Johanna Marcus geb. Leeser
*30.12.1974 in Hagen; ✡ nach dem 3.5.1942, Ort und Datum des Todes unbekannt
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Elias Leeser *9.2.1837 in Rheine; ✡26.3.1923 in Hagen
Heirat der Eltern 27.12.1970
Mutter Regine Rosenthal *1840 in Berleburg; ✡ 9.6.1910 in Hagen
Geschwister
Auguste Leeser *1877; oo Löwenstein
Beruf Kauffrau
Adressen Hagen, Haidenstraße 25; Bochum-Linden, Hattinger Straße 776; Bochum, Wilhelmstraße 16;

Heirat 26.7.1898 in Hattingen Hugo Marcus *12.8.1869 in Schwelm; ✡ nach dem 3.5.1942, Zamosc
Kinder

ca 1931, Foto Hans Howard Marcus
Margarethe Marcus *28.3.1900; oo 11.5.1922 Alfred Heymann (*24.8.1988 in Wattenscheid); Tochter Hannelore Heymann *24.6.1923
Lotte Marcus *18.7.1902 in Bochum; ✡18.7.1942 Ghetto Lodz; oo Moritz Reiss
Hilde Marcus *28.9.1906 in Bochum; ✡27.1.1993 in Bronx; oo 2.3.1946 Abraham Sussmann
Hans (Howard) Werner Marcus *15.9.1909 in Linden; Dr. Zahnarzt✡ 12.4.2014 in San Diego; Heirat 1.8.1942 in Manhattan Lotti Rose Blümlein (*19.2.1916 in Nürnberg, ✡ 19.12.1915 San Diego); Tochter Ellen Sue *1950
Weiterer Lebensweg
1933 Mieter im oberen Stockwerkes im Haus der Familie Marcus hängten eine Hakenkreuzflagge aus, so dass das Wohnzimmer der Familie völlig durch die Fahne abgedunkelt war.

1933 Vermietung des Kaufhauses Marcus an den Kaufmann Plesser, Neueröffnung eines kleineren Ladens im Nachbarhaus Hattinger Straße 778.
3. 9.1933 Übertrag des neuen Geschäft an Tochter Hilde, Geschäftsführerin
1933 Sohn Hans nach Italien emigriert, versucht in Neapel seine Dentistenausbildung abzuschließen
10.11.1938 Hugo Marcus im Pogrom verhaftet; Polizeigefängnis Bochum, Steinwache Dortmund
28.11.1938 Hugo aus „Schutzhaft“ im KL Sachsenhausen entlassen
12.-23.2.1939 Sohn Hans auf der SS VULCANIA von Neapel nach New York
17.5.1939 Johanna mit Mann und Tochter Hilde in Bochum-Linden bei Minderheiten-Volkszählung
1939 Tochter Hilde aus Gelsenkirchen in die USA
1940 Verkauf des Wohn- und Geschäftshauses an Fa. Wortmann
27.10.1941 Tochter Lotte mit Ehemann von Düsseldorf ins Ghetto Lodz
27.1.1942 Grete, Alfred und Hannelore Heymann auf Transport von Gelsenkirchen, Dortmund nach Skirotawa; Riga, Ghetto
28.4.1942 Deportation mit Ehemann in die Turnhalle des Sportvereins „Eintracht“ in Dortmund
30.4.1942 Deportation mit 791 Juden vom Sammellager zum Dortmunder Südbahnhof am Heiligen Weg deportiert nach Zamosc
3.5.1942 Ankunft in Zamosc
Tod nach dem 3.5.1942, Ort und Datum des Todes unbekannt
Gedenken
21.9.2012 Stolpersteine in Bochum, Hattinger Straße 776
Marcus Family Campus of Ben-Gurion University of the Negev, in Israel
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de925619
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de925430
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de948842
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411027-39.jpg
Ralf Piorr / Peter Witte (Hg.) Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamość im April 1942; Klartext, Essen 2012
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6287); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben: Juden in Bochum nach 1945; LIT Verlag 2014
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997