*20.5.1923 in Johannisburg, Allenstein, Ostpreußen, heute Pisz, Polen; ✡ ? in Israel
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Norbert Gross ca 1892; ✡ ?1942/43 in Auschwitz
Mutter Berta Markewitz ca. 1885; ✡ ?1942/43 in Auschwitz
Geschwister
Eva Gross *1.2.1925inJohannisburg, Ostpreußen; 1942 in Auschwitz
Beruf landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Johannisburg; Paderborn; Berlin; Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow;
Heirat Jehudit Lilly Schischa *29.4.1924 in Wien
Kinder zwei
Weiterer Lebensweg
9.1.1936 Herbert Groß ins jüdische Waisenheim und Schule in Paderborn
1.9.1936 Schwester Eva folgt ins jüdische Waisenheim Paderborn
Gruppenbild des Jüd. Waisenheim Paderborn mit Oberin Lise Dreyer oben halblinks und Lehrer David Köln rechts im April 1939, hier sollte Schwester Eva als 14 -jährige Schülerin in der oberen Reihe abgebildet sein.
3.4.1938 Herbert Groß nach Beendigung der Volksschule aus dem Waisenheim nach Berlin abgemeldet
17.5.1939 Herbert Gross in Steckelsdorf bei Minderheiten-Volkszählung
Das jüdische Umschulungslager Steckelsdorf-Ausbau
1938 Herbert Gross zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Landwerk Steckelsdorf-Ausbau bei Rathenow im Landkreis Jerichow II; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger war zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD. Das Anwesen gehörte als Jagdvilla einem Berliner Industriellen, der es einschließlich der dazugehörigen Gärtnerei 1936/37 seiner Jüdischen Gemeinde zur Einrichtung eines Erholungsheims schenkte.
Lagerleiter/Madrichim waren Sigmar Bromberger, Manfred und Schoschana Litten, Dr. Benjamin Abrahamson, Herbert Schönewald, Werner Hoffbauer, Friedrich Löwenthal, ab 1941 Kurt Silberpfennig
Madrichim 1939/40 Chaim Grosz, Joachim Lippmann und Richard Heymann
10.11.1938 Novemberpogrom in Steckelsdorf, am Abend wurde das Landwerk gestürmt und verwüstet. Alle männlichen Funktionsträger wie Betriebsleiter Werner Hoffbauer, Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald verhaftet ins Polizeigefängnis Magdeburg und später als „Schutzhäftlinge“ nach Buchenwald gebracht.
21.11.1938 Entlassung der Steckelsdorf Madrichim Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald aus dem KL Buchenwald
1939 Instandsetzung und Übernahme von Steckelsdorf durch die RVJD
1.9.1939 Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen
Herbert Gross kann nach Palästina emigrieren Datum und Wege sind unbekannt
Er heiratet in Israel Jehudit Lilly Schischa aus Wien und bekommt mit ihr zwei KInder
Keine weiteren Daten bekannt
Schwester Eva mit dem Waisenhaus Paderborn aus Ahlem nach Auschwitz
2.3.1943 Schwester Eva Gross auf der Transport Liste der Paderborner Waisenheimkinder aus dem Sammellager Hannover-Ahlem
Gedenken
14.1.1996 Page of Testimony für Schwester Eva von Abraham Gross
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de879325
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_nwd_430302-1.html
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.mappingthelives.org
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/82492725
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf
Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13> [24.03.2024]
Ezra Ben Gershôm David. Aufzeichnungen eines Überlebenden, Evangelische Verlagsanstalt 1989
Joel König (Ezra Ben Gershom), Den Netzen entronnen, Vandenhoeck u. Ruprecht 1967
Bettina Götze, Rathenow, in: Irene Annemarie Diekmann (Hrsg.), Jüdisches Brandenburg. Verlag für Berlin-Brandenburg 2008. S. 304–328
Jizchak Schwersenz: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland. Berlin: Wichern Verlag 1988
Michael Wermke: Ein letztes Treffen im August 1941. Kurt Silberpfennig und die Praxis religiös-zionistischer Pädagogik, Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland. Münster: Waxmann 2020