Horowitz Cilla

Cilla Horowitz

*24.3.1924 in Auschwitz; ✡ 1942/43 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Moritz Kühlberg *24.6.1896 in Oswiecim; ✡ Jugoslawien, unbekannt

Mutter Channa Kühlberg geb. Horowitz*15.12.1895 in Polonice; ✡ Jugoslawien

Unklarer Bezug

Pinkus Horowitz *7.6.1874 in Auschwitz; ✡ nach 1939 in Polen

Marja Horowitz geb. Bronner *24.12.1902 in Auschwitz; ✡ 1944 in Stutthof

Geschwister

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Auschwitz; Berlin, Kaiser-Wilhelm-Straße 30; Steckelsdorf

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

17.5.1939 Cilla H. in Berlin Mitte bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Moritz und Channa Kühlberg in Berlin Mitte bei Minderheiten-Volkszählung

5.4.1940 Ausstellung eines Fremdenpasses in Berlin

17.6.1940 -15.10.1940 Alijah-Erstausbildung in Hamburg Altona, Blankenese Jugendheim Wilhelminenhöhe, Rissener Landstraße127

15.10.1940 zur Hachschara ins Lehrgut Schocken, Gut Winkel bei Spreenhagen

1940/41 die Eltern fliehen nach Jugoslawien

Das jüdische Umschulungslager Steckelsdorf-Ausbau

10.11.1938 Novemberpogrom in Steckelsdorf, am Abend wurde das Landwerk gestürmt und verwüstet. Alle männlichen Funktionsträger Alle männlichen Funktionsträger wie Betriebsleiter Werner Hoffbauer, Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald verhaftet ins Polizeigefängnis Magdeburg und später als „Schutzhäftlinge“ nach Buchenwald gebracht.

21.11.1938 Entlassung der Steckelsdorf Madrichim Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald aus dem KL Buchenwald

1939 Instandsetzung und Übernahme von Steckelsdorf durch die RVJD

1.9.1939 Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen

15.9.1941-27.3.1942 auf der Lohnkarte der Rathenower Reißverschluß GmbH, Steckelsdorf

Die Schließung des Landwerks

21.5.1942 schriftliche Ankündigung der Schließung für den 24.5.1942

24.5.1942 offizielle Schließung, nur die Stammbelegschaft des Landwerks verbleibt und 15 Zwangsarbeiter der optischen Industrie in Rathenow

11.7.1942 Cilla Horowitz deportiert aus Steckelsdorf auf Transport Magdeburg – Dessau-Berlin nach Auschwitz; unter Leitung des Steckelsdorf-Madrich Kurt Silberpfennig, der sich mit Frau und dem siebenjährigen Sohn Siegfried freiwillig dem Transport anschließt. 52 Chawerim kamen aus dem Landwerk Steckelsdorf

11./13. Juli 1942, ab Magdeburg – Leipzig/Chemnitz nach Auschwitz

13.7.1942 Ankunft und Selektion der Chaluzim aus Steckelsdorf in Auschwitz

Anneliese Borinski schreibt:

„Noch aus der Bahn bekommen wir eine Karte, abgestempelt hinter Breslau. Sie schreiben, dass sie in Richtung Auschwitz fahren. Dann haben wir nie wieder etwas von ihnen gehört. Auch in den Karteien von Auschwitz (Borinski arbeitete in Auschwitz in der SS-Kommandantur, FJW) konnte ich keinen von den mir namentlich bekannten finden, noch haben unsere Chawerim während der Lagerzeit oder auch nach der Befreiung etwas von irgendjemanden von ihnen gehört. Nur ein erschütterndes Zeichen fand ich. Als wir in der SS-Wäscherei in Auschwitz (Kommandantur) arbeiteten, brachte mir eines Tages eine Chawerah aus der SS-Wäsche eine Unterhose, die mit vollem Namen: Kurt Silberpfennig, gezeichnet war.“

Tod in Auschwitz, keine weiteren Daten bekannt, Todesdatum unbekannt

Gedenken

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1077198

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1077147

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de376217

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/128450688

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11207070

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Einreiselisten Israel

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.

<https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13> [24.03.2024]

Ezra BenGershôm David. Aufzeichnungen eines Überlebenden, Evangelische Verlagsanstalt 1989

Bettina Götze, Rathenow, in: Irene Annemarie Diekmann (Hrsg.), Jüdisches Brandenburg. Verlag für Berlin-Brandenburg 2008. S. 304–328

Jizchak Schwersenz: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland. Berlin: Wichern Verlag 1988

Michael Wermke: Ein letztes Treffen im August 1941. Kurt Silberpfennig und die Praxis religiös-zionistischer Pädagogik, Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland. Münster: Waxmann 2020

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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