Freudenberger Siegfried

Siegfried Nathan Freudenberger

*12.4.1908 in Karlstadt; ✡ ? Israel

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Nathan Freudenberger, Kaufmann in Würzburg; ✡?

Mutter Fanny Frank *1.2.1882 in Laudenbach; ✡ 27.6.1910

Geschwister

Lothar Freudenberger *1.7.1903; ✡ 11.5.1947 in Shanghai

Adressen Karlstadt, Kirchplatz 146; Ellguth

Heirat Juni 1939 in Falkenberg Käthe Herz *21.10.1915 in Berlin

Kinder

Weiterer Lebensweg

Aktion „Arbeitsscheu Reich“ ASR – Sachsenhausen – Shanghai

Mitte Juni 1938 Bruder Lothar verhaftet in der ASR-Aktion

21.6.1938 Verlegung aus dem örtlichen Gefängnis in das KL Sachsenhausen

11.3.1940 Entlassung von Bruder Lothar aus dem KL Sachsenhausen

1940/41 Emigration von Bruder Lotha nach Shanghai

11.5.1947 Tod des Bruders Lothar in Shanghai

Novemberpogrom

10.11.1938 Verhaftung von Siegfried Nathan Freudenberger

29.11.1938 eingewiesen in das KL Dachau; Häftlingsnummer 31247

28.1.1939 Entlassung aus dem KL Dachau

Das Lehrgut Ellguth

Die Eröffnung des Lehrgutes Ellguth in Steinau bei Falkenberg/Klein-Schnellendorf erfolgte in Trägerschaft des Hechaluz am 19.12.1937. Die Leitung wurde Edgar und Elly Freund von der „Jüdischen Jugendhilfe Berlin“ übertragen. Zur Eröffnung kam als Madrich für die Landwirtschaft Georg Josephsthal, zuvor Generalsekretär des Hechaluz und im Merkas des Habonim. Seine Frau Senta übernahm die Milchwirtschaft des Gutes. Als landwirtschaftlicher Inspektor wurde der Nichtjude Bless eingestellt. Bis zu 100 Chaluzim wurden hier ausgebildet.

Im August 1938 mussten Georg und Senta Josephthal, im September das Ehepaar Freund nach Warnungen vor der Gestapo das Gut verlassen. Nachfolger wird Fritz Wolff.

Polenaktion

28.10.1938 Bei der „Polenaktion“ wurden auch aus Ellguth wie in anderen Hachscharalagern polnischstämmige Chaluzim abgeschoben. Diese konnten aber oftmals illegal wieder zurückkehren.

Novemberpogrom in Ellguth

10. 11.1938 zwei Jugendliche aus Breslau mit Motorrad berichten über die Pogromexzesse. 10.11.1938 nachmittags erscheint ein örtlicher Polizist, um Waffen zu suchen

10.11.1938 Mob aus Bauern und SA überfällt das Gut, alle Bewohner werden auf LKW in das Polizeigefängnis Oppeln gebracht; die erwachsenen Männer werden nach Buchenwald transportiert, Frauen und Jungen wieder entlassen.

Nach der Entlassung flüchten einige wie Erich Heumann in die Niederlande ins Werkdorp

Januar 1939 Wiedereröffnung des Lagers Ellguth durch den BACHAD mit 40 Chaluzim; Die Leitung übernahm Armin Duschinski aus Wien.

17.5.1939 Siegfried Freudenberger und Käthe Herz bei Minderheiten-Volkszählung mit 84 Juden in Falkenberg, Klein Schnellendorf; Bruder Lothar registriert im KL Sachsenhausen

Juni 1939 Heirat von Siegfried Freudenberger und Käthe Herz

Alija beth auf der SS HILDA – Sonderhachschara 2

12.10.1939 Bahnfahrt von Siegfried Freudenberger mit 32 Chaluzim aus Ellguth ab Breslau nach Wien; die zweite Hälfte des Transportes kam von Berlin über Frankfurt und Passau nach Wien.

14.10. 1939 Ankunft in Wien, über die Schwarzmeerroute Bratislava, Budapest, Belgrad, Bukarest

6.11.1939 Ankunft in Sulina, Schwarzmeer-Hafen

26.11.1939 Abfahrt mit 729 Passagieren auf der SS HILDA

15.1.1940 hinter den Dardanellen von britischer Marine gestoppt und geentert

22.1.1940 Ankunft vor der Dreimeilen-Zone vor Haifa

24.1.1940 Britische Mandatsbehörden verweigern die Landung

29.1.1940 Ankunft Haifa nach Abschluß von Verhandlungen zwischen Sochnut (Jewish Agency) und britischer Mandatsregierung

29.1.1940 mit Bussen in das Internierungslager nach Athlit verbracht

13.2.1940 Registrierung von Käthe Freudenberger in Athlit; gibt als Referenzen an den Lagerleiter von Ellguth Armin Duschinsky und Moses Reschke, als Gemeindeältesten Rabbi Rosenthal, Berlin (Dokument D/700/40/CHU);

18.2.1940 Entlassung der Frauen aus dem Lager

22.2.1940 Registrierung von Siegfried Freudenberger in Athlit; gibt als Referenz an M. Adler, Würzburg, als Gemeindeältesten Dr. Hannover, Würzburg (Dokument D/1275/40/CHU);

29.7.1940 Entlassung der Männer aus dem Lager Athlit

Gedenken

Quellen

https://www.ushmm.org/online/hsv/source_view.php?SourceId=19561

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130429786

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/10644118

www.raoulwallenberg.net/general/ruth-kl-uuml-ger-mossad-le/

Rudolf Stern (Chawer aus Dortmund), Meine Aliyah – 13. Oktober 1939 – 29. Januar 1940; unveröffentliches Manuskript, 1987

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.myheritage.de

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/12

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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