Najman Shlomo

Shlomo Najman; geboren als Sigmund Zygmunt Zalman Szczerczowski

*27.12.1925 in Alexandrow ✡ o

Staatsangehörigkeit polnisch

Religion jüdisch

Vater Josek Szczerczowski *1906; ✡ 1942 in Treblinka

Mutter Rifka Bigeleisen ✡ 1942 in Treblinka

Geschwister

Jakob Jankiel Szczerczowski *1.5.1931 in Alexandrow; ✡ o

Beruf Landwirt; LKW-Fahrer; Fabrik-Direktor

Adressen Alexandrow; Piotrkow; Hattenhof Nr. 36; Afikim; Netzer Sereni

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen

27.12.1939 die Familie wird aus Alexandrow vertrieben

27.12.1939 bis 1.1.1940 Fußmarsch nach Lubitz; die Familie zieht nach Skarnowitz

Er findet Arbeit, beim Dorfvorsteher von Skarnowitz Jan Krzyzanowski, der ihn schützt

Zwangsumsiedlung der Familie ins Ghetto Warschau; sie fährt dann aber doch ins Ghetto Piotrkow

Shlomo als Arbeiter in einer Glasfabrik (etwa 2000 Arbeiter, darunter700oder800Juden);, später Schichtleiter von 700 Leuten, verantwortlich für den Ofen

„Zuerst kamen wir aus dem Ghetto zur Arbeit, dann blieben wir auf dem Fabrikgelände, in einem Arbeitslager.“

Sommer 1942 Räumung des Ghetto Piotrkow; Deportation von ca 25000 Juden nach Treblinka; der Fabrikbesitzer und SS Mann Kissinger holt einige wichtige jüdische Arbeiter in Fabrik, auch Shlomo.

Die Eltern und Bruder Jankiel verstecken sich auf einem Dachboden und können später ins kleine Ghetto ziehen

Die Eltern werden in der Großen Synagoge eingesperrt.

20.12.42 wählten die Deutschen neununddreißig starke Männer darunter den Vater zum Ausheben von Gruben für die Massenerschießung der 600 festgesetzten Juden,

21.12.1942 bis auf zwei Geflüchtete werden alle erschossen

1943 versteckt er seinen Bruder im Ghetto; nur Chaim Leib Adler (später in Ramat Gan) kannte sein Versteck; er kann ihn in der Glasfabrik zur Arbeit unterbringen;

1943 mit 740 Juden in den Baracken des Arbeitslagers der Glasfabrik

1944 Evakuierung in Piotrkow, nach Tschenstochau, Arbeit in der Stahlgießerei der HASAG in Rakow; Bruder Jakob in eine Waffenfabrik; Zwangsarbeiterlager für Juden

Der Leipziger Rüstungskonzern HASAG (Hugo Schneider AG) hatte vier Werksstandorte in Tschenstochau (Pelcery, Eisenhütte Rakow, Warta und Czenstochowianka)

24.12.1944 Bruder Jakob nach Buchenwald, er kommt in die Judenbaracke für Jugendliche, Block 23; dort trifft er Meir Gottlieb (Ahuvia)

27.1.1920 Bruder Jakob ins Kommando 20 – Holzhof, ein einfaches Kommando für Jugendliche

Januar 1945 Bahntransport in Güterwaggons nach Leipzig und weiter nach Buchenwald.

20.1.1945 Unterbringung im Kleinen Lager Block 63; Häftlingsnummer 116218

14.2.1945 Zygmunt nach der Quarantäne in Buchenwald Verlegung nach Ohrdruf SIII in das Crawinkellager (Luftmunitionsanstalt Crawinkel, „MUNA“) bei Stadt Ohrdruf bei Gotha

Nach einem Luftangriff mit Stromausfall im Lager gelingt ihm die Flucht; über Wochen versteckt er sich in den Wäldern, wird zweimal aufgegriffen;

Als die US-Army nach Crawinkel kommt, geht er aus dem Versteck; der Bürgermeister von Crawinkel wird von einem US-Offizier persönlich für sein Wohl haftbar erklärt

14.4.1945 Befreiung von Buchenwald, er fährt mit dem Fahrrad hin, um seinen Bruder dort tatsächlich zu finden.

Rückkehr mit Jakob nach Crawinkel; als Thüringen an die Russen übergeben wird, Wechsel in die amerikanische Zone mit einer kleinen Gruppe, ua. Manya Rosenkopf/Ginzburg und Sarah Lehmann, später beide im Kibbuz Buchenwald

