Chaim Hersz Kirszenbaum
*27.5.1927 in Radom; ✡ 20.7.1949 in Eilat Flugzeugabsturz
Staatsangehörigkeit polnisch
Religion jüdisch
Vater unbekannt
Mutter unbekannt
Geschwister
Israel Kirszenbaum *5.2.1925 in Radom;
Beruf Fotograf; landwirtschaftlicher Arbeiter
Adressen Radom; Hattenhof Nr. 36;
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Das Ghetto Radom
April 1941 Einrichtung des Kleinen und Großen Ghettos
Im Ghetto arbeitet er als Assistent für einen Fotografen
August 1942 Räumung des Kleinen und des Großen Ghettos
4800 werden zur Zwangsarbeit in Arbeitslager geschickt; ca 22000 Juden in Treblinka ermordet
1944 verhaftet in Radom durch SS-Polizeiführer Radom
Außenlager Kochendorf des KL Natzweiler – Todesmarsch
August 1944 in das neuerrichtet Außenlager Kochendorf des KL Natzweiler, Tarnname „Eisbär“; Errichtung einer Untertageproduktionsstätte für Heinkel-Motoren in den Stollen des Salzbergwerks
3.9.1944 Ankunft der ersten 653 Häftlinge in das 2 Km südöstlich von Kochendorf gelegene Lager.
Chaim und sein Bruder Israel werden ins Lager Kochendorf deportiert
Januar 1945 Beginn der Rüstungsproduktion
28. 3.1945 400 gehunfähige Häftlinge in Güterwaggons ins KL Dachau
30.3.1945 Todesmarsch zum rund 270 km entfernten Dachau geschickt. Die gehfähigen Kochendorfer Häftlinge werden ab Bahnhof Goldshöfe mit der Eisenbahn über Aalen und Ulm transportiert.
2.4.1945 Ankunft von Bruder Israel Kirschenbaum im KL Dachau
7.4.1945 Ankunft von Chaim Kirschenbaum im KL Dachau
11.4.1945 Tod des Bruders Israel im KL Dachau
Von Dachau erneut mit 1700 Häftlingen auf einem Todesmarsch, „Kommando Ötztal“;
27./28.1945 Die Häftlingskolonnen kommen u.a.durch Bad Tölz; der von den Nazis geächtete Komponist Karl Amadeus Hartmann berichtet aus Kempfenhausen:
„Am 27. und 28. April 1945 schleppte sich ein Menschenstrom von Dachauer ‚Schutzhäftlingen‘ an uns vorüber – unendlich war der Strom – unendlich war das Elend – unendlich war das Leid.“
Zum Gedenken schreibt Hartmann eine Klaviersonate mit dem Titel „27. April 1945“.
Chaim Kirszenbaum gelangt mit seiner Kolonne über Seefeld ins Ötztal in Tirol
Befreiung im Ötztal durch die US-Army
Chaim Kirschenbaum in den DP Camps Mittenwald, Feldafing und Deggendorf
Er wird Mitglied der NOHAM-Bewegung.
Kibbuz Buchenwald II auf dem Gehringshof
24.6.1945 Wechsel von 53 Chawerim aus Egendorf auf den Gehringshof in Hattenhof bei Fulda
22.11.1945 Beratung auf dem Gehringshof mit Aharon Bacia von der NOHAM-Zentrale in Bergen Belsen und vier Soldaten der Jewish Brigade (u. a. Naftali Unger, Chaim Ben Asher) mit dem Ergebnis: die illegale Ausschleusung von 60 Ma’apilim über Bergen-Belsen , Eindhoven nach Antwerpen; in Absprache mit NOHAM-Zentrum in Bergen Belsen wird beschlossen, Delegationen in eine Reihe von DP-Camps zu entsenden, um weitere NOHAM-Mitglieder in den Kibbuz Buchenwald zu holen.
Aus dem Tagebuch der dritten NOHAM-Gruppe:
„Landsberg/Inn: Dezember1945. Abgesandte kommen aus dem Kibbuz Buchenwald, Gehringshof, Hilde Grynbaum, Rivka Kuperberg und anderen, mit der frohen Nachricht: Sie wandern in den kommenden Tagen nach Israel aus (Alija Bet) aus und müssen sofort eine große Gruppe von Leuten aus den Reihen von NOHAM schicken, um sie zu ersetzen. Mehrere Tage lang bereiten wir uns auf die Abreise vor. Wir fahren mit vielen Gegenständen, die wir vom Komitee in Landsberg erhalten haben, zum Gehringshof.“
Dezember 1945 kommt eine dritte NOHAM-Gruppe aus dem DP-Lager Landsberg auf den Gehringshof zu der auch Chaim Kirszenbaum gehört
1946 Alija Beth von Italien nach Haifa
1946 Einzelne Gruppen vom Gehringshof auf BRICHA nach Italien geschleust
Alija Beth vermutlich auf der SS BRACHA FULD
22.10.1946 Ankunft der SS BRACHA FULD (zuvor FENICE) in Haifa, das Schiff wird von den Briten abgefangen und nach Zypern verbracht;
Bis April 1946 in britischem Internierungslager auf Zypern; als Kämpfer der Haganah nimmt er an einem Instruktoren-Kurs teil
April 1946 Ankunft in Haifa auf der SS CYPRUS
15.5.1946 Entlassung aus Athlit
Er geht in den Kibbuz Magdiel
Kibbuz Givat Brenner
Kibbuz Netzer Sereni
In Palästina wird Chaim Kämpfer des Palmach
14.5.1948 Proklamation der Unabhängigkeit, Staatsgründung Israel
Einsätze als Eskorte von Konvoy nach Jerusalem und Kämpfe im Negev
20. 7.49 Chaim Kirschenbaum Absturz in einer Militärmaschine der IDF in Eilat bei einem Patrouilleflug während des Waffenstillstands
Gedenken
Ghetto Fighters House Archives
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/67669496
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/10131452
https://stevemorse.org/dachau/dachau.php?=&offset=69402
https://www.jewishgen.org/yizkor/radom/rade095.html
Nurit Cohen Bacia, Die Geschichte eines Ortes, 1948-2009; O-Sonic-Press, 2009
Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994
Zeugnisse aus dem Tal des Todes, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998
https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald
https://www.jewiki.net/wiki/Netzer_Sereni
https://de.wikipedia.org/wiki/Netzer_Sereni
Home – Deutsch
BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)
https://www.mappingthelives.org
http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf
http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374
Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch
Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947