Dymant Simcha

Simcha Dymant

*18.2.1914 in Warschau; ✡ ?

Staatsangehörigkeit polnisch

Religion jüdisch

Vater Aron Dymant;Maler; ✡ 1920

Mutter Kajla Wielicka; ✡ ?

Geschwister

Beruf Zimmerer

Adressen Warschau; Tschenstochau, Alter Ring 9; Hattenhof Nr. 36;

Heirat Tauba Wezgon vor 1944 verstorben

Kinder

Weiterer Lebensweg

22.9.1942 verhaftet in Tschenstochau; Deportation ins Zwangsarbeiterlager für Juden bei der HASAG

Der Leipziger Rüstungskonzern HASAG (Hugo Schneider AG) hatte vier Werksstandorte in Tschenstochau (Pelcery, Eisenhütte Rakow, Warta und Czenstochowianka

22.12.1944 Verlegung aus Tschenstochau in das KL Buchenwald

Unterbringung im Judenblock 23; Häftlingsnummer 15349; er nennt als Kontakt seinen Freund Frank Feilix in Tschenstochau

26.1.1945 Arbeitskommando 45, Baukommando I

15.3.1945 ohne weitere Nennung, Krankenrevier?

Das Ende des KL Buchenwald

5.4.1945 Himmlers Befehl zur Evakuierung von Buchenwald (47500 Häftlinge);

6.-10.4.1945 Die SS beginnt mit der Evakuierung des Konzentrationslagers; etwa 28.000 Häftlinge des Stammlagers und mindestens 10.000 Häftlinge der Außenlager werden auf insgesamt 60 Marschrouten – meist zu Fuß – auf die Todesmärsche getrieben, 12000 (Schätzung) kommen auf diesen Märschen um.

6.4. 1945 von den ca. 6000 Juden im Lager, können etwa 3000 versteckt werden; 3105 Juden werden im Lager zusammengetrieben, in den Werkshallen der DAW (Deutsche Ausrüstungswerke) eingesperrt und Richtung Flossenburg in Marsch gesetzt

7.4.1945 Todeszug nach Dachau verlässt Weimar mit ca. 7000 Häftlingen

10.4.1945 9.280 Insassen haben an diesem Tag Buchenwald in zwei Kolonnen verlassen. Die SS kündigt für den folgenden Tag die vollständige Räumung des Lagers an.

Evakuierung des KL Buchenwald in Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau

11.4.1945 Befreiung von Buchenwald durch das 37. Panzerbataillon der 4. US-Panzerdivision

Kibbuz Buchenwald I auf dem Hof Egendorf

Mai 1945 Gründung des Kibbuz Buchenwald auf dem Hof Egendorf, ein von der US-Army beschlagnahmter und den Buchenwald Häftlingen zur Verfügung gestellter Bauernhof bei Blankenhaim/Weimar.

Mai/Juni 1945 Abraham, Samuel und Chaim im Kibbuz Buchenwald I in Thüringen

Abraham Gottlieb notiert in seinem Tagebuch zum Ideal der Einheit als Grundlage von NOHAM

„Und damit wollen wir unser gemeinsames Leben demokratisch organisieren, dass die Rechte Toleranz gegenüber der Linken zeigt und umgekehrt, dass die Säkularen die Religiösen tolerieren und umgekehrt.“

24.6.1945 wegen der Übergabe Thüringens an die „Rote Armee“ wechseln die Brüder mit allen Kibbuzim auf den Gehringshof bei Fulda in der Amerikanischen Zone,

24.6.1945 53 Chawerim aus Eggendorf auf den Gehringshof; Abraham Gottlieb in seinem Tagebuch:

„Wir kamen mit 53 Freunden nach einer stundenlangen Fahrt in einem Bus und zwei LKWs auf einer Berg- und Talstraße nach Geringshof bei Fulda an.“

Kibbuz Buchenwald II auf dem Gehringshof

24.6.1945 53 Chawerim aus Eggendorf mit einem Bus und zwei LKW’s auf den Gehringshof

Die Versammlung der Chaluzim wählt einen sechsköpfigen Rat: Tydor wird Leiter des Gehringshofs, Elias Grynbaum Leiter des Farmkomitees.

Der Gehringshof wird offiziell IRO Camp 553; betreut wird er vom Assembly Center Nr.138 in Fulda

Mitte August Simche Dymant auf der Belegungsliste des Gehringshof

15.7.1945 Eliaha Dobkin (stellvertretender Leiter der Alijah-Abteilung der Jewish Agency) im Kibbuz zu Besuch mit der Ankündigung, dass das Palästina-Büro in Paris in 6 Wochen 79 Zertifikate aus Vorkriegsbeständen zur Verfügung stellt.

