Fritz Ullmann
*6.3.1921 in Lampertheim Pfalz; ✡ 1942 in Auschwitz
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Ferdinand Ullmann *31.12.1875 in Blieskastel; ✡3.9.1942 in Auschwitz
Heirat der Eltern 1908
Mutter Hilda May *13.7.1885 in Lampertheim; ✡ 3.9.1942 in Auschwitz
Geschwister
Hans Ullmann *29.9. 1919 in Lampertheim; 21.12.1899 in Alexandria, Virginia; oo Susan Finley
Beruf Schreiner
Adressen Lampertheim; Mannheim, Hebelstraße 21; Bielefeld;
Heirat ledig
Kind –
Weiterer Lebensweg
1917 Umzug der Eltern von Mannheim nach Lampertheim
1937 Emigration des Bruders Hans aus Lampertheim nach England
1939 Umzug der Familie nach Mannheim, Hebelstraße 21
17.5.1939 Fritz mit beiden Eltern in Mannheim bei Minderheiten-Volkszählung
Das Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Schlosshofstraße 73 a
1939 Nachdem zahlreiche, in Bielefeld lebende Jüdinnen und Juden in „Judenhäusern“ zwangseingewiesen wurden, schloss die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland (RVJD) mit den jeweiligen Städten Verträge zur Errichtung der Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Schlosshofstraße 73 a und Paderborn, Grüner Weg 86;
Anfang September entstand zunächst ein Wohn- und Arbeitslager in der Koblenzer Straße 4 (heute: Artur-Ladebeck Straße 6)
September 1939 zur Hachschara nach Bielefeld Koblenzer Straße 4
1939 Fritz Ullmann kommt mit einer Gruppe von sechs Mannheimern in das Lager Koblenzer Straße:
Bruno Adler, Ludwig Frank, Walter Blum, Ruth Loeb, Max Silbermann, Fritz Ullmann
März/April 1940 erfolgte wegen der räumliche Enge der Wechsel in das Lager in der Schloßhofstraße 73a. Dort bestand auch eine Unterkunft für alte und kranke Jüdinnen und Juden („Siechenheim“) als Einrichtung der RVJD. Vom Lager aus wurden die Männer kolonnenweise bei den Straßen-, Tief- und Gleisbauarbeiten der Fa. Nebelung & Sohn eingesetzt.

23.3.1940 Wechsel von der Koblenzerstraße 4 in das neue Lager in der Schloßhofstraße 73a
1940 erfolgte ein Austausch männlicher Bewohner mit dem Umschulungslager Paderborn; die zionistischen Chawerim wechselten nach Paderborn und umgekehrt.
Ende März/April 1940 verlassen vier Mannheimer Bielefeld Richtung Mannheim wieder; später Walter Blum am 9.6.1940 nach Paderborn, Heinz Tausig am 12.6.1940, Bruno Adler am 29.3.1940 nach Mannheim abgemeldet
Ruth Loeb erst am 20.8.1940 ins Lager „Rittergut Eichow“ bei Krieschow, Cottbus
5.4.1940 Fritz Ullmann abgemeldet zu den Eltern nach Mannheim
Die „Bürckel-Wagner-Aktion“
22. 10.1940 Fritz Ullmann und seine Eltern mit 6500 Juden des Saarlandes, der Pfalz und Baden in das Internierungslager Gurs in Südfrankreich transportiert in der „Bürckel-Wagner-Aktion“
Eltern verlegt ins Internierungslager Rebecedou
26.8.1942 Fritz Ullmann deportiert vom Sammellager Drancy nach Auschwitz
31.8.1942 Eltern deportiert vom Sammellager Drancy nach Auschwitz
Tod in Auschwitz
Gedenken
Quellen
Auszug aus dem Hausbuch Schloßhofstraße des Einwohnermeldeamtes Bielefeld (Signatur: StArchBi, Bestand 104,3 Einwohnermeldeamt, Nr. 1547)
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de983718
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de983705
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de983730
Daniel Hoffmann, Lebensspuren meines Vaters, Wallstein Verlag 2007
https://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20375/Der_Erinnerung_Namen_geben.pdf
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_43a.html
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT430302_1.jpg
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7
Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013
Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998