Brandt Hans

Hans Zwi Hermann Brandt

*19.11.1923 in Breslau; ✡ Israel

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Fritz Brandt *3.8.1891 in Ostrowo; ✡ März 1943 in Auschwitz

Mutter Margarete Sieradz *12.8.1896 in Kriewen; ✡ März 1943 in Auschwitz

Onkel Max Brandt *7.3.1893 in Ostrowo; ✡ März 1943 in Auschwitz

Bruder

Werner Willi Brandt *24.4.1926 in Breslau

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Breslau; Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow;

Heirat Fela Zipora Rubinstein

Kinder zwei

Matthias Brandt; oo Esther (1959-2004)

Weiterer Lebensweg

21.11.1936 Barmizwah von Hans Brandt in der Alten Synagoge von Breslau

17.5.1939 Hans Hermann Brandt in Steckelsdorf bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Hans Hermann Brandt auch in Breslau erfasst mit den Eltern und Bruder Werner bei Minderheiten-Volkszählung

31.11.1939 Einreise von Bruder Werner mit Studentenzertifikat Kategorie B(III) in Haifa

Das jüdische Umschulungslager Steckelsdorf-Ausbau

Lagerleiter/Madrichim waren Sigmar Bromberger, Manfred und Schoschana Litten, Dr. Benjamin Abrahamson, Herbert Schönewald, Werner Hoffbauer, Friedrich Löwenthal, ab 1941 Kurt Silberpfennig

Madrichim 1940 Chaim Grosz und Richard Heymann

10.11.1938 Novemberpogrom in Steckelsdorf, am Abend wurde das Landwerk gestürmt und verwüstet. Alle männlichen Funktionsträger wie Betriebsleiter Werner Hoffbauer, Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald verhaftet ins Polizeigefängnis Magdeburg und später als „Schutzhäftlinge“ nach Buchenwald gebracht.

21.11.1938 Entlassung der Steckelsdorf Madrichim Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald aus dem KL Buchenwald

1939 Instandsetzung und Übernahme von Steckelsdorf durch die RVJD

Sommer 1939 nach England

1.9.1939 Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen

1940 vermutlich in England interniert und als enemy alien nachAustralien in ein Internment Camp verbracht

8.3.1941 „Released of internment“ in Sydney Australien

16.4.1941 Ankunft von Zwi Hermann Brandt in Tel Aviv mit Studentenzertifikat Kategorie B(III)

und  einer in Australien von der Internment-Administration ausgestellten ID Card

25.5.1943 Einbürgerung in Palästina Kwuza Kiriath Anawim Agr. Settlement

Deportation der Eltern nach Auschwitz

4.3.1943 Deportation der Eltern und Onkel Max Brandt aus Breslau nach Auschwitz

Zu den Deportierten gehörten nach den Tagebuchaufzeichnungen von Günther Marcuse auch die meisten der noch verbliebenen 25 jungen Männer des ehemaligen jüdischen Lehrguts in Groß Breesen bei Breslau sowie die Mitarbeiter der Bezirksstelle Schlesien der Reichsvereinigung der Juden RVJD.

Keine weiteren Daten bekannt

Tod der Eltern in Auschwitz

Gedenken

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de847207

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de847236

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de847242

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT430305_Breslau7.jpg

https://www.mappingthelives.org/bio/801d8936-250a-4fba-b6cd-b406586ff06e

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Einreiselisten Israel

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.

<https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13> [24.03.2024]

Ezra Ben Gershôm David. Aufzeichnungen eines Überlebenden, Evangelische Verlagsanstalt 1989

Joel König (Ezra Ben Gershom), Den Netzen entronnen, Vandenhoeck u. Ruprecht 1967

Bettina Götze, Rathenow, in: Irene Annemarie Diekmann (Hrsg.), Jüdisches Brandenburg. Verlag für Berlin-Brandenburg 2008. S. 304–328

Jizchak Schwersenz: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland. Berlin: Wichern Verlag 1988

Michael Wermke: Ein letztes Treffen im August 1941. Kurt Silberpfennig und die Praxis religiös-zionistischer Pädagogik, Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland. Münster: Waxmann 2020

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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