Da im Kibbuz Buchenwald nur 60 Personen für ein Zertifikat in Betracht kommen, reist Simcha Dymant mit seinem Freund Arthur Posnanski zur Hechaluz-Zentrale in Bergen Belsen, um dort 20 Chaluzim zur Alija auszuwählen.

Mitte August 1945 20 Chaluzim der NOHAM-Gruppe aus Bergen-Belsen auf den Gehringshof u.a. Piese Zimche, Herbert Growald, Manci Ferenc/Ohnhaus, Shlomo Schiff, Bella Staub, Guste Zisner, Anna Adler, Esther Loewy, Margot Edel, Rivka Kuperberg

25.7.1945 Konferenz mit 94 Vertretern jüdischer Überlebender, Kibbuz-Gruppen  aus den DP Lagern in St. Ottilien, US-DP-Lager, ehemaliges Benediktinerkloster bei München, davon 5 Vertreter des Kibbuz Buchenwald: Yehezkel Tydor, Alex Grynbaum,  Simcha Dymant, Paltiel Rosenfrucht (Ben Haim) und Leib Grünfeld

Registrierung im Assembly Center

August/September Errichtung des Nebenlagers in Gersfeld nach Beschlagnahme des Hofes durch Leutnant Finkelstein von der US-Militärverwaltung in Fulda

28.8.1945 Übergabe der Leitung an ein provisorisches Komitee (Icchak Jucker, Piese Zimche, Aharon Geppner und Rita Rivka Englard)

August 1945 Simche Dymant auf der Liste der ersten Alija Gruppe nach Haifa

27.8. 1945 Simcha Dymant, Yehezkel Tydor, Alex Grynbaum und Moritz Zauderer, insgesamt 80 Chaluzim der Gründergruppe – 53 Männer, 27 Frauen – vom Gehringshof über Baden nach Marseille

Nach der Abreise befanden sich noch 40 Chaluzim auf dem Gehringshof und in Gersfeld

4.9.1945 Abfahrt der SS MATAROA aus Marseille

8.9.1945 Ankunft in Haifa auf der SS MATAROA

September 1945 nach wenigen Tagen aus dem Camp Atlith entlassen

Kibbuz Buchenwald  III in Palästina

8.9.1945 Ankunft der 78 Chaluzim in Haifa auf der SS MATAROA mit Arbeiterzertifikat C/L

Nach kurzem Aufenthalt im britischen Internierungscamp Atlith gehen viele in den Kibbuz Afikim, , nachdem durch die Briten die Zahl der noch ausstehenden Zertifikate entsprechend gekürzt wurde.

Die erste Kibbuz-Versammlung in Afikim mit Berichten der Chaluzim wird zur großen Enttäuschung:

Elias Grynbaum : „aber sie verstanden uns überhaupt nicht.“

Lola Sultanik (Ahuvia) fügte hinzu: „Meine Freunde hörten die Geschichten, aber ich weiß nicht, ob sie es überhaupt hören wollten. Als ich glaubte, dass sie mir nicht glaubten, hörte ich auf zu erzählen.“

April 1946 Pessachfest (2.-10.4.1946) Begrüßungsfeier im Kibbuz Afikim für die zweite Gruppe von ca 60 Pionieren, die aus dem Gehringshof mit der TEL HAI nach Haifa gekommen waren

7.9.1947 Ankunft einer ersten Gruppe von 16 Chaluzim aus der Kibbuz Buchenwald-Gruppe in Afikim nach Rishon LeZion, da ihnen dort Arbeit im benachbarten Kibbuz Revivim versprochen wurde; Unterkunft im Bernstein-Haus, wo sie vom Sekretär des Arbeiterrates, Genosse Goldman vom benachbarten Kibbuz Revivim freundlich begrüßt werden, Arbeit gibt es aber zunächst nur sehr wenig. Es gibt auch zu wenig Wohnraum, so dass die zurückgebliebenen ca 60 Buchenwalder erst am 23.12 1947 im benachbarten Nahalat Jehuda untergebracht werden können

9.5.1948 Besetzung der von den Briten geräumten Spohn-Farm durch die Givʿati-Brigade Namensgebung nach dem Verwalter der Jahre 1894-1917 Matthäus Spohn, arabischer Name „Bir Salim“)

Gedenken –

Quellen

Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994

Zeugnisse aus dem Tal des Todes, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998

https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5802625

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/81989953

https://www.jewiki.net/wiki/Netzer_Sereni

https://de.wikipedia.org/wiki/Netzer_Sereni

Home – Deutsch

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://www.mappingthelives.org

http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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