Hirsch Ernst

Ernst Hirsch

*24.6.1916 in Aachen; ✡ 1.4.1945 in Bergen-Belsen

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Artur Hirsch*1883 ; ✡10.9.1936 in Aachen

Mutter Klara Stock *11.3.1887 in Nidda; 22.3.1942 nach Izbica; ✡?

Geschwister

Paul Hirsch *17.2.1914 in Aachen; ✡7.10.1978 in Kansas

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant; Koch

Adressen Aachen, Wirichsbongardstraße 32; Enschede; Gouda; Oss; Bordeaux; Paris

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

10.9.1936 Tod von Vater Artur, Metzgermeister in Aachen

6.7.1939 Ernst flüchtet nach Enschede

13.11.1937 nach Voorst

7.9.1938 -3.5.1939  in der 1937 für Palästina-Pioniere gegründeten „Joodse Jeugdfarm“ in Gouda in der Villa Catharinahoeve

Bruder Paul Hirsch zur Hachschara ins Auswandererlehrgut Groß-Breesen

10.11.1938 im Novemberpogrom wird Groß-Breesen von SA und SS überfallen, alle Chawerim über 17 Jahren verhaftet und nach Buchenwald deportiert auch Bruder Paul

6.12.1938 Bruder Paul aus Buchenwald entlassen

15.12.1938 Bruder Paul nach Amsterdam, dann zur Hachschara ins Werkdorp Wieringen

1939 Ernst Hirsch in Oss, Heuvel 93

4.1.1940 Bruder Paul Hirsch aus dem Werkdorp Wieringen mit zwei ehemaligen Groß-Breesenern in die USA auf die Hydeland-Farm des William Thalhimer in Virginia;

Ziel: W. Franken, der von Thalhimer für die Farm „Hyde Farmlands“ eingestellte Farmmanager

Paul gibt als Heimatadresse die Mutter Klara Hirsch in Aachen an

22.3.1942 Mutter Klara von Aachen ab Koblenz ins Ghetto Izbica

8.10.1942 Ernst Hirsch gemeldet in Amsterdam, Lepelstraat 78 -II

Ernst Hirsch unter dem Decknamen „Willy“ aktiv in der Widerstandsgruppe um Joop Westerweel, zuständig für die Organisation von Unterkünften in Antwerpen und die Grenzübergänge von Belgien nach Frankreich auf der Fluchtroute für Palästina-Pioniere nach Spanien; von den insgesamt 716 in den Niederlanden „auf Hachscharah“ lebenden jungen Juden überlebten 393 durch das Engagement der Westerweel-Gruppe

Wohnadresse 1944 in Bordeaux, Rue Fanesse 17

April 1944 Ernst Hirsch infolge eines Verrates verhaftet in Paris, Mitglied der Gruppe um Max Windmüller (Deckname Cor)

18. Juli 1944 geheimes Treffen der jüdischen Résistance zur Vorbereitung der Befreiung der Inhaftierten in der Rue Erlanger, Paris von der Gestapo gestürmt, infolge des Verrats durch den Doppelagenten Karl Rebh Max Windmüller (Deckname Cor) und andere Gruppenmitglieder wie André Amar, Henri Pohoryles, Ernst Appenzeller, César Chamy und Maurice Loebenberg, wurden verhaftet. Der Haftbefehl lautete auf Hochverrat, Feindbegünstigung und Spionage. Metta Lande (*13.10.1924 in Wien), Freundin von Windmüller war bei dem Treffen zufällig nicht anwesend. Die Verhafteten wurden in das Gestapo-Hauptquartier in die Rue de la Pompe verbracht, verhört und auch gefoltert, Loebenberg starb in der Folge. Die Gruppe wird über das Gefängnis Fresnes in das Lager Drancy gebracht. Von der Gruppe um Cor waren in Fresnes inhaftiert: Kurt Reilinger (Nanno), Paula Kaufmann, Alfred Fraenkel (Tzippy), Ernst Hirsch (Willy), Ernst Ascher, Gert Sperber, Paul Wolf, aus der französischen Gruppe u.a. René Kapel, Jacques Lazarus.

15.8.1944 Anna Sperber als politischer Häftling ins KL Ravensbrück, nicht als Jüdin erkannt

17.8.1944 die männlichen Gruppenmitglieder werden nach Buchenwald tranportiert in einem Wagen mit der Aufschrift „Juden Terroristen“

25.8.1944 Ankunft Buchenwald, Unterbringung mit den anderen aus diesem Transport im Block 57

Bemerkung „Austausch“

2.11.1944 Kommando 75a Bahnhof Schöndorf-Quade

6.11.1944 Kommando 45 SS-Lazarett Weimar

2.12.1944 Kommando 53 Steinbruch

9.1.1945 verlegt ins Außenlager Ohrdruf S3 „Sonderbauvorhaben III“

25.3.1945 verlegt aus Buchenwald nach Bergen-Belsen

1.4.1945 Tod von Ernst Hirsch in Bergen-Belsen

Gedenken

Stolperstein in Oss, Heuvel 93

Quellen

https://www.joodsmonument.nl/nl/page/644548/ernst-hirsch

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Hirsch%20Ernst%22%7D

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/6101567

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5278194

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/6100063

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5283495

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de884786

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1295222

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_rhl_420322.html

https://zeitgeschichte-hamburg.de/files/public/FZH/Publikationen_digital/Werner%20T%20Angress%20Generation%20zwischen%20Furcht%20und%20Hoffnung.pdf

Werner Angress 24. Rundbrief 1966 Groß Breesen

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6440); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

https://zeitgeschichte-hamburg.de/files/public/FZH/Publikationen_digital/Werner%20T%20Angress%20Generation%20zwischen%20Furcht%20und%20Hoffnung.pdf

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.tracesofwar.nl/sights/71679/Stolpersteine-Heuvel-93-nu-Hooghuisstraat-27.htm

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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