Anna Adler
*15.4.1923 in Ermyhalyfalva, Ungarn/Valea bei Mihai, Rumänien; ✡ ?
Staatsangehörigkeit Ungarn; Rumänien
Religion jüdisch
Vater David Adler; ✡ ?
Mutter Sarolta; ✡ ?
Geschwister
Beruf landwirtschaftliche Arbeiterin; Schneiderin
Adressen Valea bei Mihai; Hattenhof Nr. 36;
Heirat Zweigenhaft
Kinder –
Weiterer Lebensweg
„Unternehmen Margarete“ Einmarsch der Wehrmacht in Ungarn
19.3.1944 Besetzung von Ungarn durch die deutsche Wehrmacht „Unternehmen Margarete“
Otto Winkelmann, General der Waffen-SS und SS-Obergruppenführer, wird Höherer SS-und Polizeiführer für Ungarn.
Aufstellung des Sondereinsatzkommandos unter Leitung von Adolf Eichmann für die geplanten Juden-Deportationen
27.4. bis 11.7.1944 Deportation 437.000 ungarischen Juden zumeist nach Auschwitz
Verhaftung und Deportation nach Auschwitz
Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht 1944 in Ungarn wird auch Anna Adler verhaftet und vermutlich nach Auschwitz deportiert
Ungarische Frauen berichten über Selektionen in Auschwitz zum Arbeitseinsatz in Stutthof
Verlegung aus Auschwitz/Riga (?) in das KL Stutthof
23.8.1944 interniert im KL Stutthof, Häftlingsnummer 71414
12.9.1944 (Lesefehler!) Verlegt aus dem KL Stutthof in das KL Neuengamme
14.4.1945 Befreiung im KL Bergen Belsen
Mai 1945 Verlegung in das Kasernengebäude der Wehrmacht in Celle
Auf einer Liste der Ausländer in Celle
15.7.1945 Eliaha Dobkin (stellvertretender Leiter der Alijah-Abteilung der Jewish Agency) im Kibbuz Buchenwald zu Besuch mit der Ankündigung, dass das Palästina-Büro in Paris in 6 Wochen 79 Zertifikate aus Vorkriegsbeständen zur Verfügung stellt.
Mitte August 1945 20 Chaluzim der NOHAM-Gruppe aus Bergen-Belsen wegen der von Dobkin angekündigten Zertifikate auf den Gehringshof, u.a. Piese Zimche, Herbert Growald, Manci Ferenc/Ohnhaus, Shlomo Schiff, Bella Staub, Guste Zisner, Anna Adler, Esther Loewy, Margot Edel, Rifka Kuperberg
25.8.1945 Ankunft der Beth-Jakov Gruppe von 12 Frauen und zwei MAPAI-Jungen um Rita Rivka Englard, Rachel Schnitzer aus Bergen Belsen (Mädchenschulorganisation Beth Jakob =Haus Jakob)
August/September Errichtung des Nebenlagers in Gersfeld nach Beschlagnahme des Hofes durch Leutnant Finkelstein von der US-Militärverwaltung in Fulda
September 1945 nach Abreise der ersten Gruppe von 80 Chaluzim nach Marseille finden sich noch 20 auf dem Gehringshof und 20 auf dem Hof in Gersfeld.
Als der Kibbuz wuchs, teilte sich die Gruppe der Frauen/Mädchen in zwei Teile: Acht Mädchen blieben auf dem Gehringshof unter der Leitung von Rita Rivka Englard, während die übrigen in die neue Ausbildung in Gersfeld eintrat und von Rachel Schnitzer betreut wurde.
Anna Adler über den Kibbuz Buchenwald -Ableger in Gersfeld:
„Gleich nach meiner Ankunft wurde ich in die Küche eingeteilt. Ich hatte keine Ahnung, was ein Kibbuz ist, geschweige denn, was eine Pionierküche ist, aber ich habe es geschafft, sobald ich das Geheimnis entdeckt hatte. Wir haben gearbeitet, aber nur bis zum Nötigsten.“
28.2.1946 Registrierung im DP-Assembly Center Nr 138 in Fulda
15.6.1946 Medizinische Untersuchung im DP-Assembly Center Nr 138 in Fulda
4.4.1947 „Illegal Immigration“ (SS BIRIA?, KATRIEL JAFFE ?)
Das jüdische Umschulungslager Gehringshof
Das jüdische Umschulungs-/Hachscharalager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger war der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.
Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash
Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.
21.6.1941 reichsweite Mitteilung, dass die Hachscharalager im Sommer 1942 aufgelöst werden müssen; Umstrukturierung der großen Lager wie Neuendorf, Bielefeld, Paderborn in Arbeitseinsatzlager unter Kontrolle der örtlichen Behörden.
Nach der Befreiung im Jahre 1945 wird der Hof zum „Kibbuz Buchenwald“, offiziell zum IRO-Camp Nr. 553
August/September 1945 Eröffnung des Nebenlagers in Gersfeld
Schließung des Kibbuz Buchenwald im Oktober 1948
Gedenken
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Quellen
Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994
Judith Tydor Baumel, Telefoninterview mit Anna Zweigenhaft 4. Juli 1991
Zeugnisse aus dem Tal des Todes, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4410133
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/66398693
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70590839
https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald
https://www.jewiki.net/wiki/Netzer_Sereni
https://de.wikipedia.org/wiki/Netzer_Sereni
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BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)
https://www.mappingthelives.org
http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf
http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374
Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947