Spira Frieda

Frieda Spira

*25.2.1922 in Berlin; ✡ 1943 ?, unbekannter Ort

Religion jüdisch

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Dawid Szpira *5.1.1884 in Limanowa; ✡ 24.10.1959 im Kibbuz Gavat

Mutter Reisel Peterseil *24.6.1897 in Wischnitz; ✡ 1943 in Auschwitz

Onkel Simon Peterseil *3.4.1883 in Wiznitz, Bukowina; ✡ in Auschwitz

Geschwister

Salomon Spira *2.8.1912 in Berlin; 3.12.1985; oo 1937 Lena Weinberger

Max Spira *17.8.1913 in Berlin; ✡ 18.8.1942 in Auschwitz

Beruf landwirtschaftliche Praktikantin

Adressen Berlin, Borsigstraße 4; Gut Skaby Friedersdorf;

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

Ostern 1927 Einschulung in die 124. Volksschule

Ostern 1928 Wechsel in die Volksschule an der Gartenstraße

Ostern 1936 Austritt aus der Volksschule Gartenstraße

23.2.1937 Ankunft von Bruder Salomon in Haifa auf der SS HAR ZION

9./10.11.1938 Novemberpogrom

17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung

Bruder Max emigriert nach Belgien

15.8.1942 Bruder Max Transport von Mechelen nach Auschwitz

Das Hachschara-Gut Skaby in Friedersdorf

Das Hachschara- Lager auf Gut Skaby  in Friedersdorf, Kreis Beeskow bestand ab der Einrichtung im Mai 1939 für 40 Chawerim bis zur Auflösung am 27.2.1943 in der reichsweiten „Fabrikaktion“; alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert, so auch in den benachbarten Lagern Gut Winkel und Groß Breesen.

14.8.1939 Frieda Spira zur Hachschara auf Gut Skaby

1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen

1.9.1939 Frieda Spira auf der „Ausländerliste des Landkreis Beeskow

Alija beth auf der SS HILDA – Sonderhachschara 2

12.10.1939 Max Schneider aus Gut Skaby zusammen mit den Chaluzim aus Gut Winkel Bahnfahrt von Berlin über Frankfurt und Passau nach Wien; die zweite Hälfte des Transportes kam von Breslau nach Wien

29.1.1940 Ankunft Haifa nach Abschluß von Verhandlungen zwischen Sochnut (Jewish Agency) und britischer Mandatsregierung

Alija Beth – Sonderhachschara VII – der Paraguay-Transport

März 1940 die führenden jüdischen Funktionäre aus Berlin, Prag und Wien werden von SS-Sturmbannführer Adolf Eichmann ins Reichssicherheitshauptamt nach Berlin vorgeladen, um die illegalen „Sondertransporte“ nach Palästina zu forcieren; Ephraim Frank als Vertreter des erkrankten Lyon vom Palästinaamt und als designierter Transportführer dabei.

November 1939 -Juli 1940 in Vorbereitung auf die illegale Alija stellen etwa 31 Chaluzim aus Gut Skaby den behördlichen Antrag zur Emigration offiziell nach Paraguay

August 1940 10 Chaluzim aus Skaby zusammen mit Lagerleiter Haim Stern und dessen Frau Hedwig mit dem Sohn Peter offiziell abgemeldet nach „Paraguay“, zunächst Zugfahrt nach Berlin und Wien, dann illegal auf alten Schiffen über die Donauroute.

Die Alija beth endete mit dem Untergang der SS PATRIA im Hafen von Haifa: 254 Chaluzim ertrinken.

Auflösung der Hachschara-Lager

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung der noch bestehenden in „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager“

Vermutlich ist Frieda Spira bei Auflösung der Hachscharalager nach Berlin zurückgegangen;

zuletzt  war sie als Zwangsarbeiterin bei Siemens in Berlin-Halensee

Fabrikaktion

20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“ als Vorbereitung auf die „Fabrikaktion“

Febr./ März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert

Vermutlich ist sie vor den Verhaftungen in der Fabrikaktion untergetaucht.

Es gibt keine weiteren Daten über ihr weiteres Schicksal.

Gedenken

29.9.1977 Page of Testimony für Frieda Spira von Bruder Shlomo Spira

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1164782

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1164755

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1164899

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11208362

https://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=2183926

https://www.mappingthelives.org

https://www.myheritage.de/research

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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