Isidor Saul Eisig Lampelz, später Yitzhak Ben Hanoch
*27.10.1920 in Stuttgart; ✡ unbekannt
Staatsangehörigkeit polnisch
Vater Henoch Heinrich Lampelz *28.12.1887 in Zolkiew; ✡ 26.3.1942 in Riga
Mutter Udel Fiskus *1890 in Pruchnik ✡ 26.3.1942 in Riga „Dünamunde“
Geschwister
Klara Lampelz*5.5.1919 in Suttgart; ✡ nach 1941 Ghetto Lodz
Rose Lampelz *12.12.1922 in Stuttgart; ✡ in Israel
Julius Lampelz*12.6.1925 in Stuttgart; ✡ in Israel; oo Judith Soberski
Max Lampelz*13.3.1928 in Stuttgart; ✡ nach Dezember 1941 in Riga
Beruf –
Adressen Stuttgart,Rosenstraße 41 Olgastraße 75
Heirat
Kinder –
Weiterer Lebensweg
1907 Vater Henoch komm aus Galizien nach Deutschland
Sommer 1937 Saul emigriert mit Bruder Julius in die Niederlande; Saul kommt in ein Ausbildungslager des Agudas in Enschede; Julius – mit nur 12 Jahren vermutlich dafür noch zu jung -weiter nach Amsterdam, wird dort als Ausländer nach drei Monaten ausgewiesen, versucht es im belgischen Antwerpen und muss nach Stuttgart zurück
28.10.1938 die Familie wird in der ersten Polenaktion verhaftet, die Mutter darf mit den Söhnen abends wieder nach Hause gehen, der Vater wird mit den Töchtern Klara und Rosa nach Zbaszyn abgeschoben
Frühjahr 1939 Rückkehr des Vaters aus Zbaszyn nach Stuttgart
17.5.1939 Eltern mit den Brüdern Julius und Max in Stuttgart bei Minderheiten-Volkszählung
76 Werkdorper nach Amsterdam zur Alija Beth auf der SS DORA
15./16.7.1939 Boarding mit 183 Chaluzim in Amsterdam auf der zur Alija Beth von den Mossad-Agenten Jehuda Berginski, Gideon Ruffer und Shmarya Tzameret gekauften SS DORA nach Palästina
16.7.1939 5 Uhr morgens Boarding von Saul Lampelz mit den sieben verspätet aus Enschede kommenden Agudas- Chaluzim Rosa Appel, Elie Daube, Heinemann Guttmann, Issy Hirsch, Bernhard Rosen, Rubin Rottenberg
16.7.1939 Boarding mit 183 Chaluzim in Amsterdam auf der zur Alija Beth von den Mossad-Agenten Jehuda Berginski, Gideon Ruffer und Shmarya Tzameret gekauften SS DORA nach Palästina
17.7.1939 Zustieg von in Antwerpen auf das Alija Beth Schiff SS DORA mit etwa 200 weiteren Chaluzim
17.-19.7.1939 Verzug in Vlissingen (Flushing)
12.8.1939 Ankunft der SS DORA in Palästina; die Chaluzim werden am Strand von Shefayim in der Nähe von Tel Aviv mit Booten illegal ins Land gebracht
1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen; in den nächsten Tagen werden reichsweit polnische Männer als „feindliche Ausländer“ verhaftet und später in Konzentrationslager eingewiesen; Vater Max in die KL Asperg und Welzheim
März 1940 Vater Henoch wegen schwerer Erkrankung der Ehefrau entlassen; bei seiner Freilassung riefen ihm die SS-Wachen hinterher:
„Jude, lauf! Wenn du die Eisenbahn nach Stuttgart erreichst, lassen wir dich gehen, sonst wirst du erschossen.“
Mai 1940 bis November 1941 Vater Henoch zur Zwangsarbeit im Straßenbau verpflichtet
Januar 1941 Rose mit einer Gruppe von Chaluzim über Moskau, Odessa und Istanbul nach Palästina.
12.3.1941 Ankunft von Schwester Rose in Haifa mit litauischem Pass
13.4.1941 Ankunft von Bruder Julius in Palästina
1.12.1941 Deportation der Eltern und Bruder Max vom Inneren Nordbahnhof Stuttgart nach Riga, Fußmarsch ins Riga-Außenlager Jungfernhof
26.3.1942 Eltern bei Massenerschießung im Wald von Bikernieki in Riga „Dünamunde“ ermordet
Gedenken
10.1.1956 Pages of Testimony für die Eltern, Bruder Max und Schwester Klara von Schwester Rosa Pickholz
27.10.2016 Stolperstein für Saul, seine Eltern, Bruder Max und Schwester Klara in Stuttgart, Rosenstaße 41
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
http://danielabraham.net/tree/related/dora/
www.stolpersteine-stuttgart.de/biografien/udel-henoch-julius-max-saul-lampelz-und-rosa-pickholz-rosenstr-41/
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/82492155
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_swd_411201.html
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de907800
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de907804
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de52667
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1008275
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947