Bermann Max

Max Bermann

*31.7.1915 in Heidelberg; ✡ 23.3.1942 in Posen

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Jakob Bermann *27.7.1886 in Tschanssy, Russland; ✡6.7.1928 in Schwetzingen

Heirat der Eltern März 1911 in London

Mutter Frieda Frank *28.3.1883 in Ketsch, Karlsruhe; ✡ 1942 in Auschwitz

Geschwister

Therese Bermann *10.12.1911 in Schwetzingen; ✡ 1942 in Auschwitz

Else Bermann *11.12.1919 in Schwetzingen; ✡ 1942 in Auschwitz

Paula Bermann *4.1.1921 in Schwetzingen; ✡ 3.6.1942 in Sobibor; oo Baer

Ruth Bermann *2.3.1927 in Schwetzingen; ✡ 24.8.2015 in Tel Aviv; oo Shmuel Gogol

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Heidelberg; Schwetzingen; Schniebinchen; Neuendorf

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

Mitglieder der Fußball-Jugendmannschaft des Jüdischen Sportvereins JSV Heidelberg im Jahr 1937. Vier von ihnen waren Schwetzinger: der erste und fünfte von links: Sali und Max Springer, rechts Max Bermann und unten rechts Friedrich Gottlieb

10.11.1938 verhaftet im Novemberpogrom, „Schutzhaft“ in Sachsenhausen

Dezember 1938 Entlassung des Vaters aus dem KL Sachsenhausen mit der Auflage, Deutschland zu verlassen

17.5.1939 Max Bermann mit der Mutter und den Schwestern Else, Paula und Ruth in Schwetzingen  bei Minderheiten-Volkszählung

12.9.1939 Schwester Paula von 12.9.1939 von Nordrach nach Halle/Saale

1939 Max Bermann zur Hachschara ins Umschulungslager der Jüdischen Jugendhilfe Schniebinchen bei Sorau

1939 waren 109 Chaluzim und Personal im Lager; Leiter von Schniebinchen war Dr. Alfred Cohn (April-Sept 1939); ab September 1939 Ludwig Kuttner und Fanny Bergas als Wirtschaftsleiterin dessen Nachfolger. Lotte Kaiser und Lotte Adam hatten die pädagogische Leitung. Ab April 1939 war Jenny Rosenbaum später Aloni Jugendleiterin, bevor auch sie im November nach Palästina auswanderte. Im Durchschnitt waren 60 % der Teilnehmer Jungen. Für Mädchen stand vor allem Hausarbeit, Kochen, Backen, Nähen und Stricken auf dem Plan.  

Mai bis September 1941 Auflösung der Hachscharalager Ahrensdorf, Jessen, Havelberg Schniebinchen; Verlegung der Chaluzim in das Sammellager Neuendorf im Sande; nur ein kleiner Teil darf noch im Landwerk selbst arbeiten, die meisten werden zur Zwangsarbeit bei Unternehmen in Fürstenwalde verpflichtet oder in andere Einsatzlager verlegt.

31.7.1941 Max Bermann bei Auflösung von Schniebinchen ins Sammellager Landwerk Neuendorf

Max Bermann von Neuendorf zur Zwangsarbeit ins Forsteinsatzlager Schönfelde bei Lebus

27./29.10.1941 von Schönfelde deportiert ins Ghetto Lodz

7.11.1941 Zwangsarbeiterlager in Posen-Remow, Zwangsarbeit beim Straßenbau in der Umgebung von Posen

23.3.1942 Tod von Max Bermann in Posen

1.6.1942 Schwester Paula oo Baer wird ab Halle/saale ins KL Sobobor deportiert

Die Deportation der Juden aus Baden und Saarland – Bürckel-Wagner-Aktion

22.10.1940 Bürckel-Wagner-Aktion insgesamt 6500 Juden des Saarlandes, der Pfalz und Baden in das Internierungslager Gurs in Südfrankreich transportiert in der „Bürckel-Wagner-Aktion“, so auch die Mutter Frieda und die Schwestern Ruth, Theresia und Else.

Schwester Ruth kann aus Gurs in die USA emigrieren, wo sie 1940 beim Census erfasst wird.

5.8.1942 Deportation der anderen Familienmitglieder aus Gurs ab Drancy nach Auschwitz

Gedenken

Assaf Gogol, Enkel der Schwester Ruth Gogol, 13. 11.2023 in Gaza gefallen

Quellen

https://www.alemannia-judaica.de/schwetzingen_synagoge.htm

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de841560

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de841566

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de841502

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de841516

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de841587

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11222911

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11265579

https://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20319/Schwetzingen%20Dok%20183.jpg

https://yvng.yadvashem.org/ad

Harald Lordick, Das Landwerk Neuendorf: Berufsumschichtung – Hachschara – Zwangsarbeit; in Pilarczyk, Ulrike (Hrsg) Hachschara und Jugendalija, Schulmuseum Steinhorst, 2019

Lore Shelley (Editor), The Union Kommando in Auschwitz, Lanham, New York, London, 1996

Wiehn Erhard (Hrsg) Wer hätte das geglaubt, 2010, Hartung Gorre Verlag

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Harald Lordick, Landwerk Neuendorf in Brandenburg, in: Kalonymos, 2017, Heft 2

Anneliese Ora-Borinski, Erinnerungen 1940 – 1943, Kwuzat Maayan-Zwi, Israel 1970

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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