Gumprich Sonja

Sonja Gumprich

*9.11.1928 in Münster; ✡ 5.11.1943 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Albert Gumprich *14.4.1892 in Borghorst; Kaufman; ✡10.6.1942 in Riga

Heirat der Eltern 1920

Mutter Irma Nathan *1.5.1898 in Münster; ✡15.11.1943 in Auschwitz

Großmutter Bertha Kleeberg *12.5.1866 in Castrop, ✡31.5.1953 in Montevideo

Geschwister

Rudi Rudolf Gumprich *26.12.1923 in Münster; Tod 8.3.1945 in Buchenwald

Ruth Gumprich *12.8.1925 in Münster; ✡ 15.11.1943 in Auschwitz

Uri Gumprich *4.3.1940 in Münster; ✡ 15.11.1943 in Auschwitz

Dan Gumprich *4.3.1940 in Münster; ✡21.4.1940 in Münster

Beruf Schweißer

Adressen Münster, Südstraße 44, zuletzt Herrmannstraße 44

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

2.1.1939 Umzug der Familie zur Südstraße 44

Umzug ins Judenhaus Hermannstraße 44

Vom Münster-Transport am 13.12.1941 wegen des unter 2-jährigen Bruders Uri zurückgestellt, dann aber auf die Transportliste vom 27.1.1941 ab Gelsenkirchen gestellt

24.1.1942 Verbringung der Familie aus Münster in das Sammellager Gelsenkirchen Wildenbruchhalle

27.1.1942 Transport ab Gelsenkirchen über Dortmund nach Riga; mit den Eltern und Geschwistern

1.2.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer

16.7.1943 Sonja Gumprich zusammen mit Helene Weinberg auf der Frauenappell-Liste zum Antreten auf dem Blechplatz nach Auflösung der bisherigen Arbeitskommandos¸ die überwiegende Zahl der Außenlager des KL Kaiserwald wurden am 18.8.1943 eingerichtet

Helene Weinberg geb. Samson aus Bork (*2.7.1887 in Herbern; ✡Tod in Riga nach Juli 1943) ist eine angeheiratete Cousine des Vaters

15.10. 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager

2.11.1943 Große Selektion bei Auflösung des Ghetto Riga, Sonja, die Geschwister Uri und Ruth mit der Mutter deportiert nach Auschwitz

15.11.1943 Tod  in Auschwitz von Sonja, Geschwister Uri und Ruth sowie der Mutter

Der Weg des Bruders Rudi

1930-1938 Schüler der jüd. Volksschule

1934 Mitglied im „Bund deutsch-Jüdischer Jugend“ (deutsch-national)

1939 erzielt er mit seiner Arbeit einen höheren Verdienst als sein Vater

17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung

27.2. 1940 jüdische Handwerk-Ausbildungsstätte in Köln, erlernt das Schweißen.

27.2.1940 zur Ausbildung in die Handwerkerschule der Synagogengemeinde in Köln. Er wohnte im Lehrlingsheim in der Agrippastraße 10.

Nach der Ausbildung für ein Unternehmen für Schweißarbeiten (Dipl. Ing. Fritz in Köln-Kalk), als Schweißer auf Montage tätig, wie zum Beispiel bei der Reparatur einer Brücke über die Wied.

25.2.1941 Schwere Verletzungen, Frakturen beim Sturz von einer Brücke, Krankenhaus in Köln

9.5. 1941 wieder in Münster bei den Eltern

14.6.1941 Rudi Gumprich wieder nach Köln

5.10. 1941 zurück nach Münster

27.1.1942 Transport Dortmund nach Skirotawa; mit den Eltern und Geschwistern

13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald

16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion

4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“

4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt

5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando

19.-20.1. 1945 Rücktransport von Rudi Gumprich mit 198 „nicht mehr geeigneten“ Häftlingen nach Buchenwald

3.3.1945 „R“ für Revier; war aus dem Bett in der Baracke heruntergefallen

8.3.1945 Tod im Krankenrevier des KL Buchenwald

Diagnose der Lagerärzte: Sepsis bei kompl. Fraktur des rechten Oberarms

Gedenken

Grabmal der Familie Gumprich auf dem jüdischen Friedhof Münster

18.10.1999 Pages of Testimony für die Eltern von Cousine Sonja Terhoch

2019 Gumprichstraße in Münster

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-116602/Namenliste+von+Frauen+im+Rigaer+Ghetto?se=Suche&qps=q%3DGhetto%2BRiga

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127_Muenster21.jpg

http://www.juedischer-friedhof-muenster.de/datenbankseite/?id=155

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127_Muenster21.jpg

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&s_id=&s_lastName=Gumprich%20&s_firstName=&s_place=Muenster&s_dateOfBirth=&cluster=true

https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/6038505?s=Gumprich%20Rudi&t=222836&p=1

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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