Cohen Helene

Helene Hella Cohen

*27.2.1920 in Emden; ✡ 30.9.1942 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Abraham Cohen *17.11.1876 in Emden; ✡nach 2.4.1942 Ghetto Warschau

Heirat der Eltern 1908 in Emden

Mutter Goldine Wolffs, Hoffmann) *9.2.1876 in Emden; nach 2.4.1942 Ghetto Warschau

Geschwister

Karla Cohen *27.2.1911 in Emden; ✡1.4.2002 in Florida; oo Ludwig Schloss

Walter Cohen *29.2.1912 in Emden; ✡31.3.1944 in Auschwitz

Leonhard Cohen *30.10.1913 in Emden; ✡27.9.2002 USA

Guste Cohen *22.10.1914 in Emden; ✡17.4.1991 in Chatham, USA; oo Schwarz

Judith Cohen *15.2.1916 in Emden; ✡1.6.2002 in Cherry Hill, USA; oo Rosenstein

Beruf landwirtschaftliche Praktikantin

Adressen Emden, Neue Straße 22; Hamburg; Aurich; Frankfurt; Steckelsdorf bei Rathenow

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

10.2.1938 Bruder Walter von Frankfurt nach Enschede

30.5.1939 Walter in Den Haag

13.10.1939 Walter Cohen nach Amsterdam, dort als „Mohel“ Beschneider tätig

Das jüdische Umschulungslager Steckelsdorf-Ausbau

Helene Cohen zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Landwerk Steckelsdorf-Ausbau bei Rathenow im Landkreis Jerichow II; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger war zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD. Das Anwesen gehörte als Jagdvilla einem Berliner Industriellen, der es einschließlich der dazugehörigen Gärtnerei 1936/37 seiner Jüdischen Gemeinde zur Einrichtung eines Erholungsheims schenkte.

10.11.1938 Novemberpogrom in Steckelsdorf, am Abend wurde das Landwerk gestürmt und verwüstet. Alle männlichen Funktionsträger Alle männlichen Funktionsträger wie Betriebsleiter Werner Hoffbauer, Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald verhaftet ins Polizeigefängnis Magdeburg und später als „Schutzhäftlinge“ nach Buchenwald gebracht.

21.11.1938 Entlassung der Steckelsdorf Madrichim Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald aus dem KL Buchenwald

1939 Instandsetzung und Übernahme von Steckelsdorf durch die RVJD

22.6.1939 Emigration aus Steckelsdorf nach Den Haag als Dienstmächen

3.1.1940 Umzug nach Rotterdam

21.6.1940 nach Amsterdam

Die zweite große Razzia in Amsterdam

Helene Amsterdam verhaftet bei der 2. Großen Razzia in Amsterdam

15.7.1942 Bahnfahrt zum Bahnhof Hooghalen, Fußmarsch nach Westerbork, dort nur Registrierung, keine Aufnahme; Fußmarsch zurück nach Hooghalen

15.7.1942 Weitertransport ab Hooghalen nach Auschwitz

30.9.1942 Tod von Helene Cohen in Auschwitz-Birkenau

Judenvertreibung aus Ostfriesland/Oldenburg

Januar 1940 Anordnung der Gestapo-Leitstelle Wilhelmshaven: Ausweisung der in Ostfriesland lebenden Juden „aus militärischen Gründen“ bis zum 1. April 1940. Die Eltern ziehen nach Berlin.

14.4.1940 beide Eltern auf dem 14.Osttransport aus Berlin ins Ghetto Warschau

Gedenken

Stolpersteine für Helene, die Eltern und Bruder Walter in Emden

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1035127

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de901358

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1028936

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de903267

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130272281

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127187711

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Helene%20Cohen%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Walter%20Cohen%22%7D

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Einreiselisten Israel

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.

<https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13> [24.03.2024]

Ezra BenGershôm David. Aufzeichnungen eines Überlebenden, Evangelische Verlagsanstalt 1989

Bettina Götze, Rathenow, in: Irene Annemarie Diekmann (Hrsg.), Jüdisches Brandenburg. Verlag für Berlin-Brandenburg 2008. S. 304–328

Jizchak Schwersenz: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland. Berlin: Wichern Verlag 1988

Michael Wermke: Ein letztes Treffen im August 1941. Kurt Silberpfennig und die Praxis religiös-zionistischer Pädagogik, Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland. Münster: Waxmann 2020

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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1 Kommentar

  1. Sehr geehrter Herr

    Mit großem Interesse habe ich gelesen, was Sie über Helene Sara Cohen und andere Familienmitglieder veröffentlicht haben. Insbesondere weil eine starke Bindung zu Emden besteht.

    Ich beschäftige mich schon seit einiger Zeit mit der Geschichte der Familie Cohen auf dieser Seite des Ems in Delfzijl. Ihre Geschichte beginnt ebenfalls in Deutschland, Bork Westfalen, mit dem gebürtigen Alexander Mozes Cohen um 1768 und Sohn von Mozes Cohen und seiner Hausfrau Siena. Er heiratete Frouke Comprechts van den Berg und sie ließen sich zunächst in Emden nieder. Dann zogen sie hierher, nach Delfzijl.

    Nun frage ich mich, ob es eine mögliche familiäre Verbindung zwischen Mozes Alexander Cohen und den Cohens aus der Neuen Straße in Emden gibt.

    Mit einem herzlichen Gruss

    Gerard Winkel, Delfzijl

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