Elias Eva

Eva Maria Miriam Elias

*17.3.1921 in Dresden; ✡ 23.8.2013 in Amstelveen

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Jakob Elias *12.12.1887 in Posen; ✡ 21.10.1944 in Auschwitz

Mutter Rosalie Ruth Frankenthal *16.6.1890 in Hamburg; ✡ 21.10.1944 in Auschwitz

Großeltern Josef Frankenthal und Helene van Son

Geschwister

Kurt Zvi Heinz Elias*31.12.1924; ✡25.5.2009 in Israel; oo Miriam Goldstein; Sohn David

Beruf Hausfrau

Adressen Dresden; Düsseldorf, Heinrichstraße 95, Kaiserswerther Straße 70; Ahrensdorf; Amersfoort; Amsterdam; Amstelveen

Heirat 19.8.1942 in Amersfoort mit Hans Joachim Ehrlich *14.8.1919 in Bad Salzungen; ✡19.3.2000 in Amsterdam

Kinder

Rudolf Ehrlich *26.4.1942 in Amersfoort

Herbert Uri Ehrlich *4.5.1943 in Amsterdam; ✡10.3.1944 in Utrecht

Albert Peter Ehrlich *1948

Eduard Jakob Ehrlich *1950

Weiterer Lebensweg

Ostern 1926 -1930 Volkschule in Düsseldorf

Auguste-Victoria-Lyzeum in Düsseldorf (Goethe-Gymnasium)

3.10.1933 Umzug mit Großmutter Helene in die Kaiserswerther Straße 70

Mitglied im Pfadfinderbund Makkabi HaZair

November 1935 Abgemeldet zur Hachschara aus Düsseldorf

21.10.1936 Offizielle Eröffnung des Landwerk Ahrensdorf in Trägerschaft des Pfadfinderbund Makkabi HaZair mit zunächst 40 Chaluzim als Mittlere Hachschara für 14- unter 18 -Jährige

Zur Hachschara ins Landwerk Ahrensdorf, Pfadfinderbund Makkabi HaZair

Gestapo Mitteilung 19.2.1937

31.3.1937 steht sie auf der Ahrensdorf Praktikanten-Liste, Stand 31. März 1937, 41 männliche, 14 weibliche Chaluzim; Betriebsleiter Hans Winter; landwirtschaftlicher  Inspektor Paul Semler; Küchenleitung Ruth Seemann

1938 nach Abschluss der zweijährigen Ausbildung Rückkehr zu den Eltern nach Düsseldorf, da der Vater die Alija nach Palästina für zu gefährlich hielt

10.11.1938 Wohnung der Familie im Novemberpogrom verwüstet

27.12.1938 Familie Elias in Düsseldorf abgemeldet

5.1.1939 mit den Eltern, Bruder Kurt und der Großmutter über Köln nach Rotterdam; Unterbringung in dem zum Flüchtlingslager umfunktionierten Quarantänehaus,  Quarantainestraat 1

19.1.1939 in das Hotel in der Wilhelminakade 74

27.3.1939 nach Bussum

27.10.1939 nach Rotterdam

9.10.1940 Umzug der Eltern von Amsterdam in die Bergstraat 14 in Amersfoort

19.8.1942 in Amersfoort Hans Joachim Ehrlich

16.9.1942 Mit den Eltern wieder nach Amsterdam

Dezember 1942 Eva mit Ehemann Hans in die Illegalität: „VOW“- „vertrokken onbekend waarheen“

25.3.1943 Großmutter Helene in Amsterdam verhaftet und in das Durchgangslager Westerbork

3.4.1943 Eltern aus Amsterdam nach Westerbork

6.4.1943 Großmutter Helene aus Westerbork nach Sobibor

22.4.1943 Eltern mit Transport XXIV/1 von Westerbork nach Theresienstadt

4.5.1943 Sohn Uri Ehrlich in Amsterdam geboren; er stirbt bei einer Epidemie 1944 in Utrecht

Mitglied in der Widerstandsgruppe um Joop Westerweel, die viele Juden illegal aus den Niederlanden herausschleust. Die Söhne Rudi und Uri werden in Pflege gegeben.

