Orlipski Kurt

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Gedaljahu Gustav Orlipski *4.2.1887 in Posen; ✡ 16.6.1942 in Sobibor

Mutter Rosa Schindler *13.12.1891 in Beuthen; ✡ 16.6.1942 in Sobibor

Geschwister

Rudolf Orlipski *23.5.1930 in Berlin; ✡16.6.1942 in Sobibor

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Berlin, Ansbacher Straße 26; Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow;

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

1913 Promotion des Vater zum Dr. jur.; Dissertation: Das Stimmrecht des Mitglieds einer juristischen Person bei Interessenkollision

Vater Gustav arbeitete als Rechtsanwalt; 1938  arbeitslos; 1942 Angestellter der jüdischen Gemeinde

Ostern 1930 Einschulung von Kurt O. in die jüdische Volksschule Fasanenstraße

15.4.1936 Einschulung von Bruder Rudi in die jüdische Volksschule Fasanenstraße

Ostern 1938 Eintritt in die Mittelschule in Berlin; wohnt im jüdischen Kinderheim „AHAWA“ in der Auguststraße 14-15

29.1.1939 Austritt aus der Mittelschule

17.5.1939 Kurt Orlipski in Steckelsdorf bei Minderheiten-Volkszählung

Das jüdische Umschulungslager Steckelsdorf-Ausbau

Lagerleiter/Madrichim waren Sigmar Bromberger, Manfred und Schoschana Litten, Dr. Benjamin Abrahamson, Herbert Schönewald, Werner Hoffbauer, Friedrich Löwenthal, ab 1941 Kurt Silberpfennig

Madrichim 1939/40 Chaim Grosz, Joachim Lippmann und Richard Heymann

28.10.1938 4 Chaluzim mit polnischem Pass verhaftet in Steckelsdorf, ausgewiesen in der ersten Polenaktion und nach Zbaszyn deportiert

10.11.1938 Novemberpogrom in Steckelsdorf, am Abend wurde das Landwerk gestürmt und verwüstet. Alle männlichen Funktionsträger wie Betriebsleiter Werner Hoffbauer, Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald verhaftet ins Polizeigefängnis Magdeburg und später als „Schutzhäftlinge“ nach Buchenwald gebracht.

21.11.1938 Entlassung der Steckelsdorf Madrichim Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald aus dem KL Buchenwald

1939 Instandsetzung und Übernahme von Steckelsdorf durch die RVJD

1.9.1939 Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen

Kurt Orlipski emigriert nach Palästina

Keine weiteren Daten zu Kurt Orlipski bekannt

Die Deportation der Familie nach Sobibor

13.6.1942 beide Eltern und Bruder Rudi auf dem 15. Osttransport von Berlin nach Sobibor

Gedenken

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.mappingthelives.org

https://www.mappingthelives.org/bio/4c333f86-36d3-4242-a6f3-e2b41545a3e2

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1130145

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1130060

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1129980

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/12667976

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13> [24.03.2024]

Ezra Ben Gershôm David. Aufzeichnungen eines Überlebenden, Evangelische Verlagsanstalt 1989

Joel König (Ezra Ben Gershom), Den Netzen entronnen, Vandenhoeck u. Ruprecht 1967

Bettina Götze, Rathenow, in: Irene Annemarie Diekmann (Hrsg.), Jüdisches Brandenburg. Verlag für Berlin-Brandenburg 2008. S. 304–328

Jizchak Schwersenz: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland. Berlin: Wichern Verlag 1988

Michael Wermke: Ein letztes Treffen im August 1941. Kurt Silberpfennig und die Praxis religiös-zionistischer Pädagogik, Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland. Münster: Waxmann 2020

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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