
Erwin Eliahu Moses
*4.12.1916 in Fulda; ✡ 30.11.1944 in Auschwitz
Staatsangehörigkeit polnisch
Religion jüdisch
Vater Seligmann Moses *29.3.1883 in Crailsheim; ✡ 1974
Mutter Frieda Fichtelberger *24.1.1888 in Ermershausen; ✡ März 1942 Riga
Geschwister
Irma Moses * 25.7.1913 in Fulda; ✡ Febr. 1986; oo Willy Adler (1909-1976)
Samuel Moses *30.11.1914 in Fulda; ✡
Fanny Moses *29.6.1921 in Fulda; ✡22.4.2017
Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Fulda, Rhönstraße 1
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
2.3.1936 Irma Moses abgemeldet aus Fulda nach Palästina
6.1.1937 Emigration von Erwin Eliahu Moses nach Enschede
17.5.1939 Eltern in Fulda bei Minderheiten-Volkszählung
18.6.1939 Vater Seligmann abgemeldet aus Fulda nach England
26.6.1939 Schwester Fanny emigriert in die Niederlande
1.8.1939 Samuel Moses abgemeldet aus Fulda nach Palästina
29.9.1939 Vater bei britischem Census in Hackney London

4.10.1940 Schwester Fanny von Amsterdam nach England
Hachschara Kibbuz Haimer’s Esch in Twekkelo/Enschede
Erwin Moses schließt sich dem Kibbuz „Haimers Esch“ des orthodox-religiösen Agudas Jisroel an.
Februar 1938 Eröffnung der Hachschara in der großen, vom berühmten Architekten Beltmann entworfenen ländlichen Villa im Dorf Twekkelo bei Enschede, Strootsweg 460 (heute Haimersweg); die landwirtschaftliche Ausbildung erfolgte in dem großen Obst- und Gemüsegarten; Handwerker wie Möbeltischler, Elektriker, Schuhmacher, Schmiede wurden zumeist in lokalen Betrieben in Enschede, Hengelo, Lonneker und Boekelo ausgebildet.
10.5.1940 Einmarsch der Wehrmacht in die Niederlande
1940 lebten in Haimer’s Esch 55 Chaluzim, meist Männer im Alter um die 20 Jahre
1942 Pfarrer Leendert Overduin (1900–1976) von der „Gereformeerde gemeente“ half vielen unterzutauchen, oft gegen Bezahlung.

22.3.1943 Überstellung der letzten Chaluzim in das KL Vught.

10.11.1943 Vier Lehrlinge aus Haimers Esch werden in der Holzschuhmacherwerkstatt von Carel Bel in Boekkelo bei Enschede verhaftet.
Der Kibbuz wurde 1943 aufgelöst.
Mehrere der Untergetauchten wurden aufgespürt oder verraten. Weniger als die Hälfte der Chaluzim von Twekkelo überlebten die Besatzung.
Werkkamp Arrien bei Ommen
September 1942 Erwin Moses mit Karl Elias und Arnold Erlanger zur Zwangsarbeit ins Werkkamp Ommen
8.10.1942 Erwin Moses interniert im polizeilichen Judendurchgangslager Westerbork; Baracken 62/35/64

14.9.1943 Deportation nach Auschwitz
30.11.1944 Tod von Erwin Moses in Buna Monowitz (laut Arnold Erlanger)
Deportation Kassel – Riga
November 1941 Deportationsbefehl der Gestapo Kassel
8.12.1941 über Nacht im Sammellager Turnhalle Wörthschule, Schillerstraße

9.12.1941 Deportation der Mutter Frieda Kassel-Riga
Bahnfahrt über Berlin, Breslau, Posen, Königsberg, Riga- Skirotawa mit 1022 Juden
12.12.1941 Ankunft Skirotawa; Fußmarsch ins Ghetto Riga bei 40 Grad minus
März 1942 Tod der Mutter in Riga, vermutlich bei Dünamünde Aktion im Ghetto
Gedenken
12.12.1955 Pages of Testimony für Erwin Moses von Bruder Shmuel
Quellen
https://www.joodsmonument.nl/nl/page/226644/erwin-moses
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de932524
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de932541
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130344537
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411209-14.jpg
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Moses%201921%22%7D
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.mappingthelives.org
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
https://www.joodsmonument.nl/en/page/137623/haimer-s-esch
Ghetto Fighters House Katag Nr 40892
https://infocenters.co.il/gfh/list.asp
http://sjoel-enschede.nl/s/b/hachsjara.asp