Illegale Schleusergruppe in Paris, die illegale Fluchtwege durch Frankreich organisiert; Zusammenarbeit mit Max Windmüller

17.5.1944 Sohn Rudi nach Westerbork

13.9.1944 Sohn Rudi  mit dem letzten Transport von Westerbork nach Bergen-Belsen

19-10-1944 Eltern auf Transport Es von Theresienstadt nach Auschwitz

20.11.1944 Sohn Rudi auf Transport XXIV/8 mit 51 Inhaftierten von Bergen-Belsen nach Theresienstadt

11.8.1946 Eva wieder in Amsterdam gemeldet

6.6.1967 Umzug mit Ehemann und Sohn Rudi nach Amstelveen, Käthe Kollwitz-Straat 7

Die Biografie des Ehemannes Hans Ehrlich (Auszug)

Juni 1939 Hans als Handwerker vom Hechaluz zur Aufbaugruppe des Umschulungslagers nach Paderborn entsendet

1.9.1939 Flucht über die grüne Grenze in die Niederlande

1940 Ausbildungsleiter des JCB in Amsterdam

Dezember 1942 Eva mit Ehemann Hans in die Illegalität: „VOW“- „vertrokken onbekend waarheen“

Mitglied in der Widerstandsgruppe um Joop Westerweel, die viele Juden illegal aus den Niederlanden herausschleust.

Illegale Schleusergruppe in Paris

Juli 1944 die Gruppe in Paris wird nach Verrat durch die Gestapo verhaftet, Durchschuss linker Unterschenkel bei Fluchtversuch

15.8.1944 Hans aus Paris nach Buchenwald;

13.11.1944 zur Zwangsarbeit in das Außenlager Halberstadt-Zwieberge

16.4.1945 Flucht auf dem Todesmarsch bei Bitterfeld

Mai 1945 Rückkehr nach Paris

21-7-1945 als Leutnant der französischen Armee nach Holland, Sohn Rudi aus Theresienstadt zurück

Der Weg von Bruder Kurt

29.11.1939 Bruder Kurt zur Hachschara ins Werkdorp Wieringen

Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen)

20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht; Gerd Vollmann berichtet darüber:

„Am 20. März kamen morgens blaue Busse von der Amsterdamer Gemeindebahn am Rande des Polders. … Die ca. 300 Werkdörfler wurden inspiziert durch Lages in Uniform (Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam) und Barbie in Zivil (Klaus Barbie, SS-Obersturmführer, Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam). Unser Betriebsleiter Kemmerlin sorgte dafür, dass ca. 60 Jungen und Mädels bleiben durften, um das Vieh usw. zu versorgen. Die anderen kriegten 10 Minuten die Gelegenheit, um etwas zu packen und dann wurden wir mit Bussen nach Amsterdam gebracht…“

Die evakuierten Werkdorper werden in Pflegefamilien untergebracht

14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam ist Anlass für Verhaftungswelle

11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht Mit der Lüge, sie würden nach Wieringen zurückgebracht, erschleicht sich Barbie beim Joodse Raad die Adresslisten der „Werkdorper“

11.6.1941 als „Vergeltungsmaßnahme“ 300 Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ in Schoorl inhaftiert, 4 werden freigelassen. Keiner überlebt nach Deportation ins KL Mauthausen das Jahr 1942

Wohnadresse von Kurt in Amsterdam zuletzt Jeugdhuis van de Joodse Raad Plantage Franschelaan 13; hier wohnten zwischen November 1941 und April 1943 67 Personen, davon 44 Werkdorper

26.5.1943 Bruder Kurt aus Amsterdam ins Lager Westerbork

20.1.1944 Bruder Kurt auf Transport XXIV/2 von Westerbork nach Theresienstadt, wo bereits seine Eltern interniert sind

28.9.1944 Bruder Kurt auf Transport Ek Nr. 1395 von Theresienstadt nach Auschwitz

1.7.1945 aus Buchenwald nach Amsterdam

1948 Emigration nach Palästina

Gedenken

15.8.1976 Pages of Testimony für die Eltern und Großmutter Helene von Bruder Kurt Elias

Survivors and refugees registration für Kurt Elias von seinem Sohn David Shmuel Elias

Stolpersteine für die Eltern in Düsseldorf, Kaiserswerther Straße 70

Grabstein für

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130282598

www.werkdorpwieringermeer.nl/

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4973815

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Elias%20Eva%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Elias%201924%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Ehrlich%20%22%7D&page=4

https://www.amsterdam.nl/stadsarchief/stukken/tweede-wereldoorlog/plantage-franschelaan-13/

https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=5644251

Hans-Joachim Ehrlich, Aus Bad Salzungen vertrieben, Offizier der Resistance, Buchenwaldhäftling, Ehrenbürger der Niederlande – ein jüdischer Schicksalsweg

https://www.joodsmonument.nl/en/page/478075/jakob-elias-and-his-family

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen

Herbert Fiedler, Eine Geschichte der Hachschara; Verein Internationale Begegnungsstätte Hachschara-Landwerk Ahrensdorf e.V

Herbert und Ruth Fiedler, Hachschara, Hentrich & Hentrich 2004

http://www.hachschara-ahrensdorf.de/html/body_anfang.html

Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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