Ende August kommt er mit Sarah Lehmann und Halosha auf den Gehringshof; später holt er noch seinen Bruder und fünf weitere Jugendliche aus Bamberg auf den Hof

27.8. 1945 Elias Grynbaum, Tydor und Moritz Zauderer, insgesamt 80 Chaluzim der Gründergruppe – 53 Männer, 27 Frauen – vom Gehringshof über Baden nach Marseille

4.9.1945 Abfahrt der SS MATAROA aus Marseille

Nach der Abreise befanden sich noch 40 Chaluzim auf dem Gehringshof und in Gersfeld

Alija Beth auf der SS TEL HAI

22.11.1945 Beratung auf dem Gehringshof mit Aharon Bacia von der NOHAM-Zentrale in Bergen Belsen und vier Soldaten der Jewish Brigade (u. a. Naftali Unger, Chaim Ben Asher) mit dem Ergebnis: die illegale Ausschleusung von 60 Ma’apilim über Bergen-Belsen , Eindhoven nach Antwerpen; in Absprache mit NOHAM-Zentrum in Bergen Belsen wird beschlossen, Delegationen in eine Reihe von DP-Camps zu entsenden, um weitere NOHAM-Mitglieder in den Kibbuz Buchenwald zu holen.

Mitte Dezember 1945 über 60 Chaluzim des Kibbuz Buchenwald aus Geringshof und Gersfeld werden zur Vorbereitung auf die Bricha auf Lastwagen der Jewish Brigade nach Bergen Belsen transportiert

Ende Dezember 1945 nach ein oder zwei Wochen Wartens in Bergen Belsen werden die in Uniformen gesteckten Chaluzim mit Militär-LKW nach Antwerpen geschleust.

Nach zwei Monaten Wartens in den zwei Quartieren der Jewish Brigade in Antwerpen fahren sie in einem großen Militär-LKW-Konvoi nach Marseille; die Einwanderer sammeln sich im Hafen von La Ciotat (zwischen Marseille und Toulouse).

17.3.1946 Einschiffung auf der TEL HAI von 736 Migranten in Marseille, etwa 300 NOHAM-Mitgliedern, davon 60 aus dem Gehringshof und Bergen-Belsen

Die Überfahrt ist stürmisch, das Schiff muss in Bonifacio/Korsika und auf Kreta einen schützendes Hafen suchen; nach Entdeckung der SS TEL HAI wird das Schiff von Britischer Marine geentert

28.3.1946 Ankunft der Tel Hai in Haifa

Nach wenigen Tagen in Atlith geht die „Kibbuz Buchenwald“-Gruppe in den Kibbuz Afikim, nachdem sich die Britische Protektoratsbehörde ein letztes Mal überreden lässt, die Zahl der Ma’apilim auf die ausstehenden Zertifikatskontigente anzurechnen.

Die 60 Chaluzim gehen in den nicht religiösen Kibbuz Afikim; er zählte 1946 etwa 670 Bewohner.

April 1946 Pessachfest (2.-10.4.1946) Begrüßungsfeier im Kibbuz Afikim für die zweite NOHAM-Gruppe  der 60 Pionieren, die aus dem Gehringshof mit der TEL HAI nach Haifa gekommen waren, hierzu zählen: Shlomo Neeman, Simcha Apfelbaum, Aharon Bacia und Rita Kuperberg, Isi Philipp, Piese Zimche und Hilde Grynbaum, Fredi Diament, Theo Lehmann, Abraham Mohr, Guste Zisner.

Für lange Jahre ist er der LKW-Fahrer in Afikim, Nabalat, Netzer Sereni

Später Direktor der Fabrik für LKW Boxen und dann Produktion von Containern für ZIM

Gedenken

Quellen

Zeugnisse aus dem Tal des Todes, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998

Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994

Nurit Cohen Bacia, Die Geschichte eines Ortes, 1948-2009; O-Sonic-Press, 2009

https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/71004241

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/7234243

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5284325

https://www.jewiki.net/wiki/Netzer_Sereni

https://de.wikipedia.org/wiki/Netzer_Sereni

Home – Deutsch

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://www.mappingthelives.org

http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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