Leo Alexander
* 21.5.1896 in Bochum; ✡ nach dem 3.5.1942, Ort und Datum des Todes unbekannt
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Hermann Alexander *23.11.1864 in Wattenscheid; Klempner; ✡3.9.1942 Theresienstadt
Heirat der Eltern 2.5.1894 in Saarbrücken
Mutter Rosa Levy 25.5.1866 in Saarwellingen; ✡12.1.1940 in Bochum
Tante Cäcilie Hulda Alexander *13.10.1859 in Wattenscheid; ✡31.5.1941 in Bochum
Geschwister
Martha Alexander *1.3.1895 in Bochum; ✡2.10.1959 in Arnberg; oo Heinz Grote
Erna Alexander *30.6.1897 in Bochum; ✡21.5.1943 in Sobibor
Grete Alexander *16.5.1899 in Bochum; ✡29.1.1944 in Thersienstadt; oo Erich Pollack; Sohn Kurt Pollack
Erich Alexander *7.8.1901 in Bochum; ✡22.12.1929 in Bochum
Kurt Alexander *23.3.1904 in Bochum; ✡in einer Heilanstalt in Frankreich
Beruf Klempnermeister, Geschäft für Elektro- und feinmechanische Reparaturen
Adressen Bochum, Dorstener Straße 204;
Heirat Bertha May *7.2.1902 in Rossdorf;
Kinder
Karla Alexander *29.4.1929 in Bochum; ✡4.6.1980 in Baltimore; oo 13.7.1948 Blum
Erwin Martin Alexander *13.12.1931 in Bochum; nach Adoption Brown; ✡14.5.1980 Baltimore
Weiterer Lebensweg
Volksschule, Höhere Schule, Lehre in Tübingen
9.11.1938 Verhaftet in Bochum im Novemberpogrom
11.12.1938 „Schutzhaft“ im KL Buchenwald
15.12.1938 Entlassung aus dem KL Buchenwald
27.12.1938 Schwester Erna Röttgen flieht mit Familie nach Rotterdam
1.1.1939 Geschäftsaufgabe per Gesetz
Zwangsarbeiter
12. 5 1939 Anforderung der Formulare für eine Auswanderung der Kinder
17.5.1939 Leo mit Frau Bertha, beiden Kindern sowie Vater und Tante Rosa in Bochum auf der Dorstener Straße 204 bei Minderheiten-Volkszählung
15.2.1940 Karla und Erwin Alexander emigrieren in die USA, Ankunft in New York
1941 Zuzug seines Vaters und Tante Hulda. Diese hatte am 19. Februar 1941 im Bochumer Josefs-Hospital vor einem Notar ihren letzten Willen festgesetzt: Zum Alleinerben machte sie ihren Neffen Leo Alexander, verpflichtete ihn aber, „für meinen Bruder Hermann bis zu dessen Lebensende zu sorgen. Für den Fall der Auswanderung von Leo soll er mit dem Rest des Vermögens meinen Bruder in einem Heim unterbringen.“
28.4.1942 Deportation in die Turnhalle des Sportvereins „Eintracht“ in Dortmund
30.4.1942 Deportation mit 791 Juden vom Sammellager zum Dortmunder Südbahnhof am Heiligen Weg deportiert nach Zamosc
3.5.1942 Ankunft in Zamosc
29.7.1942 Vater Hermann, Schwester Grete Pollack ab Dortmund nach Theresienstadt
3.9.1942 Tod des Vaters in Theresienstadt
Gedenken
1988 Pages of Testimony für Leo und Berta von Schwiegertochter Ruth Leon
4.10.2010 Stolpersteine in Bochum, Dorstener Straße 204 für Leo, Bertha, Hermann und Kurt Alexander
Grabstein der Mutter Rosa und des Bruders Erich auf dem jüdischen Friedhof Wasserstraße
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de829932
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de829804
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de829848
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de945190
Ralf Piorr / Peter Witte (Hg.) Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamość im April 1942; Klartext, Essen 2012
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997