enschede.nl/s/b/hachsjara.asp

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130370811

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130370810https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Schipper%201919%22%7D

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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