Heinz „Franzek“ Chanan Goldmann
*5.4.1921 in Zalenjo; ✡ 5.3.2003 in Maayan Zwi
Staatsangehörigkeit polnisch
Religion jüdisch
Vater Arthur Goldmann *19.8.1885 in Ruda; ✡Juni 1942 in Auschwitz
Mutter Jenny Eugenie Horwitz *27.10.1894 in Hindenburg ✡ Juni 1942 in Auschwitz
Geschwister
Anneliese Goldmann *1919; ✡20.1.2011; oo 1949 Max M. Adler
Beruf –
Adressen Zalenjo, Hindenburg
Heirat Zippi Nasch *29.4.1925 in Graz; ✡30.6.2013 in Maayan Zwi
Kinder
Weiterer Lebensweg
Zur Hachschara ins Gut Wecker, Landwerk Rüdnitz /Oberbarnim
Wechsel zur Hachschara ins Landwerk Ahrensdorf, Pfadfinderbund Makkabi HaZair
28.10.1938 verhaftet mit 8 anderen in der „1. Polenaktion“; zwei Nächte im Potsdamer Gefängnis; aus Berlin mit dem Zug abgeschoben nach Zbaszyn
Heinz schlägt sich anschließend auf eigene Faust nach Ahrensdorf durch; Marlies Brück berichtet:
„Und danach kam dann der Franzek zu uns Ahrensdorf. Das war Heinz Goldmann aus Polen. Er hatte keinen deutschen Pass und hat sich illegal bis zu uns durchgeschlagen. Wir haben ihn auf dem Heuboden über dem Pferdestall versteckt: Er kam dann mit Seppl Tamir (Treufeldt) mit dem ersten illegalen Hachschara-Transport, der SH-1 nach Palästina.“

Die SH-1 Gruppe vor der Abreise, v.l. Werner „Seppl“ Treufeld, Georg Cohen, Lilo Stern und zwei weitere ua. „Franzek“/Heinz Goldmann
März 1939 Alija beth nach Palästina Sonderhachschara SH-1 über Berlin
4.3.1939 Abreise aus Berlin nach Wien, mit 400 Chaluzim
Von Wien über Pressburg zur kroatischen Adria;
Einschiffung in Susak, einer kleinen kroatischen Insel, auf den Küstenschoner COLORADO
In der Nähe der griechischen Insel Korfu wird ein Teil der 400 Chaluzim auf den schnelleren Dampfer „ATRATO“ umgeladen.
15.3.1939 unbemerkte Landung im Schutz der Dunkelheit bei Herzlia
Werner Treufeldt notiert in sein Tagebuch:
„Es ist der 15.März 1939 … Dunkle Nacht … Unser Schoner liegt vor der Küste Tel Avivs. … Nur jetzt nicht noch die britische Polizei auf uns aufmerksam machen … Wie verabredet vernichten wir noch schnell unsere Pässe. Sie werden zerrissen und über Bord geworfen.“
Nach der geglückten Landung mit kleinen Beibooten Unterbringung im Hotel Schefaim in Herzlia
Franzek kommt in den Kibbuz Maayan Zwi.
Schicksal der Familie
1939 Schwester Anneliese emigriert nach England
17.5.1939 beide Eltern in Hindenburg bei Minderheiten-Volkszählung
Juni 1942 Deportation der Eltern aus Hindenburg oder Kattowitz (?) nach Auschwitz
Sommer 1949 Schwester Anneliese heiratet in Middelsbrough Max Adler
Gedenken
9.11.1976 Pages of Testimony für die Eltern von Schwester Anneliese
Grabstein für Chanan Goldmann auf dem Har Menuchot Cemetery Givat Shaul, Jerusalem
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de875421
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de875497
England & Wales, Heiratsverzeichnis, 1837-2005
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen
Herbert Fiedler, Eine Geschichte der Hachschara; Verein Internationale Begegnungsstätte Hachschara-Landwerk Ahrensdorf e.V
Herbert und Ruth Fiedler, Hachschara, Hentrich & Hentrich 2004
http://www.hachschara-ahrensdorf.de/html/body_anfang.html
Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015
Urs Faes, Ein Sommer in Brandenburg, Suhrkamp 2015https://objekte.jmberlin.de/person/jmb-pers-12574/Herbert+Sonnenfeld?se=Suche&qps=q%3DSonnenfeld