Eugen Stern
* 11.2.1880 in Langendreer; Tod in Riga nach Dez. 1941
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Leeser Stern
Mutter Bertha Goldstein
Brüder
Alfred Stern *11.2.1880 in Langendreer, Tod in Riga nach Dez. 1941
Robert Stern *14.12.1881 in Dülken; ✡6.9.1914 im 1. WK; oo1914 Else Oppenheim aus Rahden (später oo Behrend)
Paul Stern *26.2.1884 in Dülken; 18.6.1916 als Vize-Feldwebel verwundet gemeldet; Tod vor 1945; oo Rosenbaum
Beruf Bügler
Adressen Langendreer; München-Gladbach, Lüpertzender Straße 40, Staufenstraße 14, Franz-Gielenstraße 10
Heirat 8.7.1920 Else Cohen *16.11.1886 in Düsseldorf; ✡ 29.12.1944 in Stutthof
Kinder keine eigenen; Pflegetochter Lotte Adler *12.8.1923 in Düsseldorf; ✡ September 1944 in Riga
Weiterer Lebensweg
August 1923 Schwägerin Selma Adler geb. Cohen stirbt im Wochenbett nach Lottes Geburt; Schwager Viktor Adler gibt die Tochter an die Schwester der Mutter Else Stern in München-Gladbach, die Lotte in den nächsten Jahren großzieht
8.-15.12.1938 Emigration des Schwagers Viktor Adler mit seiner zweiten Familie nach New York
Lotte entscheidet sich, bei ihren Pflegeeltern Else und Eugen Stern zu bleiben.
8.6.1939 Zuzug von Lotte Adler aus Düsseldorf zu Tante Else Stern nach München-Gladbach
Juli 1939 Umzug mit ihren Pflegeeltern Else und Eugen Stern in die Staufenstraße 14
Umzug mit den Pflegeeltern Else und Eugen Stern in die Franz-Gielenstraße 10
17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung
November 1941 Ankündigung der „Umsiedlung in den Osten“
Verbringung von München-Gladbach
11.12.1941 Transport Düsseldorf im Zug Da38 mit Ehefrau Else, Zwillingsbruder Alfred und Pflegetochter Lotte nach Skirotawa; Riga, Ghetto
Transportleiter Paul Salitter (*15.12.1898 in Labellen) Hauptmann der Schutzpolizei Düsseldorf in seinem Bericht:
„Der für den 11.12.1941 vorgesehene Judentransport umfasste 1007 Juden aus den Städten Duisburg, Krefeld, mehreren kleineren Städten und Landgemeinden des rhein.westf. Industriegebietes. Düsseldorf war nur mit 19 Juden vertreten… Die Ablassung des Transportes war für 9,30 Uhr vorgesehen, weshalb die Juden bereits ab 4 Uhr an der Verladerampe zur Verladung bereitgestellt waren… Die Verladung war gegen 10,15 Uhr beendet. Nach mehrmaligem Rangieren verließ der Zug dann gegen 10,30 Uhr den Güterbahnhof Düsseldorf-Derendorf in Richtung Wuppertal…“
13.12.1941 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto
15.3.1942 2. Dünamünde-Aktion im Ghetto Riga;
Tod in Riga nach Dez. 1941
Gescheiterter Fluchtversuch von Lotte Adler
September 1944 Fluchtversuch von Lotte Adler aus einem Außen-Arbeitskommando KL Kaiserwald im Hafen von Riga mit Ruth und Dr. Rolf Bischofswerder sowie Regina Schwarz fliegt auf. Ruth und Lotte werden in Kaiserwald erschossen. Rolf Bischofswerder wird im Stützkommando Hochwald von Bikernieki zum Ausgraben und Verbrennen von Leichen eingesetzt und zuletzt erschossen.
29.12.1944 Tod der Ehefrau Else in Stutthof
Gedenken
16.11.1997 Page of Testimony von Alex Salm (Überlebender)
13.11.2007 Stolpersteine für Eugen und Else Stern und ihre Pflegetochter Lotte Adler in Mönchengladbach, Lüpertzender Straße 40
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1561112
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1571353
https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=11641038&ind=1
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11199071
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411211-47.jpgWolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008