Smulowitz Willi

Willi Seev Seco Smulowitz später Shalmon

*19.5.1913 in Biala; ✡ 1985 in Israel

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Markus Smulowicz *31.3.1885 in Gorzen ✡Juli 1942 in May Trostinec

Mutter Anna Hani Matzner *15.2.1891 in Biala✡ Juli 1942 in May Trostinec

Geschwister

Hilde Smulowicz * 1916; 2003 oo Maymann

Beruf

Adressen Biala; Altenessen; Witten, Lessingstraße 6; Ahrensdorf; Kristianstads, Hässleholm, Schweden

Heirat Charlotte Esther Noni Warburg *15.3.1922 in Hamburg; ✡17.4.1921 in Beer Sheba; Noni Warburg war die Schwester von

Eva Warburg, Leiterin der Jugendalija in Schweden mit Sitz in Stockholm (siehe unten)

Kinder vier

Niva Shalamon Smulowicz

Weiterer Lebensweg

Familie Smulowicz 1927 auf dem Weg zur Synagoge; Foto Stadtarchiv Witten, Repro Jörg Fruck

Mitglied im Pfadfinderbund Makkabi HaZair

Oktober 1936 Mitteilungen Jüdischer Pfadfinder Nr.10, unter der Überschrift:

Neue Kibbuzleitung Rhein/Ruhr

„Nach der Alijah von Pinchas Kantorowicz ist Fritz Bachenheimer von der Bundesleitung mit der Arbeit im Gdud (Gruppe) Essen und Kibbuz Rhein/ Ruhr beauftragt worden. Es wurde eine neue Kibbuzleitung gebildet, die aus den Chawerim Fritz Bachenheimer, Otto Grausz und Willi Smulowitz mit Sitz in Essen besteht“

1936 auf Hachschara in das Makkabi Hazair Landwerk Ahrensdorf

Gestapo Mitteilung 24. Dezember 1936

1936 zur Hachschara ins Landwerk Ahrensdorf, Träger Makkabi HaZair

31.3.1937 steht er auf der Ahrensdorf Praktikanten-Liste, Stand 31. März 1937, 41 männliche, 14 weibliche Chaluzim; Betriebsleiter Hans Winter; landwirtschaftlicher  Inspektor Paul Semler; Küchenleitung Ruth Seemann

 Madrich (Gruppenleiter) einer der beiden Jungengruppen im Landwerk
Ahrensdorf, Pfadfinderbund Makkabi HaZair; Lehrer für Hebräisch (Ivrith)

Sommer 1938 zusammen mit Helmut Moses aus Essen im Auftrag des Hechaluz nach Schweden emigriert zum Aufbau einer Hachschara-Struktur in Skane, Südschweden, als Vorbereitung für die ersten Auswanderer, die im September 1938 auch aus Ahrensdorf eintrafen.

2.5.1938 -13.12.1940 in Hässleholm, Kristianstad,  mit Alfred Kalter (*11.12.1912 in Mannheim); Instrukteur für den Hechaluz in Schweden und Ulrich Kohlberg , ebenfalls Beauftragter des Hechaluz

In Schweden Instrukteur für die landwirtschaftliche Hachschara, organisiert von der Jugendalija und Hechaluz; verantwortlich für die Jugend-Alija in Schweden war Eva Warburg (Bankhaus Warburg!). Für die insgesamt bis zu 100 Chaluzim betreute sie ein Kinderheim in Tjörnarp, den Jugendalija-Hof in Hälsinggården in der Nähe der Stadt Falun – dort arbeiteten die meisten bei den Bauern der Umgebung – und das jüdische Landschulheim mit Internat in Kristinehov in Skane.

Das Internat Kristinehov war ein 1934 gegründetes Landschulheim im südschwedischen Västraby

17.5.1939 beide Eltern noch in Witten bei Minderheiten-Volkszählung

1939 ziehen die Eltern nach Köln

1.-16.6.1940 Schwester Hilde auf des SS ASAMA MARU von Stockholm nach San Francisco

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung der noch bestehenden in „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager“

Juli -September 1941 Auflösung des Hachscharalagers Ahrensdorf; Verlegung in das Lehrgut Neuendorf im Sande;

6.3.1944 Tagung des Internationalen Arbeitskreises der SAP in Stockholm; Referat von Fred Kalter zum Thema „Arbeiterbewegung und Judenfrage“; es wird ein vierköpfiger Arbeitskreis gebildet, dem außer Kalter, Laski, Smulowitz auch Willy Brandt (später Bundeskanzler) angehören. Der endgültige Text, der von der Internationalen Arbeitsgruppe 21. April 1944 verabschiedet wird enthält auf Vorschlag von Willy Brandt und Smulowitz folgenden Passus: „dass auch weiterhin die Arbeiterbewegung zusammen mit anderen fortschrittlichen Kreisen alles tun wird, um eine Staatsform zu erreichen, die sowohl den Interessen des arabischen als auch des jüdischen Volkes gerecht wird“

1.4.1950 Schwester Hilda bei US-Census in Brooklyn mit Mann Ernst und Tochter Marsha

Gedenken

1.9.1974, 1.1.1978 bzw. 19.4.1999 Pages of Testimony  von Willi, seiner Tochter und seiner Schwester Hilde Mayman für die Eltern

Stolpersteine für beide Eltern in Witten, Lessingstraße 6

Quellen

https://www.willy-brandt-biografie.de/wp-content/uploads/2019/09/Heft_07_Exiljahre.pdf

Passenger Lists of Vessels Arriving at San Francisco, CA, 1893-1953 (National Archives Microfilm Publication M1410, roll 362, line number 17, record id 004894138_00116_16); Digital Folder Number 004894138, Image Number 00116

https://archive.org/stream/MitteilJdischerPfadfinder/Nr.%2010%20%281936%29_djvu.txt

https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-161407

https://de.wikipedia.org/wiki/Eva_Warburg

Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen

Herbert Fiedler, Eine Geschichte der Hachschara; Verein Internationale Begegnungsstätte Hachschara-Landwerk Ahrensdorf e.V

Herbert und Ruth Fiedler, Hachschara, Hentrich & Hentrich 2004

http://www.hachschara-ahrensdorf.de/html/body_anfang.html

https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?sfrom=1214&s=2460&id=13055&buchstabe=S

Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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